Holcus mollis // Weiches Honiggras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Holcus mollis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Holcus mollis

Das Weiche Honiggras ist in nahezu ganz Europa verbreitet. Es fehlt nur im äußersten Osten und im Norden Skandinaviens.  Auch in Teilen des nördlichen Nord-Afrikas gibt es Vorkommen.

In Deutschland kommt die Art flächendeckend von den Tiefebenen bis in die Montanstufen vor. In der Schweiz fehlt sie nur in den Hochalpen. Holcus mollis bevorzugt ozeanisch beeinflusste Standorte mit milden Wintern und niederschlagsreichen Sommern.



Holcus mollis am lichten Rand eines Gehölzes zusammen mit Gänseblümchen.

Das Weiche Honiggras ist eine Kennart der bodensauren Eichen-Mischwälder, ist aber auch stetig in frischen, bodensauren und stickstoffärmeren Waldlichtungsgesellschaften anzutreffen. In den höheren Mittelgebirgslagen ist es häufig in Borstgras-Heiden zu finden.

Die Wasserversorgung ist mäßig trocken bis feucht, in der Regel aber frisch. Allen Naturstandorten gemein ist die saure Bodenreaktion und die geringe Stickstoffversorgung.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (5)  Kontinentalität (2)  Feuchte (5)  Reaktion (2)  Stickstoff (3)

Beschreibung
Das Weiche Honiggras ist ein wintergrünes, durch intensive Wurzelrhizome rasig wachsendes Gras. Das Laub ist grün mit einem deutlichen Grau- bis Blaustich.

Die Blütenrispen erscheinen ab Anfang Mai und erreichen je nach Stickstoffreichtum 40 bis 80 cm Wuchshöhe. Die Blütenrispen sind zunächst walzenartig zusammengezogen und rötlich überlaufen. Die reifen Rispen öffnen sich und nehmen eine strohige Färbung an. Sie zerfallen bereits im Laufe des Sommers.

Holcus mollis ist in der Gartenkultur nur in der panaschierten Auslese 'Albovariegatus' von gewisser Bedeutung. Sie zeichnet sich durch weiß längsgestreifte Blattscheiden aus. Sie bleibt deutlich zierlicher als der Typ und ihr Ausbreitungsdrang ist nur unter konkurrenzarmen Bedingungen spürbar.

Die Blütenrispen sind wesentlich kleiner und erheben sich maximal 30 bis 40 cm hoch. Im Austrieb ist das Laub violett überlaufen.

Mit der ähnlichen, aber horstig wachsenden Holcus lanatus werden gelegentlich natürliche Hybriden gebildet.

Verwendungshinweise
Die Wildart ist nicht erhältlich, auch nicht als Saatgut, da sie schlecht keimt. Soll es ein Honiggras sein, wäre die allerdings eindeutig lästig-keimfreudige Holcus lanatus eine gewisse Alternative.

Holcus mollis 'Albovariegatus' wird gelegentlich als "Lichtblick" für den Vordergrund von rabattenartigen Pflanzungen und in gemischt bepflanzten Kübeln benutzt. Die Wirkung ist auffällig artifiziell.

Auch 'Albovariegatus' neigt mit der Zeit zum Flächenschluss, wenn die Konkurrenzsituation dies zulässt. In der Regel wirkt es aber attraktiver, wenn es "horstig" gehalten wird.



'Albovariegatus' ist die handelsübliche Verwendungsform des Weichen Honiggrases. Es erzeugt tatsächlich erstaunlich helle, fast weiß wirkende Flächen.

Kultur
Holcus mollis ist bezüglich der Kulturbedingungen anspruchslos. Kalkreiche Substrate und zu häufige Trockenphasen sollten vermieden werden, in zu schattigen Lagen kümmert es.

Auf nahrhaften Gartenböden wird 'Albovariegatus' rasch von wüchsigeren Konkurrenten bedrängt und ist pflegebedürftiger.

Sorten:
  • Albovariegatus: grün-weiß gestreiftes Laub, sehr helle Gesamtwirkung, etwas niedriger und schwachwüchsiger als die Wildform (Handelsstandard)



  • Herbstaspekt von 'Albovariegatus'. Gut zu erkennen ist der mit der Zeit flächige Wuchs auch dieser Form.

    Bilder






    'Albovariegatus'






    'Albovariegatus'



    'Albovariegatus'

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    flächendeckend
    30-60 cm Höhe
    gelb
    bräunlich/schwarz
    Juni
    grün
    blau-grün
    grau-grün
    weiß
    panaschiert
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    frisch
    sommertrocken
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    organische Böden
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    stark sauer
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Afrika
    Nordafrika
    Liebhaberpflanze
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Staudenfluren Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
    Eichenwälder
    Bodensauere Eichenmischwälder
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Heidegarten
    Waldgarten
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Nebensortiment
    winter-/immergrün
    Lebensbereich
    Gehölz/Wald
    Heiden
    Gehölzrand/Staudenfluren