Naturstandort
Prunus lusitanica ist im westlichen Süd-Europa und Nord-Afrika sowie auf den Kanaren und Azoren verbreitet. Auf den Britischen Inseln ist der Portugiesische Kirschlorbeer eingebürgert.
Die Art kommt an absonnigen, auch im Sommer frischen Stellen in mediterranen Hartlaubwäldern und in den feuchten, immergrünen Lorbeer- und Wacholderwäldern der Bergregionen in subtropischen Klimazonen vor.
Die Wuchsorte zeichnen sich durch milde Winter mit nur geringen Frostgraden und mehr oder weniger niederschlagsreichen, warmen Sommern aus.
Wo die Sommer trocken sind, besiedelt die Iberische Lorberkirsche Sonderstandorte an Sickerstellen absonniger oder halbschattiger Berghänge, die auch im Sommerhalbjahr nur selten gänzlich abtrocknen.
Die skelettreichen Böden sind mäßig nahrhaft und alkalisch bis schwach sauer.
Die Kübelkultur ist in Mitteleuropa die Standardverwendung für Prunus lusitanica.
Beschreibung
Prunus lusitanica wächst am Naturstandort meist als mehrstämmiger Kleinbaum und erreicht knapp 10 m Wuchshöhe, einstämmige Exemplare können auch bis zu 20 m hoch werden.
In Mitteleuropa wächst die Art als Normalstrauch mit 2 bis 3 m Höhe. Die immergrünen Sträucher sind reich verzweigt. Charakteristisch ist das tiefgrüne, glänzend-ledrige Laub.
Die jungen Zweige und der Blattaustrieb sind weinrot gefärbt.
Im Juni erscheinen kleine, weiße Blüten in langen, aufrechten Trauben. Die Blüten duften ausgeprägt süßlich. Im Spätsommer bilden sich kleine, schwarze Kirschen.
Die Zierwirkung des jungen Blattaustriebs im Frühling ist nicht zu unterschätzen.
Verwendungshinweise
Prunus lusitanica setzt sich optisch ausreichend von der viel häufiger verwendeten Prunus laurocerasus ab, um eine interessante, aparte Erscheinung abzugeben.
In Mitteleuropa wird sie vorrangig als Kübelpflanze im repräsentativem Kontext kultiviert und muss dann hell und frostfrei überwintert werden.
Im südlichen Mitteleuropa wird sie gelegentlich in parkartigen Anlagen auch im Freiland verwendet, in der Regel als Schnitthecke oder größeres Formschnittgehölz.
Der Portugiesische Kirschlorbeer ist eine sehr schöne Wahl für mediterrane Gärten, denen sie ganzjährig ein attraktives Gerüst verschafft. Die Art ist ausgesprochen schnittverträglich und stellt im exotischerem Ambiente einen stilechten Ersatz für den Buxbaum dar.
Im Handel ist die Art auch als Kugelform, als geschnittenes Heckenelement und als Hochstamm mit Kugelkrone erhältlich.
Mitunter wird die Exklusivität mit Hilfe von Prunus lusitanica auch auf die Spitze getrieben.
Kultur
Prunus lusitanica ist in Mitteleuropa in geschützten Lagen durchaus ausreichend winterhart. Winterliche Ausfälle durch Trockenschäden sind meist dann zu beklagen, wenn die Exemplare bei tief gefrorenem Boden trockenen Winden ausgesetzt sind.
Ansonsten stellt die Art recht geringe Kulturanforderungen. Während sie am Naturstandort auch in absonnigen Lagen vorkommt, wirkt sie in Gartenkultur in sonnig-warmen Situationen besser und entwickelt sich vitaler.
Stauende Nässe ist generell ungünstig. Ideal ist eine gleichmäßige Wasserversorgung, kürzere Trockenphasen werden aber nach der Etablierung schadlos ertragen.
Entlang der "Goldküste" des Zürichsees ist der Portugiesische Kirschlorbeer ein gern gesehener Gast.
Sorten:
- Angustifolia: wie die Art, mit schmaleren Blättern (Handelsstandard)