Naturstandort von Phyllostachys nuda
Die natürliche Herkunft des Stein-Bambus ist unsicher, favorisiert wird der Osten Chinas. Die Vorkommen im nördlichen China und auf Taiwan gelten als Kulturflüchtlinge.
Er wächst hier im Unterwuchs lichter Wälder, auf Lichtungen und an Waldrändern. Die relativ nahrhaften Böden sind skelettreich-humos und schwach alkalisch bis sauer. Sie sind dauerhaft frisch bis sickerfeucht.
Ungewöhnliche Platzgestaltung mit Phyllostachys nuda und hell kontrastierender Carex morrowii 'Aureovariegata'
Beschreibung
Phyllostachys nuda ist ein immergrüner, stark ausläufertreibender Bambus. Er erreicht Wuchshöhen von 5 bis 6 m, in wärmebegünstigten, nahrhaften und boden- wie luftfeuchten Lagen auch bis zu 8 m.
Das Laub ist grün bis dunkel-grün. Die jungen Halme sind zunächst bläulich bemehlt, vergrünen aber später. Im Unteren Abschnitt sind sie oft zickzackartig vom Eigengewicht des zu rasch wachsenden Triebes deformiert.
Die bis zu 5 cm starken Halme sind sehr hart und standfest. Der Habitus ist daher bis zu Höhen von 3,5 m straff aufrecht, erst bei alten Exemplaren biegt sich das obere Viertel der Triebe bogig herab. Der Wuchs nimmt dadurch eindrucksvolle, wolkenartige Formen an.
Mit zunehmendem Alter neigt auch dieser Phyllostachys dazu, im unteren Viertel zu verkahlen.
Verwendungshinweise
Phyllostachys nuda unterscheidet sich in der Wirkung nicht entscheidend von vergleichbaren Gattungsvertretern wie
Phyllostachys aureosulcata oder
Phyllostachys bissetii, ist aber standfest und relativ winterhart.
Auch diese Art benötigt v.a. Platz, um sich artgerecht und vital zu entwickeln und um wirken zu können. Kleine Gartenräume wirken sehr bald überfüllt und unproportioniert.
Sinnvolle Einsatzgebiete finden sich in parkartigen, gepflegt-repräsentativen Anlagen. Hier verströmen große Solitäre prächtige Dominanz und gediegene Exotik. Extravagante Bilder können auch Exemplare erzielen, die im unteren Drittel bewusst aufgeastet werden.
Die Art ist auch für mächtige Heckenanlagen geeignet, allerdings müssen die Raumproportionen langfristig zu deren imposanten Dimensionen passen.
Kultur
Phyllostachys nuda gilt als einer der relativ winterharten Gattungsvertreter. Dennoch sollten generell windgeschützte, wärmebegünstigte Standore gewählt werden. Nicht nur mindert man das Risiko unschöner Blattschäden durch Frost oder Wintersonne, auch im Sommerhalbjahr ist das Erscheinungsbild kraftvoller.
Die Art liebt warme, luftfeuchte Standorte, die in Mitteleuropa meist sonnig bis licht halbschattig sind. Besonders an sonnigen Standorten ist der Wasserbedarf hoch, es muss aber ohnehin generell die Möglichkeit der Überbrückung von sommerlichen Trockenphasen mittels Bewässerung gegeben sein.
Ideale Böden sind humos-skelettreiche Lehmböden oder auch reine Humusböden mit porösen, kalkarmen Mineralschotteranteilen. Die nahrhaften Substrate können schwach alkalisch bis sauer reagieren.
Eine effektive Rhizomsperre ist selbst in weitläufigen Anlagen empfehlenswert. In der Nähe von Gebäuden, Wegen oder Wasserleitungen können sogar unangenehme Schäden verursacht werden.