Eucomis bicolor // Ananaslilie, Schopflilie

Familie Asparagaceae
Pflanzen pro qm 12.00

Beschreibung

Naturstandort von Eucomis bicolor:  stammt aus den Hochlagen der Drakensberge im Osten Süd-Afrikas.

Die Art wächst hier in bis zu 2.000 m üNN in Bergwiesen und entlang sonniger, dauerhaft oder temporär wasserführender Bergbäche. In etwas tieferen tieferen Lagen zieht sie sich zunehmend in "kühlere", luftfeuchte Schluchten oder lichte Bergwälder zurück und wächst in sickerfeuchten Felsspalten kalkarmer Gesteine.

In den Wintermonaten fallen die Temperaturen in den Nachtstunden unter Null Grad, in den höchsten Lagen fällt Schnee. Tagsüber klettern die Temperaturen allerdings rasch wieder in Richtung der 20 Grad-Marke.

Während die Winter ausgesprochen trocken sind, sorgen in den Sommermonaten regelmäßige, sehr ergiebige Gewitterregen für ein subtropisch-feuchtes Klima. Die skelettreich-humosen, gut drainierenden Böden sind dann dauerhaft frisch bis sicker-feucht, niemals aber staufeucht.

Schopflilien (Eucomis bicolor) sind schon recht plakativ-exotische Zeitgenossen. Ein Einsatz kommt nur im exclusiven, über jede Geschmacksverirrung erhabenen Ambiente in Frage...

Samenstände vor der Samenreife

Beschreibung

Eucomis bicolor ist ein sommergrüner, horstiger Geophyt. Aus einer bis zu 8 cm großen Zwiebel entspringt eine frisch-grüne Blattrosette, die bis zu 30 cm Höhe erreicht.

Sehr charakteristisch sind die vielblütigen Blütentrauben, die 40 bis 60 cm hoch werden können. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Juli bis Mitte/Ende September. Die Einzelblüten sind weiß mit rosa-violetter Aderung. Ältere Blüten nehmen eine weißlich-grüne Färbung an. Die Blüten verströmen einen leichten Aasgeruch, der aber einer Verwendung nicht entgegensteht. Am Kopf der Traube befinden sich schopfartige, grüne Hochblätter.

Die Samenstände nehmen eine glänzende, rötlich-schwarz-braune Färbung an und sind noch eine ganze Weile zierend. 

Ähnlich ist die ebenfalls im Handel befindliche Eucomis pallidiflora. Sie wird mit 60 bis 100 cm etwas höher und blüht zwei bis drei Wochen später. Bei ihr bleibt der Blattschopf der Blüten weniger auffällig.

Verwendungshinweise

Eucomis bicolor ist von plakativer, vielleicht sogar aufdringlicher Exotik. In vielen Situationen wirkt sie daher eher bemüht.

Ansprechend kann sie z.B. als alleiniger Blütenaspekt in größeren Gruppen in einer naturhaften Matrix aus Gräsern und Farnen wirken.

Eine Verwendung kommt nur in intensiv gepflegten Anlagen in Frage.

Kultur

Eucomis bicolor ist zwar etwas frosthart, eine Freilandüberwinterung sollte aber in Mitteleuropa eher nicht versucht werden. Neben zu tiefen Temperaturen führen v.a. die feuchten Winterböden früher oder später zum Totalverlust. Soll eine ganzjährige Freilandkultur versucht werden, kommen nur wärmebegünstigte, wintertrockene Sonderstandorte in Frage. Die Zwiebeln sollten dann etwas tiefer (15-20cm) gesteckt werden.

Die Zwiebeln müssen ansonsten nach dem Blatteinzug geborgen werden und können in sandgefüllten Behältern luftig, kühl und frostfrei überwintert werden. Das Substrat kann gerne trocken fallen, sollte aber gelegentlich etwas angefeuchtet werden. Die Zwiebeln können im Frühling im Haus vorgetrieben werden, dürfen aber erst ab Mitte Mai ins Freiland verlegt werden.

Sie benötigt möglichst wärmebegünstigte, windgeschützte und sonnige bis licht halbschattige Standorte. Wo die regelmäßige Bewässerung gewährleistet ist, sind auch vollsonnige Standorte möglich. Während der Vegetationsperiode reagiert sie empfindlich auf Trockenstress. Auf humosen Substraten mit hohem Anteil porösen Skeletts wie Tongranulat, Lava oder Bims kann sie auch feuchter gehalten werden. Stauende Feuchtigkeit ist aber unbedingt zu vermeiden.

Auf nahrhaften, besser kalkarmen Substraten entwickelt sie sich üppig, sollte dann aber nicht mit zu kräftigen Partnern kombiniert werden.

Die Vermehrung ist vegetativ über Brutzwiebeln möglich. Ausgereifte Blätter können auch quer in etwa 5 cm breite Stücke geschnitten und in feuchten Sand getopft werden. Es bilden sich dann Zwiebeln aus. Die Vermehrung aus Samen ist ebenfalls möglich, allerdings dauert es unter optimalen Bedingungen mindestens fünft Jahre bis zur ersten Blüte.

Sorten:
  • Alba: rein-weiße, später vergrünende Blüten

Bilder









reifer Samenstand






Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Zwiebel/Knolle
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
grünlich-weiß
weiß
August
grün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
giftig
vorhanden
eher unangenehm
frisch
gut drainiert
nicht austrocknend
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
mittlere Böden
reiche Böden
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
subtropische Klimate
Warmlagen
Afrika
Südafrika
befriedigend
Sehr hoch
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
konkurrenzschwach
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Asiatisch-Exotischer Garten
Mediterraner Garten
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
für Pflanzgefäße geeignet
Rabatte
Nebensortiment
sommergrün
Gehölz/Wald
Alpinum
Wiesen
Gehölzrand/Staudenfluren