Dianthus arenarius // Sand-Nelke

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Dianthus arenarius
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Dianthus arenarius

Die Sand-Nelke hat einen ost-europäischen Verbreitungsschwerpunkt. Sie ist vom Baltikum im Norden bis zum nördlichen Balkan und in den ukrainischen Steppen heimisch.

In Deutschland stößt Dianthus arenarius mit der Unterart Dianthus arenarius ssp. borussicus im östlichen Brandenburg mit einem Schwerpunkt an den Oderhängen und im östlichsten Mecklenburg-Vorpommern an ihre westliche Arealgrenze. Die Vorkommen sind hier generell lückig und zudem rückläufig. Die Art gilt entsprechend als stark gefährdet.

Dianthus arenarius ssp. borussicus am Naturstandort in den Silberbergen bei Garz.

Die Sand-Nelke ist eine Kennart der Blau-Schillergras-Rasen, einer Sand-Steppengesellschaft auf basenreichen, humusarmen Sandböden in kontinental geprägten Wuchsorten. Im Sommer sind sie Hitzestandorte und im Winter oft Tieffrostphasen ausgesetzt.

Die Standorte sind ausgesprochen stickstoffarm und trocken bis höchstens mäßig trocken.

Nachbildung eines basenreichen Sand-Trockenrasens mit Sand-Nelke, Arznei-Thymian und Karthäuser Nelke.

Beschreibung
Dianthus arenarius ist eine meist sommergrüne Staude. Sie entwickelt luftige, auf armen Trockenstandorten auch dichte Polster von 10 bis höchstens 20 cm Höhe. Sehr alte Polster können gut 40 cm Durchmesser erreichen, ohne mittig zu verkahlen.

Im gesamten Juli bis Mitte August sind die Polster von leicht fedrig geschlitzten, weißen Blüten gekrönt. Ein individuenreicher Bestand verströmt zur Blütezeit einen gut wahrnehmbaren, betörenden Nelkenduft.

Mit der viel häufigeren, hochwügsigen Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum) werden natürliche Hybride gebildet.

Dianthus arenarius hat unter den zahlreichen nelkenartigen durch die charakteristische Blütenform einen gewissen Wiedererkennungswert.

Ihr naturhafter Charme prädetiniert sie für den Vordergrund von Steppenanlagen oder Kiesgärten in Verbindung mit niedrigen, horstigen Gräsern. Am Naturstandort trifft man sie oft mit dem ebenfalls gartenbekannten Blau-Schillergras (Koeleria glauca), Schafschwingeln (Festuca ovina), gelegentlich auch mit dem weniger bekannten, aber sehr gartenwürdigem Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides).

Schöne, naturidentische Blühkombinationen ergeben sich z.B. mit Ährigem Blauweiderich (Veronica spicata), Rundblättriger Glockenblume (Campanula rotundifolia) und Sibirischer Glockenblume (Campanula sibirica) oder auch Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata).

Generell ist der Rückgriff auf flächige, individuenreiche Bestände zu empfehlen, damit die Wahrnehmbarkeitsschwelle auch für den eiligen Betrachter überschritten wird.

Dianthus arenarius in einer naturhaften Sandsteppe.

Kultur/Pflege von Dianthus arenarius

Die Sand-Nelke ist dauerhaft mit vertretbarem Aufwand nur auf stickstoffarmen, zumindest im Sommerhalbjahr trockenen Sandböden zu kultivieren. Hier ist sie auch erstaunlich langlebig.

Sie benötigt unbedingt (voll-)sonnige Standorte, die sich im Sommer gerne auch erhitzen dürfen. Verschattung führt zunächst zu unansehnlichen Wuchsformen und dann zur Verdrängung.

Wo lückige Sandböden vorliegen, versamt sie sich willig. Erste Sämlinge tauchen mitunter schon in einem feuchten Frühherbst auf, eine winterliche Kälteperiode ist für die Keimfähigkeit nicht erforderlich. Bei Neuanlagen kann man sowohl im Herbst wie im Frühling ebenfalls auf Saatgut zurückgreifen. Dies empfiehlt sich sogar, da Topfballen meist in humoser Einheitserde geliefert werden, die für den Erfolg eines Sand-Magerrasens gänzlich kontraproduktiv sind.

Alte Polster können überraschende Dimensionen annehmen. Sie blühen aber kaum noch.

Sorten:
  • var. nanus 'Little Maiden': nur gut 5 cm hoch, bläulich-grüne Blattpolster
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