Cyclamen coum // Frühlings-Alpenveilchen
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Cyclamen coum
Das Frühlings-Alpenveilchen kommt in Bergregionen von Bulgarien bis in die Türkei und im Vorderen Orient vor. Auch auf der Krim gibt es isolierte Populationen.
In Mitteleuropa und punktuell auch in Deutschland und dem Schweizer Mittelland zeigen sich neophytische Einwanderungstendenzen.
Das Frühlings-Alpenveilchen wächst in laubwerfenden Laubwäldern und in der alpinen Stufe auch in Kiefernwäldern. Im Winter treten regelmäßig auch längere Frostphasen und gelegentlich auch strenge Fröste auf.
Die halbschattigen bis licht schattigen Standorte zeichnen sich durch skelettreiche, gut drainierte Böden mit mehr oder weniger kräftiger Humusauflage aus.
Die Wasserversorgung ist durch relativ regelmäßige Niederschläge in den Begregionen relativ gut. Die mehr oder weniger basenreichen Substrate sind stark von Gehölzen durchwurzelt und neigen zu sommerlichem Trockenstress.
Schönes Ensemble mit Farnen, Waldgräsern und Kalkfeslen. Hier erkennt man auch gut, dass die Blätter von Cyclamen hederifolium deutlich größer werden und langfristig einen Bestand von Cyclamen coum verdrängen können.
Beschreibung
Das Frühlings-Alpenveilchen treibt aus einer vergleichsweise kleinen, etwa 5 cm messenden Knolle ab dem Spätsommer die rundlichen, meist mehr oder weniger stark weiß gezeichneten Blätter. Dieses zierliche Alpenveilchen erreicht Wuchshöhen von 10-15 cm.
Die Blüten öffnen sich meist ab Februar. Es kommen neben den üblichen, kräftig rosafarbenen Blüten alle Abstufungen bis zu reinem Weiß vor.
Ähnlich ist das etwas kräftigere Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) mit eckigerem, an Efeu erinnerndem Laub und Blüte im Spätherbst. Es hat vergleichbare Kulturansprüche.
Das heimische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) verträgt Trockenphasen wesentlich schlechter.
Verwendungshinweise
Cyclamen coum ist eine zweifellos liebreizende Variante für die Unterpflanzung von Bäumen in repräsentativen Anlagen. Die Wirkung ist etwas exotisch, auf jeden Fall ungewöhnlich.
Die zarte Art kommt vorrangig in größeren Beständen zur Geltung, am Besten in der Nähe von Wegen oder Sitzplätzen. Alls Blütenpartner eignet sich sehr schön das ebenfalls etwas ungewöhnliche Elwes-Schneeglöckchen. Aber selbst das allgegenwärtige Kleine Schneeglöckchen wird neben dem Frühlings-Alpenveilchen mit anderen Augen betrachtet.
Wo sich Cyclamen coum wohl fühlt, bildet es gerne Kolonien. Im Hintergrund sind die efeuartigen Blätter von (Cyclamen hederifolium) zu erkennen.
Kultur/Pflege von Cyclamen coum
In Mitteleuropa ist die dauerhafte Kultur etwas aufwändiger, weil sich auch unter Bäumen rasch ein üppiger Bestand aus Konkurrenzstauden etabliert, dem die Alpenveilchen nicht viel entgegenzusetzen haben.
Durchsetzungskräftiger ist die schon erwähnte Efeublättrige Alpenveilchen. Auch dieses kann man aber in den meisten Fällen nicht dauerhaft unbeaufsichtigt seinem Schicksal überlassen.
Die Art ist gegenüber tiefen Frosttemperaturen sehr tolerant. Längere, schneefreie Tieffrostphasen in Verbindung mit Wintersonne können aber zu ernsthaften Trockenschäden führen. Standorte unter sommergrünen Laubgehölzen minimieren diese Gefahr etwas, ohne den Lichtgenuss im Winterhalbjahr zu stark zu minimieren. Ganz ohne gelegentliches direktes Sonnenlicht wie z.B. unter immergrünen Gehölzen oder im Schatten von Nordwänden bleibt der Blütenflor spärlich oder bleibt sogar aus.
Wo auf kalkskelett- und humusreichem, sommertrockenem Waldboden Konkurrenz ferngehalten wird, versamt sich das Frühlings-Alpenveilchen willig. Der Dunkelkeimer bildet mit der Zeit dann ausgedehnte Kolonien. Mit Hilfe von Ameisen tauchen Alpenveilchen auch gerne mal an überraschenden Orten auf.
Saatgut keimt bei Temperaturen um 18 Grad willig, allerdings gerne über Monate verteilt. Ein Kältereiz ist aber nicht erforderlich. Die Sämlinge könen schon nach zwei bis drei Jahren zu Blüte gelangen.
Sorten:
(vorrangig im Spezialhandel)
Album: weiße Blüte, grünes Blatt mit wenigen silbrigen Sprenkeln, sortenecht versamend
f. albissimum: weiße Blüte, grünes Blatt mit dunkel-grünem Zentrum und herzförmiger, silbrig-weißer Zeichnung, sortenecht versamend
Pattern Leaf Form: weiße, rosa bis rosa-apricot Blüte, silbriges Blatt mit unregelmäßiger, dunkel-grüner Mitte, sortenecht versamend
Rosa: blass mittel-rosa Blüte, grünes Blatt mit schwacher grün-grauer Zeichnung
Rubrum: kräftig pinke Blüte, grünes Blatt mit silbrig-weißer Zeichnung, sortenecht versamend
Silverleaf: mittel-rosa Blüte, silbriges Laub mit dunkel-grau-grünem Rand (in Deutschland auch als 'Silberblatt' im Handel), sortenecht versamend
Silverleaf Pink: kräftig rosa Blüte, silbriges Laub mit dunkel-grau-grünem Rand, sortenecht versamend
Silverleaf White: rosé-weiße Blüte, silbriges Laub mit dunkel-grau-grünem Rand, sortenecht versamend, auch als 'Silverleaf Album' im Handel
ssp. caucasicum: mittel-rosa Blüte, grünes Blatt mit dunkel-grünem Zentrum und herzförmiger, silbrig-weißer Zeichnung, sortenecht versamend