Liriope muscari // Lilientraube

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Liriope muscari
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Liriope muscari

Die Lilientraube kommt vom östlichen China über Korea und Taiwan bis nach Japan vor. Sie siedelt in Bergregionen von den Tallagen bis in etwa 1.500 m Höhe, im südlichen Verbreitungsgebiet auch bis 2.000 m üNN.

Liriope muscari ist ein charakteristisches Element der Krautschicht in luftfeuchten Schluchtwäldern, Gebüschen an absonnigen Berghängen sowie unter Bambusbeständen.

Die Standorte sind halbschattig bis schattig und mäßig trocken bis sickerfeucht. Bevorzugt werden relativ stickstoffreiche, humos-skelettreiche Wald-Lehmböden saurer bis mäßig basenreicher Standorte.

In der Gartenkultur werden vorwiegend Auslesen mit kräftigeren Blüten verwendet. Die Sorte 'Big Blue' zeigt zudem ein intensives Blau.

Beschreibung
Die Lilientraube ist eine winter- bis immergrüne, streng horstige Staude. Außerhalb der Blütezeit wirkt die Art grasartig und erinnert eher an Carex-Bestände.

Um so mehr überrascht der traubige, hellblaue Blütenstand ab Ende August bis Anfang Oktober, der sich knapp über die Blattschöpfe erhebt. Die schwarzen Früchte sind unauffällig.

Es gibt Auslesen mit auffälligeren, sprich größeren und farbintensiveren Blütenständen.

Die sehr ähnliche Liriope spicata bildet durch kurze Ausläufer langsam lockere Rasen, ist aber seltener im Handel erhältlich.

'Silver Banded' überzeugt nur in ausgesprochen wintermilden Situationen. In älteren Beständen nimmt der Anteil grünen Laubes zu.

Verwendungshinweise
Liriope muscari ist eine interessante, noch nicht zu häufig zu sehende Option für schattige Partien unter alten Baumbeständen und im Schatten von Mauern und Gebäudeteilen von repräsentativen Anlagen.

Sie wird am besten mit niedrigen bis mittelhohen Waldgräsern, Schlangenbart und nicht wuchernden Farnen kombiniert und setzt hier v.a. in den blühstärkeren Auslesen im Herbst überraschende Blühaspekte.

Ein flächendeckender Einsatz als vollständiger Ersatz für wintergrüne Waldgräser ist denkbar, durch den trägen Wuchs mit sehr geringem Ausbreitungsdrang ist dies allerdings aus Kostengründen in der Praxis nur für repräsentative, gut gepflegte Anlagen eine echte Option.

Denkbar ist auch ein Einsatz in nicht zu kleinen Pflanzgefäßen, wo sich stilvolle Effekte in schattigen Balkon- und Terassengärten erzielen lassen. Der Wurzelballen darf allerdings im Winter keinesfalls durchfrieren.

Der Blütenansatz ist leider etwas unzuverlässig. In manchen Jahren bleibt er in einem ganzen Bestand vollkommen aus, manchmal blühen nur einzelne Exemplare oder alle nur schwach und dann gibt es aber auch Jahre mit eindrücklicher Vollblüte. Es ist nicht recht erkennbar, welche Mechanismen diese Zyklen beeinflussen.

Kultur
Liriope muscari entwickelt sich in den ersten zwei bis drei Jahren etwas träge, wird unter stressarmen Bedingungen mit der Zeit aber erstaunlich kräftig.

Im Wurzelteller von Bäumen und Sträuchern sollte im ersten Jahr nach der Pflanzung sommerliche Bewässerung möglich sein und jährlich gedüngt werden. Ein mäßiger Trockenstress wird von etablierten Exemplaren sehr gut ertragen, wüchsiger ist sie aber natürlich bei dauerhaft frischen Bedingungen. Auch im tiefen Schatten ist die Art ausdauernd, aber sehr trägwüchsig.

Auf der anderen Seite darf die Stickstoffversorgung nicht so günstig werden, dass sich ein üppiger oder gar mastiger Wuchs einstellt. Solche Exemplare werden nicht selten sogar in milden Wintern an geschützten Standorten vom Frost dahingerafft. Auf nahrhaften Substraten sollten nur Standorte mit spürbarem Wurzeldruck durch Gehölze oder ausgesprochen geschützte Sondersituationen gewählt werden.

 : Die reine Wildart ist dagegen im Blütenflor sehr dezent. Im Hintergrund steht ein Japan-Schiefblatt.

Vor winterlichen Nord- und Ostwinden geschützte Lagen mindern die Gefahr von Frostschäden ansonsten wirkungsvoll. Problematisch ist die Wirkung von Wintersonne bei gefrorenem Boden, hier können erhebliche Blattschäden auftreten, die aber mit dem Frühhjahrsaustrieb wieder kompensiert werden.

An die Bodenbeschaffenheit stellt die Art dagegen erstaunlich geringe Ansprüche. Sie gedeiht auf Rhododendronsubstrat ebenso wie auf humusarmen, lehmigen und basenreichen Rohböden. Auf schweren Böden, die zur Verdichtung neigen, ist die Entwicklung allerdings träge und bleibt dauerhaft unter ihren Möglichkeiten. Auch die Winterhärte ist hier schwächer.

 : 'Big Blue' hat sich hier im bewässerten Halbschatten auf humosem Oberboden innerhalb eines Jahres üppig entwickelt.

Sorten:
  • Big Blue: grünes Laub, blau-violette Blüte, wüchsig (bis 50 cm hoch)
  • Gold Banded: gelb gestreiftes Laub, trägwüchisg
  • Moneymaker: grünes Laub, blau-violette Blüte, vergleichsweise wüchsig (bis 40 cm hoch)
  • Monroe White: nur bis 30 cm hoch, rein-weiße Blüten
  • Okina: violett-blaue Blüte, rein-weißer Blattaustrieb
  • Royal Purple: wie die Art, mit langen, fast bodentief reichende Blütentrauben
  • Silver Banded: creme-weiß gestreiftes Laub, trägwüchisg
  • Variegata: creme-weiß gestreiftes Laub, trägwüchisg
  • Bilder






    'Big Blue'



    'Big Blue'



    'Big Blue'



    'Gold Banded'



    'Okina'



    'Silver Banded'



    'Silver Banded'



    Wildform



    Wildform



    Fruchtstand