Thalictrum minus // Kleine Wiesenraute

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Thalictrum minus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Thalictrum minus

Die Kleine Wiesenraute ist in ganz Europa verbreitet. Nach Osten ist dringt sie über Russland, Sibirien und China bis nach Kamtschatka und die Kurilen an den Pazifik vor.

In Deutschland tritt Thalictrum minus nur zerstreut auf. Vorkommensschwerpunkte sind die ostdeutsche Tiefebene und die mitteldeutschen Wärmeregionen. Im westdeutschen Tiefland fehlt sie fast vollständig, lediglich auf den Friesischen Inseln gibt es nennenswerte Populationen. In der Schweiz fehlt die Art im Mittelland weitgehend, ist ansonsten aber überall recht häufig.



Thalictrum minus zwischen Robinien-Jungwuchs am Rande einer trockenen Magerweide u.a. mit Färber-Hundskamille

Die Kleine Wiesenraute ist eine Kennart der wärmeliebenden Blut-Storchschnabel-Säume auf stickstoffarmen, basenreichen und trockenen bis mäßig trockenen Standorten. Gelegentlich ist die Art aber auch in lichten Steppen-Eichenwäldern anzutreffen.

Die Wuchsorte sind sonnig bis halbschattig. Bevorzugte Substrate sind leichte oder skelettreiche Lehmböden bzw. anlehmige Sandböden mit humosen Anteilen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (-)  Kontinentalität (7)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)

Die Blütenstände sind sehr transparent und farblich zurückhaltend:



Beschreibung
Thalictrum minus ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht am Naturstandort auf etwas reicheren Böden bis zu 150 cm Wuchshöhe, meist bleibt sie aber mit 50 bis 80 cm niedriger. Bezüglich der Wuchshöhe ist aber auch die genetische Variationsbreite innerhalb der Art hoch.

Das Laub ist fein gefiedert und von blau-güner Färbung. Die Stengel weisen häufig eine tief rot-braune Färbung auf.

Die kleinen, hell-grünlich-gelben Blüten stehen in wolkenartigen Rispen. Die Blütezeit liegt im Juni/Juli.

Recht ähnlich ist die Glänzende Wiesenraute (Thalictrum lucidum), die allerdings in feuchten bis nassen Hochstaudenfluren vorkommt.

Verwendungshinweise
Thalictrum minus drängt sich optisch keinesfalls in den Vordergrund. Im Gegenteil, das feine Laub und v.a. die lockeren Blütenstände sind mit dem Auge schwer zu erfassen.

Sie ist dennoch eine brauchbare Ergänzung für betont naturhafte Staudensäume am lichten Gehölzrand und bringt dezent-luftige Strukturen in die Pflanzung.

Stimmig und angenehm lässt sie sich auch in magere, trockene Wiesen integrieren. Hier blüht sie natürlicherweise z.B. zusammen mit Solidago virgaurea, Echium vulgare, Centaurea scabiosa oder Onobrychis viciifolia.



'Adiantifolium' erinnert tatsächlich an einen überdimensionierten Echten Frauenhaarfarn.

Kultur
Die Kleine Wiesenraute ist auf nährstoffarmen, basenreichen Trockenstandorten ausdauernd und mit wenig Aufwand zu kultivieren.

Sie ist in Kultur überhaupt recht anpassungsfähig und toleriert z.B. auch kräftige Lehmböden und licht-schattige Lagen.

An zusagenden, konkurrenzarmen Standorten samt sie sich auch gerne aus.

Frische Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad meist zübig. Bei älteren Samen tritt aber eine Keimhemmung ein, die nach den Regeln für Kaltkeimer aufgehoben werden kann.

Sorten:
  • Adiantifolium: noch etwas feiner gefiedertes Laub (Handelsstandard)
  • Bilder
























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    gelblich-grün
    hell-gelb
    Juni
    blau-grün
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Amerika
    Nordamerika
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Staudenfluren Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Eichenwälder
    Steppen-Eichenwälder
    Felshang Flaumeichenwälder
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Waldgarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Lebensbereich
    Gehölz/Wald
    Alpinum
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren