Naturstandort von Artemisia lactiflora:
Die Elfenraute hat ein weites Verbreitungsgebiet in Ostasien, vom mittleren und östlichen China bis in die indische Himalaya-Region, Kambodscha, die Begregionen im Norden Thailands bis nach Indonesien.
In den südlichen Verbreitungsgebieten steigt die Art bis in 3.000 m üNN auf, im Norden besiedelt sie auch die Tiefebenen.
Artemisia lactiflora steht oft im Unterwuchs von Bambuswäldern oder in frischen bis feuchten Hochstaudenfluren auf gelegentliche gestörten Standorten wie Waldlichtungen oder Schotterbänken von Wildflüssen und Ufer von Gebirgsbächen. In Siedlungsnähe tritt sie in Ruderalfluren wie sickerfrischen Straßen- und Bahnböschungen auf.
Die Standorte sind sonnig bis halbschattig und mehr oder weniger gleichmäßig wasserversorgt. Unter feuchten Bedingungen sind die Böden gut durchlüftet bzw. sickerfeucht.
An die Bodenart werden keine expliziten Anforderungen gestellt, es werden eine Vielzahl ärmerer bis stickstoffreicher Mineralböden akzeptiert. Lediglich ausgeprägt alkalische und stark saure Substrate sowie organische Böden werden gemieden.
Neugierig macht die Elfenraute den aufgeschlossenen Betrachter allemal.
Beschreibung: Artemisia lactiflora ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 60 bis 150 cm, unter sehr günstigen Bedingungen auch bis zu 200 cm. Die Horste gehen durch kurze Rhizomausläufer mit der Zeit langsam in die Breite.
Der Habitus ist locker und aufstrebend. In Verbindung mit den vergleichsweise grob gefiederten Blättern entsteht schon vor der Blüte eine ansprechende Struktur.
Die wolkenartigen, reichblütigen Rispen erscheinen ab Mitte August bis Ende Oktober und verströmen einen lieblichen Duft.
Auch die Blätter duften angenehm aromatisch, insbesondere wenn sie gebrochen werden.
Verwendungshinweise: Artemisia lactiflora wird selten verwendet, ist aber eine interessante Option für Rabatten aller Art. Die Blütenrispen sind ein schönes Verbindungselement für
praktisch alle denkbaren Hochstauden.
Am dauerhaft frischen bis feuchten, nicht zu stark durchwurzelten Gehölzrand kommt sie v.a. vor dunklen Laubhintergründen schön zur Geltung.
Die Art ist im Handel sicher erhältlich.
Vor dunkleren Hintergründen kommt sie besser zur Geltung.
Kultur: Die Elfenraute ist auf allen guten Gartenböden in sonnigen bis absonnigen Lagen robust und durchsetzungsfähig. Wiederkehrende Trockenphasen und Hitzestandorte führen zu Kümmerwuchs und Vitalitätsverlust. Gelegentlich tritt Mehltau-Befall auf.
V.a. Jungpflanzen werden gerne von Schnecken und anderen Blattschädlingen heimgesucht. Die Etablierung kann sich dadurch etwas in die Länge ziehen.
Auf sehr stickstoffreichen Substraten leidet die Standfestigkeit, auf ärmeren Böden bleibt die Art niedriger und kompakt.
Sorten:
Elfenbein: wüchsige Auslese, dem Typ aber sehr ähnlich
Guizhou: etwas niedriger als die Art, mit rötlich-braun überlaufenem Laub und dunkel rot-braunen Stielen
Weiße Dame: eine der wüchsigsten Auslesen, locker-breit-buschiger Wuchs