Hippuris vulgaris // Tannenwedel
Beschreibung
Naturstandort von Hippuris vulgaris
Der Tannenwedel hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet, das ganz Eurasien, Teile Kanadas und der USA sowie isolierte Vorkommen im westlichen Südamerika umfasst.
In Deutschland konzentrieren sich die natürlichen Vorkommen auf die Stromtäler und die Nord- und Ostseeküsten. Er ist in vielen Regionen deutlich im Rückgang begriffen und gilt als gefährdet.
Kräftiger Tannenwedel-Bestand am Teichrand.
Der Tannenwedel kommt vorrangig in Großröhrichten an stehenden und langsam fließenden Gewässern gleichermaßen vor. Ebenfalls typisch ist er für die Laichkraut-Tauchfluren, die überwiegend von flutenden, keine Schwimmblätter ausbildenden Arten geprägt ist.
In Großröhrichten besiedelt die Art die sumpfigen, oft nur im Winter flach überstauten Bereiche ebenso wie die Zone an der Grenze zum Freiwasser. Er bildet hier unterschiedliche Wuchsformen aus (s.u.).
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig. Bevorzugt werden basenreichere Gewässer, an den Küsten erträgt er auch leicht salzhaltige Bedingungen.
Bezüglich der Stickstoffversorgung ist die Art variabel und toleriert arme bis nahrhafte Bedingungen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (-) Feuchte (10) Reaktion (8) Stickstoff (-)
Im Detail ist der urzeitliche Aufbau der Triebe gut zu erkennen.
Beschreibung
Hippuris vulgaris ist eine winter- bis immergrüne Sumpf- und Wasserpflanze. Sie entwickelt unter konkurrenzarmen Bedingungen rasch rasige Bestände durch wüchsige Ausläuferbildung.
Namensgebend sind die 15 bis 30 (40) cm hohen Blattwedel, die an kleine Fichten oder Tannen erinnern. Im tieferen Gewässern werden auch Unterwasserformen mit größeren, weicheren Blättern ausgebildet.
Die rötlichen Blüten erscheinen ab Mitte Mai bis Anfang August, sind aber unauffällig.
Verwendungshinweise
Hippuris vulgaris ist eine der zurecht beliebten Arten für den Wassergarten. Sie entwickelt v.a. dann anrührende Bilder, wenn sie vom Uferrand in Flachwasserzonen vordringen darf.
Die zierliche Art geht in großen Anlagen etwas unter und ist hier eher ein Element für den Kenner und den zweiten Blick. Präsenter ist sie in Kleinstgewässern und sehr schön auch in Wasser-Trögen.
Für minimalistische Gestaltungssituationen kann man die Wasserflächen auch komplett nur vom Tannenwedel zuwuchern lassen. Daraus ergeben sich stimmungsvolle und gleichzeitig edle, kontemplative Momente.
Will man doch lieber lebhaftere Wasserbilder erschaffen, sind kleinere Schwimmblattpflanzen wie Zwerg-Seerose (Nymphaea tetragona), Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia var. aquatica) oder Gewöhnlichem Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) prädestinierte Partner.
Der Tannenwedel ist für jeden Wasserrand eine optische Bereicherung.
Kultur
Hippuris vulgaris ist in allen sonnigen Wasser- und Sumpfgärten ein williger und wüchsiger Begleiter. Zumindest im Winterhalbjahr sollten die Flächen einige Zentimeter überstaut sein.
Die Pflanzung erfolgt in Wassertiefen von 0 bis 40 cm, er dringt von hier aus in größere Tiefen vor.
Wird er in nahrhaften Substraten mit wuchernden Sumpfstauden kombiniert, droht mittelfristig die Verdrängung durch Verschattung.
In sehr kleinen Wasserflächen sollte der Tannenwedel besser im Topf gehältert werden, um seinen Expansionsdrang zu kontrollieren.