Boltonia asteroides // Sternenwolkenaster, Scheinaster, Scheinkamille
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Boltonia asteroides
Die Sternenwolkenaster kommt in drei Unterarten in der Osthälfte der USA sowie des Zentralen Kanadas von den Tieflagen bis in submontane Höhen vor.
Boltonia asteroides besiedelt sonnige Frischwiesen, feuchtere Stellen in Savannen und vergleichbare Gebüschränder sowie Staudenfluren entlang von Fließ- und Stillgewässern.
Die Standorte sind dauerhaft frisch bis feucht, wobei stauende Feuchte gemieden wird. Die meist skelettreichen Substrate sind mäßig nahrhaft bis nahrhaft. Die Bodenreaktion ist schwach alkalisch bis sauer.
Die Wildform wird hier stimmig zusammen mit Vernonia arkansana kultiviert.
Beschreibung
Die Sternenwolkenaster ist eine sommergrüne, durch kurze, sich ringförmig ausbreitende Rhizomausläufer breit-horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 130 bis 220 cm. Die in der Gartenkultur üblichen Formen sind kompakter und dadurch standfester.
Von Anfang September bis Ende Oktober, oft auch bis zu den ersten Nachtfrösten erscheinen ausdauernd und meist zahlreich die Blütenstände mit den gelben Röhrenblüten im Zentrum und den schneeweißen Zungenblüten am Rand. Auch in natürlichen Populationen treten Exemplare mit rosa oder violett angehauchten Blüten auf.
Die schmalen Laubblätter weisen oft einen leichten Blaustich auf.
Sehr ähnlich ist die Rispen-Aster (Symphyotrichum lanceolatum), die im Handel meist als Aster simplex geführt wird. Enger verwandt ist allerdings die seltener verwendete und etwas feuchtigkeitsbedürftigere Boltonia decurrens.
Blüten- und Blattdetail der Wildform
Verwendungshinweise
An asternartigen, weißen Herbstblühern besteht kein echter Mangel und nicht viele Betrachter werden ohne Weiteres über die Unterschiede z.B. zu einer Schönaster (Kalimeris incisa) oder einer weißen Glattblatt-Aster (Symphyotrichum novi-belgii) stolpern.
Die Sternenwolkenaster ist aber robust und zuverlässig und toleriert zur Not auch mal gelegentlichen, kurzen Trockenstress. Diese Vorzüge sprechen für sie.
Der leicht romantische, aber nicht altbackende Habitus passt schön in traditionelle Staudenbeete, insbesondere in ländlichen Gärten. Sie übernimmt hier die Funktion des langsam in Vergessenheit geratenden, einjährigen und dadurch eigenwilligeren Garten-Feinstrahls. Dieser blüht zwar viel ausdauernder, versamt sich aber oftmals lästig.
Interessant ist sie aber auch in etwas naturhafteren Konstellationen wie den beliebten prärieartigen Pflanzungen. Eine Matrix aus mittelhohen Gräsern wie kompakten Auslesen der Ruten-Hirse bietet einen glaubwürdigen Rahmen.
'Snowbank' zeigt einen etwas wirkungsvolleren Blütenschmuck als die Wildformen und bleibt etwas niedriger.
Kultur/Pflege von Boltonia asteroides
Die Art kann auf nahezu allen Sand-, Schotter und auch Lehmböden kultiviert werden, solange sie mehr oder weniger dauerhaft frisch bzw. feucht sind. Auch etwas höhere Kalk- und Basenversorgung wird hingenommen, mindert aber die Vitalität.
Verschattung sollte so gut wie möglich vermieden werden, da die Standfestigkeit dann oft leidet. Auf Standorten mit gelegentlichem Trockenstress bleibt sie niedriger und entwickelt weniger Blüten. Auf betont nahrhaften Böden kann man gegebenenfalls durch einen Rückschnitt um ca. 1/3 im Spätfrühling/Frühsommer die Standfestigkeit, die Verzweigung und damit den Blütenansatz optimieren.
Die Winterhärte ist in Mitteleuropa überall völlig unproblematisch.
Das ringförmig-ausbreitende Wuchsprinzipg der Rhizome verlangt nach ausreichend "Auslauf". Die Sternenwolkenaster hinterlässt innerhalb des Ringes sozusagen verbrannte Erde und ist daher darauf angewiesen, kontinuierlich neue, von Ihresgleichen unverbrauchte Standorte erschließen zu können. Andernfalls stirbt sie früher oder später ab.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein,
wird am besten nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren. Gelegentlich wird man auch Sämlinge im Garten vorfinden können.
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Die Teilung von größeren Horsten ist die leichteste Form der Vervielfältigung.
Auch 'Snowbank' ist nicht immer völlig standfest. Immerhin kontrastiert sie hier schön mit den dunkel-braunen Samenständen der Kandelaber-Ehrenpreise.
Sorten:
Nana: weiße, ganz zart rosa angehauchte Blüte, 50 bis 70 cm hoch
Snowbank: weiß blühende, kompaktere Sorte mit etwas breiteren Zungenblüten und dadurch intensiverem Blütenschmuck, 100 bis 140 cm hoch (Handelsstandard)