Santolina pinnata // Gefiedertes Heiligenkraut
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
6.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Santolina pinnata
Das Gefiedertes Heiligenkraut kommt in den toskanischen Gebirgszügen auf Kalkfelsen- und Kalkschotterstandorten in trocken-warmen, vollsonnigen Zwergstrauchheiden vor.
Die Standorte sind im Frühling aufgrund der guten inneren Wasserspeicherfähigkeit des porösen Gesteins lange frisch und trocknen im Laufe des Sommers ab.
Die Böden sind stickstoffarm, maximal mäßig stickstoffreich.
'Edward Bowles' als Matrix im Kiesgarten.
Beschreibung
Das Gefiederte Heiligenkraut ist ein immergrüner, in rauheren Lagen auch nur wintergrüner Halbstrauch von rundlich-buschigem Wuchs. Der Aufbau ist luftiger als bei den meisten anderen Heiligenkräutern. Es erreicht Wuchshöhen von knapp 40 cm. Das Laub ist grün mit einem Graustich.
Die creme-weißen Blütenköpfe erscheinen im Juli/August. Die Pflanzen duften bei Berührungen oder nach Regenfällen aromatisch.
Das recht ähnliche Rosmarinblättrige Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia) mit blaustichig-grünem Laub ist geruchs- und geschmacksintensiver und im Kräutergärten die üblichere Alternative.
Kombinationen mit tief-grünen Koniferen können schöne Kontraste liefern. Statt Fichten wären aber Kiefern die stimmigeren Partner.
Mit dem Zypressen-Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) werden Hybriden gebildet (Santolina x lindavica), die zwischen den Elternarten vermitteln.
Die schwefel-gelb blühende, grau-grün-laubige Sorte 'Edward Bowles' wird v.a. im deutschsprachigem Raum meist Santolina chamaecyparissus zugeordnet. Im englischsprachigen Raum wird eine Artzugehörigkeit zu Santolina neapolitana oder Santolina pinnata favorisiert. Letzteres scheint dem Erscheinungsbild folgend die plausibelste Lösung zu sein.
Auf nicht betont stickstoffarmen und trockenen Standorten überzeugt die Struktur des Halbstrauchs nicht gänzlich.
Sehr ähnlich ist die selten verwendete Santolina ericoides, die sich v.a. durch die beblätterten Blütenstiele und die reduzierteren, kräftig grünen Blätter unterscheidet. Noch ähnlicher ist aber Santolina etrusca, dass meist wüchsiger ist und stärker graustichiges Laub aufweist.
Im Küchenkräuter-Beet.
Verwendungshinweise
Santolina pinnata ist eine sehr gute Möglichkeit, mediterranen Staudenanlagen und trocken-warmen Steppenpflanzungen eine ganzjährig attraktive Struktur zu geben. Man sollte aber auf betont trockene, stickstoffarme und sonnige Bedingungen bestehen. Nur so behält der Habitus die erforderliche Dichte.
Durch die neutrale Blütenfarbe ist es unter Farbgesichtspunkten vielfältiger kombinierbar als das wesentlich häufiger eingesetzte Zypressen-Heiligenkraut, das dafür mit ausgeprägter silbrigem Laub aufwartet.
In Pflanzgefäßen kann sie auch auf Terrassen und Balkonen eingesetzt werden. Der Wurzelballen sollte dann aber nicht durchfrieren.
Die Blütenköpfe sind auch aus der Nähe faszinierende Schönheiten.
Kultur
Die Art benötigt basenreiche, möglichst stickstoffarme und von Trockenheit geplagte, durchlässige Substrate in voller Sonne. In windgeschützen Lagen, auf auch im Winter nicht feuchten Böden, kommt sie unbeschadet über den Winter.
Generell ist die Frühjahrspflanzung zu bevorzugen, um besser ausgereift in den ersten Winter gehen zu können. Humose und nahrhafte Böden mindern dagegen die Winterhärte und lassen den Habitus auseinanderfallen.
Wie bei den meisten mediterranen Halbsträuchern ist es erforderlich, dem Schnittregime etwas Aufmerksamkeit zu schenken, um die Form besser zu wahren und v.a. der Vergreisung vorzubeugen. Idealerweise nimmt man nach der Blüte einen leichten Formschnitt vor. Im zeitigen Frühling, kurz vor dem Neuaustrieb, erfolgt ein kräftiger Verjüngungsschnitt um mindestens die Hälfte.
Die Vermehrung ist sehr leicht möglich über ausgereifte, nicht blühende Kopfstecklinge.
Entfernt man die Samenstände nicht, wird man in offenen Kiesflächen Selbstversamung begrüßen dürfen. Samen keimen bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte meist innerhalb von zwei Wochen.
Diese 'Edward Bowles' hat einen hell zitronengelben Sport hervorgebracht. Dieser Farbschlag fehlt im Reich der Heiligenkräuter bislang und verdient weitere Aufmerksamkeit.
Sorten:
Edward Bowles: hell creme-gelbe Blüten (Handelsstandard)