Linum campanulatum // Glockiger Lein

Familie Linaceae, Leingewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Linum campanulatum

Der Glockige Lein ist von den Pyrenäen über das mediterrane Frankreich bis in den Nord-Westen Italiens verbreitet.

Die Art besiedelt magere Trockenrasen an schottrigen, vollsonnige Berghänge in collinen bis montanen Höhenlagen. In den Pyrenäen steigt sie bis in 1.400 m auf, in Italien nur noch bis 1.100 m. In den höheren Lagen sind die winterlichen Bedingungen mit denen des mitteleuropäischen Tief- und Hügellandes vergleichbar.



Linum campanulatum überzeugt mit kompakten, leuchtkräftigen Blütenpolstern.

Die Böden sind humus- und nährstoffarm und von stark alkalischer Reaktion. Die Schotterstruktur ist eher fein und meist relativ tiefgründig. Flachgründige, ausgesprochen trockene Felsstandorte werden nicht besiedelt.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Linum campanulatum ist eine sommergrüne, am Grund etwas verholzende Staude. Der Wuchs ist streng horstig. Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis knapp 30 cm.

Von Ende Juni bis Mitte/Ende Juli erscheint ein üppiger Flor aus leuchtend-gelben Blüten.

Wie unter den Leinen üblich, ist auch Linum campanulatum keine sonderlich ausdauernde Staude. Zwei oder drei Vollblüten darf man aber von ihr erwarten.

Ausgesprochen ähnlich ist der in Teilen Mitteleuropas heimische Linum flavum. Bastardisierungen treten in Kultur auf, so dass man sich nicht sicher sein kann, die reinen Arten präsentiert zu bekommen.

Verwendungshinweise
Linum campanulatum ist nur mit großen Mühen und praktisch nur als Saatgut erhältlich. Da es weder ästhetisch noch standörtlich erwähnenswerte Abweichungen zum handelsüblichen Linum flavum gibt, muss man sich die Mühen des Bezuges eigentlich nicht unbedingt machen.

Tut man es doch, ist Linum campanulatum eine gute Ergänzung im Vordergrund steppenartiger Pflanzungen oder in sonnig-warmen Alpinarien. Sie wirkt v.a. überzeugend, wenn sie in individuenreicheren Beständen die Pflanzflächen durchzieht.

Passende Partner der mediterranen Naturstandorte sind z.B. das oft bestandsbildende Kalk-Blaugras, die Herzblättrige Kugelblume, Ysop-Gliederkraut oder Steppen-Wolfsmilch.

Kultur
Der Glockige Lein benötig wärmebegünstigte, möglichst sonnige Lagen auf mageren, basenreichen und gut durchlässigen Böden. Unter solchen Bedingungen ist er leichter vor der Verdrängung durch wüchsige Konkurrenten zu schützen, benötigt in Mitteleuropa aber immer gärtnerische Hilfe.

In winterrauhen Regionen mit regelmäßigen, tiefen Barfrösten sollte auf geschützte Standorte geachtet werden.

Wo der Boden ausreichend offen und konkurrenzarm gehalten wird, samt sich die Art meist willig aus und sorgt für eine angenehme Dynamik in den Flächen.

Bilder