Reseda lutea // Gelbe Resede, Gelber Wau

Familie Resedaceae, Waugewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Reseda lutea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Reseda lutea

Die Gelbe Resede stammt ursprünglich aus dem gesamten Mittelmeerraum. Als alte Kulturpflanze ist sie aber in ganz Europa archäophytisch eingebürgert. Lediglich die Vorkommen in Skandinavien gelten als neophytisch. Das gilt auch für die Populationen in Amerika, Australien und Teilen Asiens.

In Deutschland hat sie ihre Verbreitungsschwerpunkt in den wärmebegünstigten und wintermilden Regionen. Nördlich und östlich der Elbe gilt sie als Neophyt. In der Schweiz ist sie außer im zentralen Mittelland und in den Hochalpen mehr oder weniger häufig. Sie steigt von den Tieflagen bis in hochmontane Höhenstufen auf.


Reseda lutea auf einer Industriebrache. Im Hintergrund sind Rainfarn und Mehlige Königskerze zu sehen.

Der Färber-Wau ist eine Kennart der  Eselsdistel-Fluren und kommt regelmäßig auch in anderen, wärmebegünstigter, sonniger Ruderalfluren, insbesondere Möhren-Steinkleefluren, vor. Gelegentlich ist sie auch in ruderalen Halbtrockenrasen (Ackerwinden-Queckenrasen) anzutreffen.

Sie besiedelt bevorzugt basen- und kalkreiche, schottrige Lehmböden oder skeletteiche, auch sandige Rohböden. Die Stickstoffversorgung der relativ trockenen Böden ist in der Regel mäßig bis gut.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (5)


Naturstandort ruderaler Queckenrasen

Beschreibung
Reseda lutea ist eine sommergrüne, meist kurzlebige Staude. Die buschigen Horste erreichen Wuchshöhen von 30 bis 80 cm.

Aus einer tiefreichenden Pfahlwurzel entspringen die traubigen, grünlich-gelben Blütenstände. Die Blütezeit beginnt etwa Mitte Mai und reicht bis Ende Juni/Anfang Juli.

Das Laub ist gefiedert und von bläulich-grüner Färbung.

Recht ähnlich ist der Färber-Wau (Reseda luteola), der allerdings höher wächst, ungeteilte Blattspreite aufweist und insgesamt sparriger, weniger kompakt-buschig wächst. Er ist als alte Färberpflanze nur für entsprechende Themengärten die konsequentere Wahl.


Das kühle Gelb lässt sich farblich vielfältig kombinieren.

Verwendungshinweise
Reseda lutea kommt an mehr oder weniger gestörten Plätzen vor, insofern ist die Verwendung mit etwas Bedacht vorzunehmen. Die Art ist aber bei vorurteilsfreier Betrachtung ansprechend zierend, außerden relativ anspruchslos zu kultivieren und verhält sich nicht invasiv.

In bewusst gestalteten Ruderalfluren - die konsequent geplant und fachmännisch betreut werden - darf sie nicht fehlen. Solche Pflanzungen sind nur selten zu sehen, können aber bei richtiger Anlage sehr anregende und wie von selbst entstandene Pflanzflächen werden. Stimmige Partner sind hier z.B. Artemisia absinthium, Echinops bannaticus, Achillea millefolium, Echium vulgare, Wilde Möhre oder Graukresse.

In steppenartigen Flächen ist sie im Verbund mit horstigen, mittelhohen Gräsern ebenso eine Bereicherung wie in mediterran angehauchten Situationen mit einer lückigen Vegetationsdecke aus Halbsträuchern.


Samenstandsphase in einer trocknen Wiesenbrache

Kultur
In allen sonnig-warmen Situationen auf trockeneren bis frischen, dann aber gerne sommertrockenen, humusarmen und basenreichen Böden ist der Gelbe Wau robust.

Aufgrund seiner Kurzlebigkeit wird er mit zunemendem Schluss der Vegetationsdecke allerdings früher oder später verdrängt. Soll er dauerhaft verbleiben, muss regelmäßig für ausreichend offene Bodenstellen gesorgt werden. Er ist daher keine Option für pflegearme Konzepte.

Im Handel ist Reseda lutea zumindest im Direktversand sicher erhältlich, allerding recht teuer. Günstiger und zumindest bei Neuanlagen funktional ist die Etablierung über Direktaussaat.

Bilder