Naturstandort von Fargesia dracocephala (Gartenbambus): Die Nomenklatur dieses Gartenbambus ist etwas uneindeutig. Üblicherweise wird die Art in Europa und Amerika unter "Fargesia rufa" gehandelt. Bei den meisten Exemplaren handelt es sich allerdings wohl um "Fargesia dracocephala".
Fargesia dracocephala wächst in Bergregionen Chinas in sommerfeuchten Wäldern und absonnigen Hängen.
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist im größten Teil des Verbreitungsgebeit subtropisch, im Nord-Osten dagegen warm-gemäßigt. Während der Sommermonate fallen die Temperaturen überall kaum je unter 20 Grad. Im Sommer fällt zudem der größte Teil des Jahresniederschlages, so dass dauerhaft sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Die Winter sind dagegen trocken. In den höheren Lagen treten regelmäßig Fröste auf, im nördlichen Verbreitungsgebeit sind auch zweistellige Minusgrade keine Seltenheit.
Die Art wächst in Bergregionen Chinas auf humos-skelettreichen Böden. Die gut drainierten Substrate sind aufgrund der hohen Niederschlagsraten dauerhaft frisch bis feucht. Die Bodenreaktion ist schwach basisch bis sauer.
Die Laubtextur von Fargesia dracocephala ist unverkennbar.
Beschreibung
Fargesia dracocephala ist ein wintergrüner, horstbildender Bambus. Er erreicht Wuchshöhen von 2 bis 3 m, tendiert aber insgesamt zu breiteren Wuchsformen als die bekanntere
Fargesia murielae. Im unteren Drittel neigt er mehr oder weniger Stark zum Verkahlen.
Das Laub entfaltet sich leicht kaskadenartig. Der Austrieb der Halme ist auffällig bereift. Das Wachstum beginnt im Mai, ein zweiter Schub tritt oft nochmal im Frühherbst ein.
Das Laub rollt sich bei Trockenheit nicht zum Verdunstungsschutz ein. Dadurch bleibt es auch im Winter durchgängig ansehnlich, was ein deutlicher Vorteil gegenüber
Fargesia murielae ist.
Verwendungshinweise
Fargesia dracocephala variert das Gartenbambus-Thema auf eine dezente Art, auch wenn vielen Betrachtern der Unterschied zur viel häufiger verwendeten
Fargesia murielae nur unterschwellig auffallen dürfte.
Die Textur ist insgesamt zarter, grafischer und der Habitus kompakter, so dass Fargesia dracocephala in vielen Fällen eigentlich die ansprechendere Wahl ist. Sie ist v.a. gut geeignet für asiatische Themen und das hochwertige Gebäudeumfeld.
Eine Unterpflanzung mit niedrigeren Waldstauden, Gräsern oder Farnen bietet sich an. Edle, etwas statische Situationen entstehen z.B. mit Japanischem Schlangenbart
(Ophiopogon japonicus) oder Lilientraube
(Liriope muscari).
Fargesia dracocephala kann auch als Heckenelement eingesetzt werden, aufgrund der guten Schnittverträglichkeit auch als Schnitthecke.
Schöne Situationen entstehen in großen Pflanzgefäßen, die dann aber im Winter keinesfalls durchfrieren dürfen.
Fargesia dracocephala startet nach der Pflanzung unmittelbar mit dem Wachstum durch und macht schon ein später etwas her.
Kultur
Fargesia dracocephala gilt trotz des fehlenden Verdunstungsschutzes durch Blattrollen als einer der winterhärtesten Bambusarten. Es empfehlen sich zumindest außerhalb der Küstenregionen dennoch geschützte Lagen.
Insbesondere Frostphasen mit Einwirkung von Wintersonne führt rasch zu oberirdischen Schäden, die aber in der Regel durch Neuaustrieb kompensiert werden.
Luftfeuchte, halbschattige bis licht schattige Standorte steigern die Vitalität. Trockenphasen sollten vermieden werden.
Sorten:
- Variegata: creme-gelb austreibende Blätter, die im Laufe des Sommers die normale Grünfärbung annehmen, etwas zierlicher im Wuchs