Asplenium ceterach // Milzfarn, Apothekerfarn, Streuschuppiger Schriftfarn
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Asplenium ceterach
Der Milzfarn hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im Mittlmeerraum, ist aber mit Ausnahme Ost- und Nordeuropas in ganz Europa verbreitet. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Syrien und in den Kaukasus.
Asplenium ceterach kommt von den Tieflagen bis etwa 1.500 m üNN vor.
In Deutschland ist er auf ausgesprochen wärmebegünstigte Standorte in den Tieflagen der westlichen Mittelgebirge und der süd-west-deutschen Stromtäler beschränkt. V.a. in den östlichen Mittelgebirgsregionen sind die meisten der ohnehin seltenen Vorkommen erloschen. In der Norddeutschen Tiefebene gibt es nur sehr wenige Einzelvorkommen. Der Milzfarn gilt entsprechend als gefährdet.
Alte Kalkstein-Mauern sind heute das häufigste Habitat des Milzfarns.
Im mediterranen Raum ist der Milzfarn in vielen älteren Natursteinmauern zu finden, wobei halbschattige bis absonnige Lagen stetiger als sonnige Standorte besiedelt werden.
In Mitteleuropa wächst er dagegen bevorzugt (voll-)sonnig in Mauer- und Felsfugen-Gesellschaften auf Kalk-Gestein unter sehr stickstoffarmen, trockenen bis mäßig trockenen Bedingungen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (9) Kontinentalität (3) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Über zehn Jahre altes Exemplar in einer Trockenmauer aus Kalkstein.
Beschreibung
Asplenium ceterach ist ein immergrüner, horstiger Farn. Er erreicht Wuchshöhen von 5 bis 15 cm.
In Trockenphasen verbraunen die Wedel und rollen sich ein, um bei Wasserzufuhr rasch wieder den Vital-Zustand einzunehmen. Er ist daher im Winterhalbjahr häufiger grün als im Sommerhalbjahr.
Asplenium ceterach wird als alte Heilpflanze geführt.
Verwendungshinweise
Der Milzfarn ist ein zierlicher, sehr ansprechender Farn, der im Rahmen detailreicher Pflanzkonzepte für vorwiegend sonnige (Kalk-)Trockenmauern sehr gut verwendet werden kann.
In natürlichen Mauerhabitaten findet man ihn oft in Gesellschaft von Asplenium trichomanes. Auf dem Balkan gesellt sich auch gerne Campanula portenschlagiana dazu.
Leider ist der Milzfarn im Handel nur sehr schwer zu beziehen.
Im mediterranen Raum sind solche Mauern oft grüne Wände.
Kultur/Pflege von Asplenium ceterach
In gut drainierten, basenreichen und stickstoffarmen Trockenmauern ist die langlebige Art trotz der geringen Größe erstaunlich pflegeleicht. Sie funktioniert sogar in warmen, licht-absonnigen Situationen zuverlässig.
Aufgrund der Fähigkeit, ein Trockenphasen unbeschadet zu überdauern, ist auch die Etablierung in engen Mauerfugen relativ leicht möglich.
Die Art ist ganzjährig wärmebedürftig, übersteht mitteleuropäische Winter aber recht zuverlässig, wenn windige Nord-Ost-Expositionen gemieden werden.
Diese Exemplare beginnen als Verdunstungsschutz das Laub einzurollen und einzutrocknen. Asplenium trichomanes kann das nicht, zeigt sich aber vom Trockenstress auch noch nicht weiter beeindruckt.