Naturstandort von Nymphaea tetragona
Die Zwerg-Seerose kommt v.a. in den borealen Zonen der gesamten Nordhalbkugel vor, wenn auch mit großen Verbreitungslücken. In den USA fehlt sie und in Europa ist sie nur im äußersten Nord-OSten heimisch. In den etwas südlicheren Lagen des Verbreitungsgebietes steigt sie bis oberhalb von 1.000 m üNN auf.
Nymphaea tetragona besiedelt die sonnigen, den Röhrichtgürteln vorgelagerte Uferzonen stehender Kleingewässer, ruhige Buchten größerer Seen oder sehr langsam fließende Gewässer.
Der Grund der Gewässer ist schlammig, die Nährstoffversorgung eher mäßig und die Wasserreaktion reicht von alkalisch bis sauer.
Nymphaea tetragona ist zwar zierlich im Wuchs, hier wird ihr aber doch zuwenig Platz zugestanden.
Beschreibung
Die Zwerg-Seerose ist eine Miniaturausgabe der bekannteren, in Mitteleuropa weit verbreiteten
Nymphaea alba.
Sie treibt aus einem praktisch nicht kriechenden Rhizom am Gewässergrund 30 bis 150 cm lange Blattstiele, an denen die höchstens 10 cm Durchmesser erreichenden Schwimmblätter stehen.
Von Mitte Juni bis Mitte August erscheinen die rein-weißen Seerosenblüten mit den gelben Staubgefäßen. Sie verströmen einen leichten Duft. In Finnland treten vereinzelt auch rosafarbene Populationen auf.
Verwendungshinweise
Nymphaea tetragona ist eine gute Wahl für etwas kleinere Flachgewässer in beengten Situationen. In größeren Gewässern geht sie sowohl optisch als auch physisch rasch unter.
Sie ist natürlich auch gut für Wasserbecken geeignet, die dann aber nicht bis zum Rhizom durchfrieren dürfen. Ein schöner Partner am Beckenrand wäre z.B.
Acorus calamus 'Variegatus' mit seinen schlank aufstrevbenden, weiß gestreiften Schwert-Blättern.
Kultur
Auch wenn Nymphaea tetragona gerne mit kühlen Verhältnissen vorlieb nimmt, benötigt sie möglichst sonnige Standorte, um sich befriedigend zu entwickeln. Sie ist also kein Ersatz für verschattete und deshalb kühlerer Tieflandlagen, in denen es ihre Verwandten nicht schaffen. Wohl ist sie aber die erste Wahl, wenn eine Seerose für Teiche in montanen Höhen gesucht wird.
In Wasserbecken müssen die Pflanzen regelmäßig gedüngt werden. Die Gefäße sollten sich nicht zu stark erwärmen, dann sind wärmeliebende Zwerg-
Hybrid-Seerosen die bessere Wahl.
Eine Teilung der Exemplare ist wegen des fast horstigen Wuchsverhaltens nicht erforderlich und auch nur bei sehr alten Exemplaren möglich.
Im Flachwasser besteht die Gefahr von Frostschäden, die Rhizome dürfen nicht durchfrieren, auch wenn die Art unter kühleren Bedingungen besser gedeiht, als die meisten Zwerg-Hybriden oder auch die größeren Artverwandten.
Die Wassertiefe sollte mindestens 20 cm betragen, ansonsten heben sich die Blätter untypisch über die Wasseroberfläche. Besser sind 30 bis 50 cm Wassertiefe, in denen die Gefahr des Einwirkens längerer Tieffrostphasen zudem geringer ist.
Sorten:
Nymphaea tetragona ist in einige Zwerg-Hybriden eingekreuzt, diese werden aber unter den
Hybrid-Seerosen behandelt.