Eremurus-Hybride // Eremurus x isabellinus

Familie Xanthorrhoeaceae, Grasbaumgewächse
Pflanzen pro qm 8.00

Beschreibung

Herkunft von Eremurus x isabellinus

Eremurus-Hybriden sind Selektionen aus Kreuzungen zwischen unterschiedlichen Eremurus-Arten. Es gibt eine Reihe von Zuchtlinien, die in der Praxis aber verschwimmen und hier nicht vertieft werden sollen.

Die Steppenkerzen besiedeln im wesentlichen die Zentral- und West-Asiatischen Fels- und Bergsteppen.

Bei den Standorten handelt es sich oft um extensiv beweidete, (voll-) sonnige Stepenrasen und Trockengebüsch-Komplexe. Die skelettreichen Mineralböden sind im Frühjahr meist frisch und trocknen im Sommer regelmäßig ab.

V.a. in den höheren Lagen der Gebirgsstandorte treten regelmäßig auch kräftige Fröste auf.

'Pinokkio' gehört zu den beliebtesten Eremurus-Hybriden.

Beschreibung
Eremurus-Hybride fallen durch die fackelartigen Blütenschäfte aus, die sich im Juni/Juli 100 bis 150 cm straff aufrecht in die Höhe schieben. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Rosa zu Gelb, Braun und Apricot.

Sie treiben aus einer fleischigen Wurzelknolle im Frühjahr linealistische, grau-grüne Blätter, die im Mai/Juni langsam einzuziehen beginnen.

Im Handel sind von den Elternarten die gelbblühende Schmalblättrige Steppenkerze (Eremurus stenophyllus) und der weiß bis rosa blühende, sehr üppige Lilienschweif (Eremurus robustus) sicher erhältlich.

Verwendungshinweise
Eremurus-Hybridensind zur Blütezeit schon spektakuläre Erscheinungen. In Anbetracht ihres auf geeigneten Standorten (s.u.) minimalen Pflegebedarfs sieht man sie dafür erstaunlich selten.

Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass sie nur für drei oder vier Wochen einen nennenswerten Beitrag zur Gartenstruktur leisten und ansonsten ein struktureller Totalausfall sind. Das Problem haben sie aber mit praktisch allen Frühjahrsgeophyten gemein, nur das sie es halt im Frühsommer haben.

Man kann diese Schwäche aber auch einfach ignorieren bzw. mit Hilfe struktrustarker Begleiter marginalisieren. Mit spät austreibenden, mittelhohen Gräsern und Stauden lassen sich sinnvolle Mischpflanzungen erzielen, in denen die gegenseitige Lichtkonkurrenz entschärft ist. Gut geeignet ist z.B. das bekannte Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides). Dessen abgestorbenes Vorjahreslaub wird mit dem Austrieb der Steppenkerzen zurückgeschnitten und verschattet die Steppenkerzen erst, wenn deren Laub zu welken beginnt.

Ergänzend kann man Steppenkerzen auch hinter mediterranen Halbsträuchern platzieren, so dass nur ihre Blütenstände diese überragen. In Frage kommen hierfür natürlich altbekannte Gefährten wie Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), man kann es aber auch gerne mal mit weniger bekannten Vertretern wie Strauch-Brandkraut (Phlomis fruticosa) oder Lavendelblättrigem Salbei (Salvia lavandulifolia) versuchen.

Eremurus-Hybriden passen von ihrer Gestalt auch gut in steppenartige Anlagen oder die beliebten Kiesgärten, die man immer häufiger ja auch im Straßenbegleitgrün antrifft. Als Partner sind hier echte Steppen-Hungerkünstler nicht die perfekte Wahl, da Eremurus-Hybride mindestens mäßig nahrhafte Substrate für eine sichere Blüte benötigen.

Aber eine Matrix aus Berg-Reitgras oder Rauhgras funktioniert und lässt Steppengefühle aufkommen. Als Blütenpartner im Hintergrund der Steppenkerze könnte man z.B. Solitäre der Bleiwurz (Amorpha canescens) einstreuen. Auch viele der bekannten amerikanischen Präriestauden sind standörtlich gut geeignet und sorgen für den hoch- und spätsommerlichen Blütenflor der Pflanzung.

Auch die sehr schön kühl-gelbe 'Moneymaker' ist Handelsstandard.

Kultur
Sehr hohe Stickstoffversorgung lässt die Pflanzen üppig wachsen, allerdings wird der Habitus etwas mastig. Sie liegen bezüglich des Stickstoffbedarfs zwischen den relativ genügsamen Eremurus  stenophyllus und dem ansprüchlicheren Eremurus robustus.

Die Art ist gut winterhart auf gut drainierten, humusarmen Böden. Sommerliche Trockenphasen werden unbeschadet überstanden.

Die Pflanzung erfolgt im Herbst mit einer Bodenüberdeckung von 5 bis 7 cm.

Sorten:
  • Bolero: kühl-gelbe Blüte, 100 bis 120 cm hoch
  • Cleopatra: orange-rosa-lachs, bewährter Handelsstandart, etwas artifizielle Wirkung
  • Moneymaker: klares Zironengelb, Handelsstandard
  • Oase: kräftig rosa, recht spätblühend
  • Line Dance: ansprechend zweifarbig durch grünlich-weiße Blüten und hellgrüne Knospen
  • Pinokkio: leicht bräunliches Orange
  • Romance: lachsfarbend, kräftig und hochwüchsig
  • Bilder






    'Pinokkio'



    'Moneymaker'



    'Pinokkio'

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Zwiebel/Knolle
    horstartig
    100-150 cm Höhe
    grünlich-weiß
    weiß
    hell-gelb
    gelb
    orange
    rosa
    rosé-weiß
    Mai
    Juni
    blau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Zuchtform
    gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Insektenweide
    Wiese/Prärie
    Handelsgängigkeit Belaubung
    Hauptsortiment
    vorsommergrün