Imperata cylindrica // Japanisches Blutgras, Silberhaargras
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Imperata cylindrica
Das Japanische Blutgras hat ein ausgesprochen weites Verbreitungsgebiet. Es kommt in verschiedenen Unterarten in fast ganz Afrika und dem süd-westlichen Asien vor. In Europa ist es entlang der gesamten Mittelmeerküste anzutreffen.
In weiten Teilen der sommerwarmen Klimate, insbesondere im zentralen und südlichen Asien sowie in den südlichen USA, gilt es als ausgesprochen aggressiver, invasiver Neophyt.
Imperata cylindrica 'Red Baron' im Rot-Grün-Kontrast mit Gartenbambus und Pfauenradfarn
Imperata cylindrica besiedelt sonnige Wiesen auf gerne grundwassernahen oder wechselfeuchten Sandböden entlang von Gewässerufern.
Es dringt als wüchisger Wurzelkriechpionier halbruderal in gestörte Wiesen, in Straßenböschungen und Aufforstungen ein. Es wird durch regelmäßige Brände begünstigt.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (8) Kontinentalität (3) Feuchte (6) Reaktion (6) Stickstoff (6)
Beschreibung
Imperata cylindrica ist in der Wildform in den Subtropen ein mit kräftigen, weitstreichenden Rhizomen rasch große Flächen dominierendes, sommergrünes Gras. Die in Europa kultivierten Formen erreichen Wuchshöhen von etwa 40 cm.
Die silbrig-weißen Blütenrispen bleiben im kühleren Mitteleuropa meist aus.
Gartenwürdig sind nur Kulturformen, die sich durch die intensive Rotfärbung der Blattspitzen auszeichnen. Der Austrieb erfolgt recht spät im Frühling, hat aber bereits rote Blattspitzen. Die Sorten gehen im Vergleich zur Wildform relativ träge in die Breite. So entstehen mit der Zeit locker-rasige Bestände, wenn winterbedingte Ausfälle unterbleiben.
Imperata cylindrica gehört zu den C4-Pflanzen, die in der Lage sind, auch bei geschlossenen Spaltöffnungen an trocken-warmen Sommertagen auf zuvor eingelagertes CO2 zuzugreifen. Sie verdunsten dadurch wenig Wasser und können auch im Hochsommer ungestört Photosynthese betreiben.
Verwendungshinweise
Imperata cylindrica wird mitunter in rabattenartigen Pflanzungen als plakativer Farbkontrast eingesetzt.
Die über die ganze Vegetationsperiode anhaltende, zum Herbst hin zunehmend intensivere Rotfärbung hat einen überraschend natürlichen Duktus. Dadurch wäre auch eine Verwendung in etwas naturhafteren, von verschiedenen Gräsern dominierten Flächen durchaus denkbar.
Häufiger wird es aber in Kübeln eingesetzt, wo es sowohl als Solitär wie auch in Mischpflanzungen interessante Bilder liefert. Die Überwinterung muss dann weitgehend frostfrei erfolgen.
Der Rot-Anteil des Laubes nimmt im Laufe des Sommers kontinuierlich zu.
Kultur/Pflege von Imperata cylindrica
Imperata cylindrica ist nicht überall zuverlässig winterhart. Es sind generell ganzjährig wärmebegünstigte Standorte zu wählen. In Regionen mit vielen Barfrösten ist ein Winterschutz aus Laubmulch erforderlich. Generell sollte überall nur die Frühjahrspflanzung gewählt werden.
Ohne möglichst intensive Sonnenexposition werden nördlich der Alpen nicht die erforderlichen Jahreswärmemengen für ein vitales Wacshtum erreicht.
In der Etablierungsphase müssen die Substrate dauerhaft frisch oder auch feucht gehalten werden. In niederschlagsreichen Regionen kommt die Art später auf tiefgründigen Böden auch ohne Bewässerung über den Sommer.
Da in Mitteleuropa (bislang) keine Samen angesetzt werden, erfolgt die Vermehrung effektiv vegetativ durch Teilung der breitwüchsigen Horste.
'Red Baron' im herbstlichen Garten.
Sorten:
Red Baron: leuchtend braun-rotes Laub, bis 40 cm hoch, ohne Blütenansatz (Handelsstandard)