Cicerbita alpina // Alpen-Milchlattich

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Cicerbita alpina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Cicerbita alpina (Alpen-Milchlattich):


Cicerbita alpina kommt in den europäischen Mittel- und Hochgebirgen vor. (Karte der europäischen Verbreitung).

In Deutschland stehen die nördlichsten Vorkommen im Harz. Der Alpen-Milchlattich tritt gerne gesellig in großen Gruppen auf und kann dominante Bestände aufbauen.

Es wächst in der Höhenstufe zwischen 800 und 2.000 m üNN als Charakterart der montanen Hochstaudenfluren. Sie ist außerdem stetig in Grün-Erlengebüschen und an lichten Stellen von Bergwäldern auf dauerhaft (sicker-)frischen bis feuchten Standorte. Die Böden werden häufig von Sickerwasser durchströmt.

Der Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) ist in Gebirgsregionen Teil beeindruckender Hochstaudenfluren. Im Tiefland ist er leider oft wenig vital.

Zusammen mit dem Grauen Alpendost entstehen wie hier im Berner Oberland hinreißende Hochstaudenfluren.

Die Art bevorzugt nahrhaft-humose, lehmige oder tonige Böden, häufig über schottrig-felsigem Untergrund. Die humosen Substrate reagieren bevorzugt basisch bis schwach sauer.

Die Standorte sind sonnig bis licht absonnig und von ganzjährig hohen Niederschlägen und kühlen Temperaturen geprägt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (6)  Temperatur (3)  Kontinentalität (2)  Feuchte (6)  Reaktion (6)  Stickstoff (8)

Beschreibung

Der Alpen-Milchlattich ist eine horstige, sommergrüne Staude. Er erreicht je nach Standortgunst zwischen 70 und 190 (220) cm Wuchshöhe.

Die violett-blauen, seltener fast weißen Zungenblüten stehen in Köpfchen und erscheinen je nach Höhenlage ab Ende Juni bis Ende Juli.

Die Samen haben einen weißen Pappus ohne sonderlich zierend zu sein. Sie werden mit dem Wind verbreitet.

Gebräuchlich ist auch die botanische Bezeichnung "Lactuca alpina".



Cicerbita alpina ist häufig auch auf Lichtungen und in lichten Waldsituationen anzutreffen.

Verwendungshinweise

Wer Cicerbita alpina schon mal am Naturstandort gesehen hat, muss sich eigentlich fragen, warum sie gärtnerisch praktisch keine Rolle spielt. Jedenfalls kann sie nur unter Mühen vereinzelt im Handel bezogen werden. So etwas hat meist seinen Grund. In diesem Falle liegt es an der wenig überzeugenden Kultur-Performance, die die Art in den Tieflagen abliefert (s.u.).

Der Alpen-Milchlattich ist insofern eine beeindruckende Erscheinung in erster Linie für echte Berg-Gärten. Mit den großen, dreieckigen Blättern hat er schon vor der Blüte eine reizvolle Struktur zu bieten.

Er kommt sehr schön in größeren Gruppen im Verbund mit anderen Hochstauden der Gebirge zur Geltung und bildet einen stimmigen Hintergrund für größere Alpinarien und den Vordergrund alpiner Gehölzränder.

Kultur

Im Flach- und Hügelland ist die Art ein unzuverlässiger Wackelkandidat, der oft weit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Im Tiefland sollten nur halbschattige bis absonnige, d.h. kühlere Standorte gewählt werden. Trockenphasen müssen immer und überall vermieden werden.

Cicerbita alpina mag fette, gut wasserversorgte Böden. In Gebirgslagen kann sie bei ausreichend Bodenfeuchte auch vollsonnig stehen.

Bilder






Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
100-150 cm Höhe
150-250 cm Höhe
weiß
hell-blau
blau
Juni
Juli
grün
hellgrün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
frisch
nass
nicht austrocknend
feucht
sonnig
halbschattig
absonnig
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
humos
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Staudenfluren
mittlere Böden
reiche Böden
sehr reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
gut
Mittel
strukturbildender Gruppen-Solitär
verträglich
Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Lebensbereich
Feuchtgebüsche
Laubwälder
Buchenwälder
Montane Buchenwälder
Nadelwälder
Fichtenwälder
Repräsentative Gärten
Steingarten/Alpinum
Waldgarten
Rabatte
Insektenweide
Raritäten/Saatgut
Gehölz/Wald
Alpinum
Gehölzrand/Staudenfluren