Reseda lutea // Gelbe Resede, Gelber Wau

Familie Resedaceae, Waugewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Reseda lutea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Reseda lutea: Die Gelbe Resede stammt ursprünglich aus dem gesamten Mittelmeerraum. Als alte Kulturpflanze ist sie aber in ganz Europa archäophytisch eingebürgert. Sie steigt von den Tieflagen bis in hochmontane Höhenstufen auf.

In Deutschland hat sie ihre Verbreitungsschwerpunkt in den wärmebegünstigten und wintermilden Regionen. Nördlich und östlich der Elbe gilt sie als Neophyt. In der Schweiz ist sie außer im zentralen Mittelland und in den Hochalpen mehr oder weniger häufig.



Reseda lutea auf einer Industriebrache. Im Hintergrund sind Rainfarn und Mehlige Königskerze zu sehen.
Der Färber-Wau ist eine Kennart der  Eselsdistel-Fluren und kommt regelmäßig auch in anderen, wärmebegünstigter, sonniger Ruderalfluren, insbesondere Möhren-Steinkleefluren, vor. Gelegentlich ist sie auch in ruderalen Halbtrockenrasen (Ackerwinden-Queckenrasen) anzutreffen.

Sie besiedelt bevorzugt basen- und kalkreiche, schottrige Lehmböden oder skeletteiche, auch sandige Rohböden. Die Stickstoffversorgung der relativ trockenen Böden ist in der Regel mäßig bis gut.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (5)



Naturstandort ruderaler Queckenrasen

Beschreibung

Reseda lutea ist eine sommergrüne, meist kurzlebige Staude. Die buschigen Horste erreichen Wuchshöhen von 30 bis 80 cm.

Aus einer tiefreichenden Pfahlwurzel entspringen die traubigen, grünlich-gelben Blütenstände. Die Blütezeit beginnt etwa Mitte Mai und reicht bis Ende Juni/Anfang Juli.

Das Laub ist gefiedert und von bläulich-grüner Färbung.

Recht ähnlich ist der Färber-Wau (Reseda luteola), der allerdings höher wächst, ungeteilte Blattspreite aufweist und insgesamt sparriger, weniger kompakt-buschig wächst. Er ist als alte Färberpflanze nur für entsprechende Themengärten die konsequentere Wahl.



Das kühle Gelb lässt sich farblich vielfältig kombinieren.

Verwendungshinweise

Reseda lutea kommt an mehr oder weniger gestörten Plätzen vor, insofern ist die Verwendung mit etwas Bedacht vorzunehmen. Die Art ist aber bei vorurteilsfreier Betrachtung ansprechend zierend, außerden relativ anspruchslos zu kultivieren und verhält sich nicht invasiv.

In bewusst gestalteten Ruderalfluren - die konsequent geplant und fachmännisch betreut werden - darf sie nicht fehlen. Solche Pflanzungen sind nur selten zu sehen, können aber bei richtiger Anlage sehr anregende und wie von selbst entstandene Pflanzflächen werden. Stimmige Partner sind hier z.B. Artemisia absinthium, Echinops bannaticus, Achillea millefolium, Echium vulgare, Wilde Möhre oder Graukresse.

In steppenartigen Flächen ist sie im Verbund mit horstigen, mittelhohen Gräsern ebenso eine Bereicherung wie in mediterran angehauchten Situationen mit einer lückigen Vegetationsdecke aus Halbsträuchern.



Die Gelbe Resede am sonnig-warmen Gehölzrand

Kultur

In allen sonnig-warmen Situationen auf trockeneren bis frischen, dann aber gerne sommertrockenen, humusarmen und basenreichen Böden ist der Gelbe Wau robust.

Aufgrund seiner Kurzlebigkeit wird er mit zunemendem Schluss der Vegetationsdecke allerdings früher oder später verdrängt. Soll er dauerhaft verbleiben, muss regelmäßig für ausreichend offene Bodenstellen gesorgt werden. Er ist daher keine Option für pflegearme Konzepte.

Im Handel ist Reseda lutea zumindest im Direktversand sicher erhältlich, allerding recht teuer. Günstiger und zumindest bei Neuanlagen funktional ist die Etablierung über Direktaussaat.

Bilder


















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
zweijährig
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
gelblich-grün
Juni
blau-grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
poröser Schotter
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
mediterraner Schwerpunkt
Hügelland (collin)
befriedigend
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Submediterrane Halbtrockenrasen
Staudenfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Ländlicher Garten
Mediterraner Garten
Repräsentative Gärten
Steppenpflanzung
Nebensortiment
sommergrün
Felssteppen