Hippuris vulgaris // Tannenwedel

Familie Hippuridaceae, Tannenwedelgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Hippuris vulgaris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Hippuris vulgaris

Der Tannenwedel hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet, das ganz Eurasien, Teile Kanadas und der USA sowie isolierte Vorkommen im westlichen Südamerika umfasst.

In Deutschland konzentrieren sich die natürlichen Vorkommen auf die Stromtäler und die Nord- und Ostseeküsten. Er ist in vielen Regionen deutlich im Rückgang begriffen und gilt als gefährdet.

Kräftiger Tannenwedel-Bestand am Teichrand.

Der Tannenwedel kommt vorrangig in Großröhrichten an stehenden und langsam fließenden Gewässern gleichermaßen vor. Ebenfalls typisch ist er für die Laichkraut-Tauchfluren, die überwiegend von flutenden, keine Schwimmblätter ausbildenden Arten geprägt ist.

In Großröhrichten besiedelt die Art die sumpfigen, oft nur im Winter flach überstauten Bereiche ebenso wie die Zone an der Grenze zum Freiwasser. Er bildet hier unterschiedliche Wuchsformen aus (s.u.).

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig. Bevorzugt werden basenreichere Gewässer, an den Küsten erträgt er auch leicht salzhaltige Bedingungen.

Bezüglich der Stickstoffversorgung ist die Art variabel und toleriert arme bis nahrhafte Bedingungen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (5)  Kontinentalität (-)  Feuchte (10)  Reaktion (8)  Stickstoff (-)

Beschreibung
Hippuris vulgaris ist eine winter- bis immergrüne Sumpf- und Wasserpflanze. Sie entwickelt unter konkurrenzarmen Bedingungen rasch rasige Bestände durch wüchsige Ausläuferbildung.

Namensgebend sind die 15 bis 30 (40) cm hohen Blattwedel, die an kleine Fichten oder Tannen erinnern. Im tieferen Gewässern werden auch Unterwasserformen mit größeren, weicheren Blättern ausgebildet.

Die rötlichen Blüten erscheinen ab Mitte Mai bis Anfang August, sind aber unauffällig.

Verwendungshinweise
Hippuris vulgaris ist eine der zurecht beliebten Arten für den Wassergarten. Sie entwickelt v.a. dann anrührende Bilder, wenn sie vom Uferrand in Flachwasserzonen vordringen darf.

Die zierliche Art geht in großen  Anlagen etwas unter und ist hier eher ein Element für den Kenner und den zweiten Blick. Präsenter ist sie in Kleinstgewässern und sehr schön auch in Wasser-Trögen.

Für minimalistische Gestaltungssituationen kann man die Wasserflächen auch komplett nur vom Tannenwedel zuwuchern lassen. Daraus ergeben sich stimmungsvolle und gleichzeitig edle, kontemplative Momente.

Will man doch lieber lebhaftere Wasserbilder erschaffen, sind kleinere Schwimmblattpflanzen wie Zwerg-Seerose (Nymphaea tetragona), Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia var. aquatica) oder Gewöhnlichem Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) prädestinierte Partner.

Kultur
Hippuris vulgaris ist in allen sonnigen Wasser- und Sumpfgärten ein williger und wüchsiger Begleiter. Zumindest im Winterhalbjahr sollten die Flächen einige Zentimeter überstaut sein.

Die Pflanzung erfolgt in Wassertiefen von 0 bis 40 cm, er dringt von hier aus in größere Tiefen vor.

Wird er in nahrhaften Substraten mit wuchernden Sumpfstauden kombiniert, droht mittelfristig die Verdrängung durch Verschattung.

In sehr kleinen Wasserflächen sollte der Tannenwedel besser im Topf gehältert werden, um seinen Expansionsdrang zu kontrollieren.

Bilder









Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blattfärbung Wasserhaushalt Lichtansprüche
Staude
Farn
Wasserpflanze
Aufragend
Unterwasserpflanze
flächendeckend
15-30 cm Höhe
grün
dunkel-grün
nass
offenes Wasser
nicht austrocknend
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
salzhaltig
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
humos
poröser Schotter
kalk-/basenreich
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
mediterraner Schwerpunkt
Hügelland (collin)
Zentral-Asien
Kleinasien
Amerika
Nordamerika
Südamerika
gut
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Gewässer/Gewässerrand Moore und Sümpfe Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Stillgewässer
Kalkreich
Oligotroph
Mesotroph
Nährstoffreich
Fliessgewässer
Flüsse
Großröhrichte
Mediterraner Garten
Terrassen-/Balkongarten
Wassergarten
für Pflanzgefäße geeignet
Hauptsortiment
winter-/immergrün
Lebensbereich
Freiwasser
Wasserrand/Sumpf