Limonium vulgare // Gewöhnlicher Strandflieder
Beschreibung
Naturstandort von Limonium vulgare
Der Gewöhnliche Strandflieder kommt in nahezu allen europäischen Meeresküsten entlang des Atlantiks, der westlichen Ostsee und des Mittelmeeres vor.
In Deutschland gilt er als gefährdet. Hier stellen die Vorkommen auf Rügen die Verbreitungsgrenze im Nord-Osten dar. Limonium vulgare besiedelt zumindest in Mitteleuropa ausschließlich die Salzwiesen der Küsten, an Binnensalzstellen tritt er nicht auf. Üblicherweise stellt sie sich in Andelrasen knapp oberhalb der Mittelwasserlinie ein.
In Gartenanwendungen wird Limonium vulgare in der Regel auf frischen, gelegentlich auch sommertrockenen, sandigen Lehmböden kultiviert.
Die Art ist ausgesprochen lichtliebend und benötigt vollsonnige Lagen. Die Wuchsorte werden regelmäßig vom Meer überspült und sind sowohl auf schlickigen, tonigen oder auch sandigen Böden dauerhaft feucht bis nass.
Die entsprechend salzhaltigen Substrate sind mäßig nahrhaft und stark alkalisch bis neutral.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (7) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Beschreibung
Limonium vulgare ist eine wintergrüne, horstige Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen von bis zu 40 cm. Die ledrig-steifen Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet.
Die Blütezeit liegt im Spätsommer, sie beginnt ab Mitte August und reicht bis in den September hinein. Die Blütenfarbe ist in der Regel ein Blau-Violett, es kommen aber auch blassere bis fast weiße Formen in der Natur vor.
Die Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil.
In Osteuropa und Zentralasien besiedelt der ähnliche, etwas luftiger aufgebaute Limonium gmelinii feuchte Binnensalzstellen.
Verwendungshinweise
Limonium vulgare wird selten kultiviert und gehandelt, vermutlich, weil sie als Pflanze der Salzwiesen als schwer zu vergesellschaften gilt. Dabei ist die Art nicht salzliebend, sondern ledigllich salzertragend. Für eine erfolgreiche Kultur sind salzhaltige Böden nicht erforderlich.
Dennoch entstehen die schönsten, ungewöhnlichsten Bilder in Anlagen, die dem Naturstandort nachempfunden wurden. Auch wenn "Salzwiesen" eher nicht zum Standardrepertoire der Gartenkunst zählen. U.a. mit dem silbrigen Laub des Strand-Beifußes, der Gemeinen Sumpfbinse oder der Strand-Aster sind hier aber überzeugende Kombinationen möglich.
Der Strandflieder kommt in Kultur auch mit mäßig trockenen Standorten gut zurecht, so dass prinzipiell sogar ein Einsatz in steppenartigen Situationen denkbar wäre. Man kann hier aber auch mindestens genausogut auf eine der anderen Limonium-Arten zurückgreifen, deren Lebensraum auch tatsächlich die Steppen Ost-Europas und Zentral-Asiens sind. Hierbei ist insbesondere an Limonium latifolium zu denken.
Laub-, Blüten- und Samensstands-Struktur würden eine regelmäßigere Verwendung rechtfertigen.
Kultur
Limonium vulgare stellt an die Standortbedingungen im Grunde nur eine zwingende Bedingung: Die Art benötigt unbedingt sehr sonnige Lagen, um nicht zu kümmern und nicht rasch verdrängt zu werden.
Auf salzhaltigen Substraten kommt im Binnenland praktisch keine Konkurrenz auf, so dass die Kultur hier recht unaufwändig ist. Am vitalsten werden die Pflanzen, wenn sie dauerhaft feucht stehen, auch Staunässe stellt kein Problem dar.
Gelegentlich trockenfallendes Substrat ist ebenfalls unproblematisch, da "Salzpflanzen" einerseits in der Lage sind, in den Wurzeln sehr hohe Saugspannungen zu erzeugen, die auch schwer verfügbares Wasser aus dem Substrat zieht. Und andererseits verfügen sie über kräftiges Festigungsgewebe, dass den permanenten Welkepunkt lange hinauszögert.