Helichrysum italicum // Italienische Strohblume, Curry-Kraut
Beschreibung
Naturstandort von Helichrysum italicum
Die Italienische Strohblume ist im gesamten westlichen Mittelmeerraum und Griechenland, möglicherweise auch in der Türkei heimisch. In den wintermilden Küstenregionen Englands zeigt sie Verwilderungstendenzen.
Die blühfaule 'Silbernadel' und die blühfreudige 'Dartington' im Küchenkräuterbeet mit Oregano und Rosmarin
Helichrysum italicum besiedelt entwaldete Trockenhänge, Schaftriften und halbruderale Böschungen sowie Wegsäume.
Die Standorte sind vollsonnig. Die skelettreichen, humusarmen, gut drainierten Böden sind im Winterhalbjahr mitunter frisch, trocknen über den Sommer aber ab.
Die Bodenreaktion ist stark alkalisch bis neutral bei geringer bis mäßiger Stickstoffversorgung.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (9) Kontinentalität (1) Feuchte (3) Reaktion (7) Stickstoff (4)
Curry-Kraut im Kräuter-Kübel mit einer schwachwüchsigen Auslese des Echten Salbeis und im Hintergrund dem Austrieb einer Garten-Duftnessel (Black Adder)
Beschreibung
Helichrysum italicum ist ein horstiger, immergrüner Halbstrauch, der mit der Zeit an der Basis verholzt. Er erreicht Wuchshöhen von 50 (60) cm und wird bis zu 80 cm breit.
Kennzeichnend ist silbrige Laub, dass bei der Wildart im Laufe des Sommers leicht vergrünt. Die gelben Röhrenblüten erscheinen ausdauernd von Ende Mai bis in den August hinein. Wo es ihr nicht warm genug ist, bleiben die Blüten aber auch gerne mal aus. Das Laub ist aber auch für sich alleine attraktiv genug.
Die gesamte Pflanze duftet ausgeprägt nach Curry, insbesondere bei Regen oder Berührungen.
Verwendungshinweise
Helichrysum italicum wird v.a. als Saisonpflanze für Balkone und Terrassen benutzt. Dabei ist sie eine viel bessere Option als ausdauerndes, allerdings nur eingeschränkt winterhartes Element in mediterranen Anlagen oder in Kräuter- und Duftbeeten.
Eine trocken-warme Stimmung verbreitet sie auch in steppenartigen, naturhaften Anlagen. Sie kann hier als ganzjährig attraktives Element auch Teil der Matrixstruktur sein. Sehr warme Bilder entstehen z.B. zusammen mit dem Mexikanischen Federgras (Nasella tenuissima). Ganzjährig interessante Farb-und Kontrastharmonien bietet die Kombination mit blau-silbrigen Gräsern wie dem Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) und den dunkel-grünen Zwergstrauch-Gestalten eines Echten Thymians 'Faustini' (Thymus vulgaris).
In Pflanzgefäßen erfolgt die Überwinterung wie bei anderen mediterranen Pflanzen weitgehend frostfrei, hell und relativ trocken.
'Dartington' ist mit seinem grau-grünem Laub und überbordender, lang anhaltender Blüte ein ungewöhnliches Curry-Kraut.
Kultur
Die Art ist in wärmebegünstigten, auch hitzeanfälligen Standorten gut aufgehoben. Sie sollte zudem winterlichen Nord-Ostwinden nicht ausgesetzt werden.
Noch schädlicher ist allerdings winterliche Nässe. Hier reicht mitunter schon das Wasserhaltevermögen zu humoser Böden aus, um zu Totalausfällen zu führen. In Einheitserde gezogene Ware dankt es daher, wenn der Ballen vor der Pflanzung mit einem sanften Wasserstrahl davon weitgehend befreit wird.
Auch auf zu stickstoffreichen Böden leidet die Winterhärte, wenn die Triebe nicht genügend ausreifen können. An optimalen Standorten, d.h. auf sehr stickstoffarmen, wintertrockenen Sandböden trotzen die kleinen Sträucher aber auch längere Frostphasen und kommen erst zwischen 15 und 18 Grad an ihre Grenzen.
Die buschigen Halbsträucher sollten nach der Blüte etwas und vor dem Austrieb gegen Anfang April kräftig zurückgeschnitten werden. Sie neigen sonst zur Vergreisung und verlieren ihren kompakten Habitus.
Die Vermehrung erfolgt wie bei den meisten mediterranen Halbsträuchern sehr effektiv und zuverläsig über Kopfstecklinge ausgereifter Triebe. Mittels Saatgut ist eine sortenechte Vermehrung nicht zuverlässig möglich. Es keimt aber vom Frühling bis Spätsommer bei 15-20 Grad und gleichmäßiger Feuchte zuverlässig.
'Dartington' ist bei allerlei Insekten durchaus beliebt.
Sorten:
Dartington: stärker drüsiges Laub mit etwas kräftigrem Aroma, grau-grünes Laub und schwefel-gelbe Blüten, blühstark, bis 60 cm hoch
Dwarf Curry: kompakte, bis 30 cm hohe Auslese
Silbernadel: sehr feines, ganzjährig silbriges Laub, etwas schwachwüchsiger (bis 50 cm hoch), blühfaul (Handelsstandard)
ssp. serotinum: kompaktwüchsige Unterart mit kürzeren Blättern, nur bis 30 cm hoch