Leptinella potentillina (Cotula potentillina) // Fiederpolster
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
20.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Leptinella potentillina (Cotula potentillina)
Dieses Fiederpolster kommt endemisch auf einer süd-östlich vor Neuseeland gelegenen Inselgruppe vor.
Leptinella potentillina besiedelt die höheren Lagen der bis zu 1.000 m hohen Erhebungen. Wuchsorte sind sonnige bis halbschattige Fels- und Schotterfluren auf eher kalkarmen, meist humusreichen Substraten.
Das ausgesprochen maritime Klima ist ganzjährig ausgeglichen kühl-feucht mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 11,5 Grad (Sommer: 14,1 Grad/Winter 9,0 Grad). In den höheren Lagen treten im Winter aber zuverlässig auch tiefere Fröste auf.
Die Niederschläge verteilen sich gleichmäßig über das Jahr und sorgen ganzjährig für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und hohe Luftfeuchtigkeit. Im Sommer treten auf manchen gut drainierten Wuchsorten von Leptinella potentillina dennoch kurzzeitige Trockenphasen auf.
Leptinella potentillina als Flächendecker in Granitbruch.
Beschreibung
Leptinella potentillina ist eine wintergrüne, kaum 5 cm hohe Teppiche bildende Staude. Die fein gefiederten Blätter sind grün bis bräunlich. Im Winter verfärbt sich der gesamte Bestand braun, bleibt aber vital.
Die kleinen Blütenköpfe sind gelblich- oder weißlich-grün und ohne Zungenblüten. Sie sind insgesamt unauffällig und duften leicht süßlich. Sie erscheinen von Mitte Mai bis Ende Juni.
Im Handel wird die Art meist noch unter der alten Bezeichnung "Cotula potentillina" geführt. Sehr ähnlich ist das gebräuchlichere Echte Fiederpolster (Leptinella squalida).
Verwendungshinweise
Das Fiederpolster ist eine interessante Option als zarter, niedriger Bodendecker in gut gepflegten Anlagen. Sehr stimmig wirkt er v.a. zwischen Felsen und Trittsteinen, zwischen den Fahrspuren von Pkw-Auffahrten oder in den Fugen von sickerfrischen Trockenmauern. Sie variiert hier das Thema, dass üblicherweise von den Stachelnüsschen (insbesondere Acaena buchananii) besetzt wird.
In asiatischen Gärten ist er ein guter Ersatz für Moose und unterstützt bei großflächiger Verwendung meditative Situationen.
Nach Belieben kann man dynamische Elemente wie die ebenfalls bodendeckende, wüchsigere Seefeder (Blechnum penna-marina) oder die etwas exaltierte Fuchsrote Segge (Carex buchananii), beide konsequenterweise ebenfalls aus Neuseeland. Dem Expansionsdrang der Seefeder muss man hier gelegentlich Einhalt gebieten. Wenn man schon mal dabei ist, böte sich als zusätzlich farblich belebendes Element eine silbrig-grüne Strauchveronika (Hebe pinguifolia) an. Alle Beteiligten sind nur sinnvoll in wirklich wintermilden Situationen einsetzbar.
Schön ist das Fiederpolster auch in größeren, flachen Pflanzgefäßen mit Mischbepflanzung. Die Gefäße dürfen im Winter aber nicht durchfrieren und müssen weiter bewässert werden. Eine frostfreie, kühle und helle Überwinterung ist sicherer.
In wintermilden und regenreichen Lagen kann auch ein Einsatz in intensiven, betreuten Dachbegrünungen versucht werden.
Kultur
Leptinella potentillina ist im Prinzip anspruchslos bezüglich der Standortbedingungen, wird aufgrund des niedrigen Wuches und der relativ hohen Lichtbedürftigkeit jedoch rasch verdrängt, wenn nicht regelmäßig gärtnerisch eingegriffen wird.
Idealerweise wird die Art auf neutralen, eher kalkarmen und durchlässig-humosen Sandböden eingesetzt. Sie wächst aber auch auf nicht zu kalkreichen Lehmböden befriedigend.
Günstig sind luftfeuchte Lagen, in denen zumindest im altantisch geprägten Mitteleuropa mit regelmäßigen Sommerniederschlägen keine weitere Bewässerung erforderlich ist. Dauerhaft frische Situationen sind aber für die Vitalität günstiger.
In winterrauhen Gegenden mit regelmäßigen Tieffrostphasen, wohlmöglich ohne schützende Schneedecke, hat man keine rechte Freude an dem Fiederpolster. Generell sollten windgeschützte Lagen gewählt werden. Hilfreich sind auch vor Wintersonne geschütze Lagen, da es sonst zu Trockenschäden bei gefrorenen Böden kommen kann.