Prosartes trachycarpa (Disporum trachycarpum) // Raufrüchtiges Feenglöckchen

Familie Liliaceae, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Prosartes trachycarpa

Das Raufrüchtige Feenglöckchen kommt in den Bergregionen des westlichen Nordamerikas vor sowie in isolierten Populationen nördlich der Großen Seen.

Prosartes trachycarpa besiedelt die Krautschicht reicher Laubwälder frischer bis feuchter Standorte in submontanen bis subalpinen Lagen sowie immergrüne, etwas offenere Nadelwälder.

Die skelettreich-humosen, lockeren Böden sind kalkarm und reagieren schwach alkalisch bis sauer. Die Stickstoffversorgung ist unter Laubwäldern mit Mullböden gut, in Nadelwäldern mäßig.

Die Wasserversorgung ist dauerhaft frisch bis feucht. Bevorzugte Wuchsorte sind licht halbschattig bis schattig.



Prosartes trachycarpa mit noch unreifen, nicht ausgefärbten Früchten.

Beschreibung

Prosartes trachycarpa ist eine sommergrüne Staude von 30 bis 50 cm Wuchshöhe. Sie bildet durch kürzere Rhizomausläufer langsam lockere Teppiche.

Die Blüten im Mai sind weißlich und nur aus der Nähe zierend. Auffälliger sind die orange-roten, runden Früchte, die im Sommer gut sichtbar auf den Blättern zu liegen scheinen. Die Früchte sind essbar.

Die Laubblätter sind relativ variabel, es gibt Typen mit ovalen und solche mit lanzettlichen Blättern. Gemeinsam ist ihnen eine ausgeprägte Längs-Nervatur.

Die Art wird auch häufig unter dem Synonym "Disporum trachycarpum" beschrieben.

Verwendungshinweise

Prosartes trachycarpa wird in Europa praktisch nicht gehandelt. Die Art wäre eine ansprechende Bereicherung für schattigere Partien unter alten Baumbeständen oder an der Nordseite von Gebäuden und Mauern. Hier ist sie ein belebendes Element in einer Matrix aus wintegrünen, nicht zu zarten Wald-Gräsern.

Die Blatttextur erinnert etwas an niedrige Bambusarten wie Sasaella ramosa. Deren aggressiver Ausbreitungsdrang macht sie jedoch ungeeignet für detailreiche Pflanzflächen.

Strukturell ähnlich - insbesondere im Austrieb - wirken auch Weißwurze wie Polygonatum odoratum oder die weniger bekannte, aber zuverlässig gehandelte Trauerglocke (Uvularia grandiflora).



Unter günstigen Bedingungen bilden sich bodendeckende Bestände.

Kultur

Das Raufrüchtiges Feenglöckchen ist absolut winterhart und unter geeigneten Bedingungen recht robust.

Ideal sind lockere, humusreiche Böden, die nicht trocken fallen, aber auch nicht staufeucht sind. Sie kann auch in organischen Substraten kultiviert werden.

Je lockerer die Substrate und kunkurrenzärmer die Wuchsorte sind, desto dichter werden die Bestände, die dann bodendeckende Qualitäten entfalten. Die Art ist aber duldsam und keineswegs wuchernd.

Bilder












Attribute

Lebensform Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung Zierwert Frucht
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
weiß
Mai
grün
dunkel-grün
zierend/strukturstark
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
essbar
unbedeutend
frisch
gut drainiert
nicht austrocknend
feucht
halbschattig
sommerlich schattig
ganzjährig schattig
absonnig
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
organische Böden
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
ausgeprägte Warmlage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Amerika
Nordamerika
gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Asiatisch-Exotischer Garten
Mediterraner Garten
Repräsentative Gärten
Waldgarten
Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Raritäten/Saatgut
sommergrün
Gehölz/Wald
Alpinum
Gehölzrand/Staudenfluren