Acorus calamus // Kalmus

Familie Acoraceae, Kalmusgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Acorus calamus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Acorus calamus

Der Kalmus stammt ursprünglch aus dem zentral- und ostsiatischen Raum, wo er die tropischen, subtropischen und gemäßigten Breiten besiedelt. In Kanada und den nördlichen USA ist die Unterart Acorus calamus var. americanus urwüchsig und mittlerweile bis in die Südstaaten eingebürgert. Auch in ganz Europa hat Acorus calamus neophytische Vorkommen etablieren können.

In Deutschland kommt Acorus calamus stetig und flächendeckend in allen größeren und kleineren Stromtälern vor. In der Schweiz ist er im Wesentlichen auf das Mittelland beschränkt.


Kalmus am Ufer eines Kanals bei Oranienburg mit vorgelagerter Schwimmblattzone aus Gelber Teichrose

Der Kalmus besiedelt die Röhrichtzonen stehender und langsam fließender Gewässer. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis hoch, die Bodenreaktion schwach sauer bis alkalisch.

Bevorzugt werden (voll-)sonnige, etwas wärmebegünstigte Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (10)  Reaktion (7)  Stickstoff (7)


'Variegatus' ist die kulturwürdigste Form des Kalmus. Hierharmoniert sie mitSchoenoplectus lacustris 'Albescens'.

Beschreibung
Acorus calamus ist eine sommergrüne, durch ausgeprägte Rhizombildung rasch in die Fläche drängende Sumpfpflanze. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 70 und 140 cm.

Die grünen Blätter sind schwertartig-dreikantig, der Habitus erinnert stark an die heimische Sumpf-Schwertlilie. An den Rändern sind die Blätter oft charakteristisch gewellt.

In Mitteleuropa werden zwar im Juni die unscheinbaren Blüten-Kolben ausgebildet, ein Samenansatz erfolgt allerdings nicht. Die Verbreitung erfolgt rein vegetativ.

Das Rhizom ist reich an ätherischen Ölen und duftet. Die Essenz wurde traditionell als Heilmittel und für Kräuterliköre verwendet, gilt aber in höherer Konzentration als krebserregend.

Verwendungshinweise
Die Schwertblätter sind ein prinzipiell wertvolles Strukturelement in allen nassen bis feuchten Uferfluren. Allerdings erfüllt die heimische Sumpf-Schwertlilie diese Funktion mindestens gleichwertig, sie blüht ansprechend, wuchert nicht und gedeiht auch in schattigeren Lagen.

Viel verwendungswürdiger ist die Auslese "Variegatus" mit creme-weiß bis hell-gelb gestreiftem Laub für exotisch angehauchte oder stark durchdesignte Wasserbecken. Die panaschierten Auslesen der Sumpf-Schwertlilie vergrünen rasch und sind in diesem Punkt 'Variegatus' klar unterlegen. Eine sehr gute -allerings teurere - Alternative insbesondere für kleinräumigere Situationen ist Iris laevigata 'Variegata'. Deren Laub bleibt auch länger bis in den Herbst ansehnlich.

"Variegatus" ist zwar expansiv, wuchert aber kontrollierbar und kann daher auch in größeren, "sumpfigen" Pflanztrögen verwendet werden. Hier können über das ganze Sommerhalbjahr sehr schöne, pflegeleichte Blattstrukturen z.B. mit Hechtkraut, Pfeilkraut oder weiß-bunten Auslesen der Gewöhnlichen Teichbinse entstehen.


'Variegatus' zusammen mit Hechtkraut im Sumpf-Kübel

Kultur
Kalmus ist in allen nassen bis feuchten, möglichst sonnigen Lagen robust, durchsetzungsfähig und unproblematisch zu halten.

Im Halbschatten gedeiht die Art ebenfalls noch befriedigend, darf dann aber nicht noch zusätzlich um Licht mit anderen Hochstauden konkurrieren müssen. 'Variegatus' benötigt dagegen mindestens sonnige Standorte.

In kleineren Anlagen empfiehlt sich der Einsatz einer Rhizomsperre bzw. sinnvoller noch der Rückgriff auf "Variegatus".


Der Austrieb von 'Variegatus' ist auffällig rötlich überlaufen.

Sorten:
  • Variegatus: creme-weiß gestreiftes Laub, rötlich überlaufener Austrieb, etwas moderater im Ausbreitungsdrang, bildet aber auch zusehends flächige Bestände (handelsüblich)


  • 'Variegatus' im Wasserkübel zwischen Carex morrowii 'Irish Green', Carex laxiculmis und Pteridium aquilinum im Hintergrund.

    Bilder















    'Variegatus'



    'Variegatus'



    'Variegatus'



    'Variegatus'



    'Variegatus'



    'Variegatus'

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    Wasserpflanze
    Aufragend
    flächendeckend
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    grün
    grün
    weiß
    gelblich
    panaschiert
    ungiftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
    unbedeutend
    wechselfeucht
    nass
    offenes Wasser
    nicht austrocknend
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    organische Böden
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    tropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Sibirien
    befriedigend
    Sehr gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    unverträglich
    Asiatisch-Exotischer Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Wasserrand/Sumpf