Carex elongata // Walzen-Segge
Beschreibung
Naturstandort von Carex elongata
Carex elongata hat ein ausgesprochen weites Verbreitungsgebiet, das im wesentlichen das gesamte gemäßigte Eurasien umfasst. Im südlichen Europa ist die Walzen-Segge seltener.
In Deutschland hat die Walzen-Segge ihren Vorkommensschwerpunkt in der Norddeutschen Tiefebene. In den Mittelgebirgsregionen ist sie nur zerstreut anzutreffen und auf die großen Flusstäler konzentriert.
Carex elongata ist eine Kennart der Erlen-bruchwälder, ist aber auch in grundfeuchten, meist (an-)moorigen Hartholz-Auwäldern und in Weidensümpfen anzutreffen.
Naturstandort unter Strauchweiden zusammen mit Schlangenwurz (Calla palustris)
Die Standorte sind schattig bis licht halbschattig und sehr feucht bis nass. In der Regel werden die Wuchsorte ein- bis zweimal im Jahr auch flach überstaut bzw. weisen generell stark schwankende Nässegrade auf.
Die Bodenreaktion ist alkalisch bis schwach sauer. Die oft anmoorige Humusschicht ist in der Regel so mächtig, dass der Wurzelhorizont den Mineralboden nicht erreicht.
Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis gut.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG
... zur Legende
Licht (4) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (9) Reaktion (7) Stickstoff (6)
In Gemeinschaft mit Sumpf-Schwertlilien
Beschreibung
Die wintergrüne Carex elongata wächst streng horstig mit bogig überhängendem, schmalem Laub. Alte Exemplare erreichen auf guten Standorten bis zu 80 cm Wuchshöhe und Breite, in der Regel bleibt es aber bei bis zu 60 cm.
Die ährigen Blütenstände im April sind unauffällig und nicht nennenswert zierend.
Die Pflanzen wachsen am Naturstandort überwiegend etwas erhöht auf alten Baumstümpfen oder in den Sumpf gefallenen Baumstämmen. Sie bleiben hier von Überflutungen verschont und profitieren dennoch vom feuchten Bodensubstrat. Gelegentlich kann man sie sogar auf alten, im Wasser liegenden Baumstämmen finden.
Verwendungshinweise
Carex elongata wird gärtnerisch praktisch nicht verwendet und ist nur im Spezialhandel erhältlich. Dabei ist sie eine der schönsten heimischen Seggen.
Sie wäre unter rein ästhetischen Aspekten erste Wahl für alle naturhaft gestalteten Feuchtstellen unter Laubbäumen und leicht bis stärker beschattete Gewässerufer. Allerdings kümmert sie in Kultur auf Mineralböden (s.u.).
Durch ihren streng horstigen, nicht zu ausladenden Wuchs ist sie auch für kleinere Wassertröge eine gute Wahl. Sie kann generell als Matrix gut mit anderen Sumpfstauden vergesellschaftet werden, wirkt aber in minimalistischen Ansätzen auch in Reinkultur apart.
Idealerweise wird die Pflanzdichte so gewählt, dass die einzelnen Exemplare auch im Alter als Individuen erkenbar bleiben.
Walzen-Seggen mit Rauhreif-Schmuck im Weidensumpf
Kultur
Die Walzen-Segge ist nur auf dauerfeuchten bis nassen, rein organischen oder wenigstens humosen Böden sinnvoll kultivierbar. Auf zu geringe Humusgehalte im Bodensubstrat reagiert die Walzen-Segge übellaunig. Auf humusarmen, ja selbst relativ humusreichen Mineralböden wächst sie kümmerlich und wirkt chlorotisch. Etwas besser funktioniert sie auf (Laub-)Komposterde.
Sie entwickelt sich eher träge und man muss ihr aufdringliche Begleiter eine ganze Weile lang vom Laibe halten. In schattigeren Lagen gelingt dies leichter.
Wenn die Wasserversorgung gewährleistet ist, kann die Art auch sonnig kultiviert werden. Trockenstress sollte generell vermieden werden, er ist der Vitalität sehr abträglich.
Wählt man in Anlehnung an den Naturstandort alte Baumstümpfe als Wuchsort, müssen diese dauerhaft im Wasser stehen.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Gras
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horstartig 30-60 cm Höhe
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bräunlich/schwarz
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April
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grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
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unbedeutend
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wechselfeucht nass nicht austrocknend feucht
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sonnig halbschattig sommerlich schattig absonnig
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mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer organische Böden starker Wurzeldruck kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Gewässer/Gewässerrand |
mittlere Böden reiche Böden sehr reiche Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Tiefland Mittelgebirge (montan) Nordeuropa Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin) Asien Sibirien Zentral-Asien Kleinasien
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gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze strukturbildende Matrixpflanze verträglich
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Stillgewässer Kalkreich Mesotroph Nährstoffreich Moorgewässer Quellfluren
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Moore und Sümpfe |
Wiesen |
Gebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Niedermoore Kleinseggenriede
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Nasswiesen
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Feuchtgebüsche
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Laubwälder Feuchtwälder Erlenbruchwälder Auwälder
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Asiatisch-Exotischer Garten Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Wassergarten Waldgarten für Pflanzgefäße geeignet
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Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Raritäten/Saatgut
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winter-/immergrün
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Wasserrand/Sumpf
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