Trifolium arvense // Hasen-Klee

Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütler
Pflanzen pro qm 50.00
Wikipedia Trifolium arvense
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Trifolium arvense: Der Hasen-Klee ist in ganz Europa, der afrikanischen Mittelmeerregion, in Klein- und Vorderasien heimisch. Es gibt zudem nennenswerte neophytische Vorkommen in Australien, im russischen Fernen Osten und Japan, im Westen der USA und in Teilen Südamerikas. In Mitteleuropa ist von den Tiefebenen bis in die hochmontanen Lagen vertreten.

In Deutschland ist Trifolium arvense weit verbreitet und überwiegend häufig, lediglich im Alpenvorland und v.a. dem Alpenraum ist er selten bzw. fehlt weitgehend. In der Schweiz ist er im Wallis und Tessin sowie am Südrand des Jura häufiger und ansonsten zerstreut bis selten.



Die Samenstände von Trifolium arvense können so präsent sein, dass die weniger Attraktiven Begleiter wie hier Kleiner Sauerampfer, Spitz-Wegerich und Kanadisches Berufskraut kaum ins Auge fallen.

Trifolium arvense ist je nach Lesart eine Kennart der bodensauren oder zumindest basenarmen und zudem extrem stickstoffarmen Sandtrockenrasen (Silbergrasfluren) oder der MAuerpfeffer-Gesellschaften auf flachgründigen Felsstandorten.

Er findet sich aber auch in lückigen Volltrockenrasen und in Wildkrautfluren basenarmer Sandäcker ein.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (2)  Stickstoff (1)



Die Karthäuser Nelke gesellt sich auch mal auf basenarmen Sandtrockenrasen hinzu und sorgt zusammen mit dem Hasen-Klee für dauerhaft reizvolle Flächen.

Beschreibung: Der Hasen-Klee ist einjährig und erreicht mit seinen verzweigten Horsten Wuchshöhen zwischen 10 und 25 cm. Die dreiteilig gefingerten Kleeblätter sind weiß-filzig behaart und dadurch von grau-grüner Färbung. Zur hochsommerlichen Samenreife sind die Blätter bereits vergangen und die Pflanzen abgestorben.

Die länglich-ovalen Blütenköpfe erscheinen gegen Mitte Juni. Sie sind zart rötlich-rosa gefärbt und v.a. durch die starke Behaarung der Kelchblätter gekennzeichnet. Zu Samenreife bleibt die Form unverändert, lediglich der Farbton nimmt strohig-hell-bräunliche Nuancen an. Die Samenstände sind sehr zierend und bis in den Winter hinein strukturstabil.

In der Heilkunde gelten Extrakte aus Hasen-Kleeblättern als entzündungshemmender Hustenminderer und als mildes Mittel gegen Durchfallerscheinungen.

Verwendungshinweise: Trifolium arvense wird in der Gartengestaltung kaum bis gar nicht berücksichtigt. Dieses Schicksal teilt er mit einigen anderen Einjährigen, deren Einsatz oft schlecht kalkulierbar ist. Beim Hasenklee kommt hinzu, dass er auf sehr arme und trockene Standorte angewiesen ist, die unter Gartenbedingungen eher selten zu finden sind.

Wo immer jedoch eine kompetente und engagierte Gartenbetreuung im Einsatz ist und Pflanzungen mit ausgeprägtem Steppen- und Trocken-Charme entstehen sollten, darf man den Hasen-Klee nicht ohne Weiteres ignorieren.



Natürlicher Sandtrockenrasen u.a. mit Sand-Strohblume und Gewöhnlicher Grasnelke

Idealerweise setzt man ihn individuenreich und eher großflächig ein und sorgt dafür, dass er im Gegenlicht betrachtet werden kann.

Die zarte Art lässt auch bei dichtem Stand allen möglichen anderen Trockenkünstlern genug Entwicklungsspielraum. Sie kann gut zusammen mit niedrigen Gräsern wie dem Silbergras als Matrix für konkurrenzschwache Blütenpflanzen wie Sand-Strohblume, Berg-Glöckchen, Heide-Nelke oder Wildem Stiefmütterchen dienen, um einige gut geeignete Partner vom Naturstandort zu benennen.

Im Versandhandel ist Saatgut zuverlässig zu beziehen.



Trockene, extensive Magerweide mit randlich eindringendem Gemeinem Dost

Kultur: Trifolium arvense kann nur auf armen Sand- und Schotterböden in sonnig-warmen Lagen sinnvoll kultiviert werden. Diese müssen zudem jährlich stark entkrautet werden, so dass offene Bodenstellen als Keimbett entstehen. Um die Winterstruktur von Hasen-Klee-Gemeinschaften nicht zu beeinträchtigen, nimmt man diesen Pflegegang im Spätwinter vor.

Um sich selbst das Leben nicht unnötig schwer zu machen, sollte man auf den Einsatz expansiv versamender Vertreter der Magerrasen wie den Schaf-Schwingel verzichten. Vegetative Ausbreitungsspezialisten wie die Zypressen-Wolfsmilch oder der Sand-Thymian sind dagegen unproblematisch, weil sie sich mit der jährlichen Entkrautung ganz gut in Schach halten lassen.

Die Etablierung erfolgt durch Direktaussaat im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr. Man kann natürlich auch schon im Herbst sääen, der Keimerfolg wird dadurch aber nicht begünstigt.

Das Saatgut wird vom Wind leicht verdriftet, weshalb man es ganz leicht in den Boden einarbeiten sollte. Wenn im April längere regenfreie Phasen auftreten, sollte man in der Lage sein, Saatflächen, die aus reinem Sand bestehen, mit einem Rasensprenger oberflächlich feucht zu halten. Sandflächen trocknen rasch ab und haben v.a. in kontinental geprägten Regionen, in denen schon im Frühling regelmäßig Trockenperioden auftreten können, schlechtere Keimraten als Flächen mit Kies- oder Schotteroberflächen.

Bilder