Morus nigra // Schwarzer Maulbeerbaum

Familie Moraceae
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Morus nigra
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Morus nigra: Der Schwarze Maulbeerbaum stammt ursprünglich aus Vorder-Asien, wird aber seit der Spät-Antike im gesamten Mittelmeerraum als Fruchtbaum kultiviert.

In Deutschland ist er v.a. im Oberrheingraben und den mitteldeutschen Bördelandschaften neophytisch eingebürgert. In der Schweiz findet man ihn sehr vereinzelt im Mittelland und im Tessin.

Der kalkliebende Schwarze Maulbeerbaum besiedelt (voll-)sonnige, wärmebegünstigte Waldränder und Gebüsche auf trockenen bis frischen, skelettreich-durchlässigen Sand- oder Lehmböden. Die oft humusarmen Substrate sind alkalisch bis schwach sauer und stickstoffarm bis mäßig stickstoffreich.

Bevorzugt werden tiefgründige Böden, auf flachgründigen Felsböden leidet die Trockenheitsresistenz merklich.

Beschreibung

Morus nigra ist ein sommergrüner, 10 m hoher und 8 m breiter Großstrauch oder Kleinbaum mit kurzem Stamm. Im Alter entwickelt die trägwüchsige Art einen knorrig-malerischen Habitus. Die Äste bleiben kurz, wodurch sich ein kompakterer Wuchs als beim etwas sparrigen Weißen Maulbeerbaum (Morus alba) ergibt. Wenn junge Exemplare nicht zum Hoch- oder Halbstamm erzogen werden, neigt Morus nigra eher zum mehrstämmigen Wuchs.

Die auf der Unterseite mehr oder weniger deutlich behaarten Blätter sind meist ganzrandig und eher selten gelappt. Die gelblich-grünen, walzenförmigen Blüten-Ähren erscheinen im Mai/Juni, sind aber recht unauffällig. Die brombeerartigen Früchte sind dunkel purpur-rot bis rot-schwarz. Sie sind süß-sauer und gelten als die schmackhaftesten Maulbeeren. Sie sind allerdings frisch nicht lager- oder transportfähig. Das Hebstlaub verfärbt sich relativ zierend gelblich.

In Süd-Ost-Europa und Vorderasien werden die Früchte roh oder getrocknet ("Rosinen") verzehrt oder zu Marmeladen verarbeitet. Der ähnliche, etwas größere Weiße Maulbeerbaum ist frosthärter und v.a. außerhalb von ausgesprochenen Warmlagen die sicherere Alternative.

Verwendungshinweise

Der Schwarze Maulbeerbaum ist als uralte Kulturpflanze in jedem geräumigen Bauern- und Klostergarten oder in mediterranen Anlagen eine gute Alternative.

Aufgrund des niedrigen Kronenansatzes ist zu bedenken, dass ihm viel Platz eingeräumt werden muss. In beengten Verhältnissen, in denen sich langfristig keine Solitärstellung erhalten lässt, kommt er nicht zur Geltung.

Er wirkt insbesondere im Umfeld historischer Bausubstanz sehr stimmig. Hier "stören" auch die Früchte weniger, die "Blutflecken" auf Pflasterflächen hinterlassen. An innerstädtischen Vorplätzen von historischen Gebäuden ist Morus alba, von dem es auch fruchtlose Sorten gibt, die bessere Wahl.

Kultur

Echte Freude macht die Art nur in ausgeprägten Warmlagen (Weinbauklima). Selbst in wintermilden Küstenregionen ist sie nur bedingt vital, weil sie unter winterlicher Feuchte leidet. In Mitteleuropa kommt eine Verwendung daher außerhalb der Wärmegebiete nur an wind- und wettergeschützten Süd-Fassaden in Frage. Eine sehr schöne Möglichkeit ist hier die Erziehung zum Spalierobst.

Nach der Etablierung kommt der Schwarze Maulbeerbaum auch auf leichten Böden ohne Bewässerung über mitteleuropäische Sommer. In trockenen Sommern kann es dann aber zum Ernteausfall kommen, weil die Früchte vor der Fruchtreife abfallen.

Staunässe und zu saure Böden behagen ihm nicht. Auf stickstoffreichen Böden neigen insbesondere junge Exemplare zu mastigen Trieben, die nicht genügend ausreifen und dann Frostschäden davontragen.

Im Spezialhandel sind mit etwas Mühe einige stark fruchtende Sorten mit großen Früchten erhältlich.

Sorten:
  • Black Persian: Fruchtsorte
  • Chelsea: schwachwüchsige, historische Sorte mit sehr guten Fruchteigenschaften
  • Kaester: Fruchtsorte

Bilder



Attribute

Lebensform Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung Zierwert Frucht
Strauch
Großstrauch
Baum
Kleinbäume
Mittelgroße Bäume
gelblich-grün
Mai
grün
zierende Herbstfärbung
zierend/strukturstark
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
essbar
unbedeutend
trocken
mäßig trocken
frisch
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
sehr arme Böden
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Asien
Kleinasien
Vord. Orient
gut
Gering
strukturbildender Solitär
verträglich
Ländlicher Garten
Mediterraner Garten
Repräsentative Gärten
Klostergarten
öffentliches Grün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Hauptsortiment
sommergrün
Gehölzrand/Staudenfluren