Fallopia japonica (Reynoutria japonica) // Japanischer Staudenknöterich
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Fallopia japonica (Reynoutria japonica)
Der Japanische Staudenknöterich stammt aus dem östlichen China, dem Fernen Osten Russlands, aus Korea und Japan. Er ist aber in weiten Teilen der gemäßigten Nordhemisphäre als aggressiver Neophyt eingebürgert.
In Deutschland und auch in der Schweiz ist Fallopia japonica nahezu flächendeckend von den Tiefebenen bis in die montanen Höhenstufen in allen Naturräumen eingebürgert und gilt praktisch überall als invasiv. In Mitteleuropa bilden sich auf nahrhaften, nicht zu trockenen Böden oft Dominanzbestände in Ruderalfluren und Flussauen.
Fallopia japonica malerisch am Teichufer in trügerischer Anmut.
Der Japanische Staudenknöterich besiedelt lichte Hochstaudenfluren, Gebüsche, Waldränder, Bachufer und Ruderalfluren. Im Himalaya steigt er bis in fast 4.000 m Höhe auf.
Fallopia japonica gedeiht auf mäßig trockenen bis nassen, meist nahrhaften und basenreicheren Böden aller Art.
Fallopia japonica var. compactum ist eine niedrige Form der hochmontanen und alpinen Bergstufen. Sie wächst bevorzugt auf leicht bewegten (vulkanischen) Schuttfeldern mit geringen Humusanteilen und höchstens mäßiger Stickstoffversorgung. Durch die hohen Niederschlagsraten fallen diese gut drainierten Habitate aber nicht trocken.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) .. zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (2) Feuchte (8) Reaktion (5) Stickstoff (7)
Die Herbstfärbung ist an ausreichend besonnten Standorten ebenfalls ansprechend.
Beschreibung
Die sommergrüne Fallopia japonica bildet durch Ausläufer wuchernde Dominanzbestände. Die ledrigen Blätter sind recht groß und grün. Die Rhizome und Wurzeln entwickeln sich so intensiv, dass sie selbst im Hochsommer den größten Teil der Biomasse der Pflanze stellen.
Die weißlichen Blütentrauben erscheinen im Spätsommer bis in den Frühherbst. Die Pflanzen sind zweihäusig, in Deutschland sollen praktisch nur weibliche Pflanzen mit mehr oder weniger waagerecht abstehenden Seitenzweigen der Blüten vorkommen.
Fallopia japonica bleibt mit Wuchshöhen von maximal 3 m etwas "zierlicher" als die sehr ähnliche, aber großblättrigere Fallopia sachalinensis. Fallopia japonica unterscheidet sich außerdem durch die stets rötlich überlaufenen Triebe und die fehlende unterseitige Blattbehaarung. Beide bilden aber die Hybride Fallopia x bohemica mit zwischen den Elternarten vermittelnden Eigenschaften.
Im Herbst verfärbt sich das Laub durchaus zierend gelblich-braun. Nach dem Laubfall kann man den weißlich-papierartigen Samen noch einige Zeit eine Zierwirkung nicht absprechen.
Fallopia japonica var. compactum erreicht nur zwischen 40 und 100 cm Wuchshöhe, breitet sich aber ebenfalls rasant in die Fläche aus.
Verwendungshinweise
Aufgrund des massiven Expansionsdrangs und der kaum zu vermeidenden Gartenflucht in die Landschaft kann der Japanische Staudenknöterich nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Eine Verwendung in abgeschlossenen Innenhöfen von Citylagen ist unter Umständen verantwortbar. Zumindest die schwachwüchsigen Auslesen dürften von hier aus kein hohes Schadpotenzial aufweisen und nur innerhalb des Gartens wüten.
Grundsätzlich hat die Art ein exotisches Erscheinungsbild, wird mittlerweile aber mit gestörten Plätzen assoziiert. Sie lässt sich daher auch aus ästhetischen Gründen nur schwer in Pflanzkonzepte integrieren.
Urwaldartiger Massenbestand an einem Tiefland-Bach
Interessante Optionen eröffnet lediglich die panaschierte, kaum gehandelte Form "Spectabile", die z.B. in großen Kübeln gut zur Geltung kommt. Auch mit der eher bodendeckenden Compactum-Form 'Rosea' lassen sich interessante Flächen in weitläufigen, exotischen Anlagen entwickeln. Die unangenehme Tendenz zur Versamung macht den Einsatz aber zu einem riskanten Abenteuer.
Wenn ansonsten der zwingende Bedarf besteht, einen Staudenknöterich einzusetzen, sollte eher auf Fallopia sachalinensis mit dem insgesamt noch eindrucksvollerem Erscheinungsbild zurück gegriffen werden. Ebenfalls vorzuziehen wäre die Art-Hybride Fallopia x bohemica. Alle genannten Warnhinweise gelten aber auch für diese Alterantiven.
Im Austrieb ist die rötliche Marmorierung der Stengel gut zu erkennen.
Kultur/Pflege von Fallopia japonica (Reynoutria japonica)
Der Japanische Staudenknöterich stellt sehr geringe Anforderungen an die Kulturstandorte und gedeiht unter nahezu allen erdenklichen Bedingungen.
Ideale Standorte sind sonnig, bodenfeucht und stickstoffreich.
Im mäßig trockenen Schatten ist die Art trägwüchsig und wächst eher horstig. Sie wirkt dabei aber trotzdem vital.
Ansosnten ist sie nur mit kräftigen Wurzelsperren im Zaum zu halten und im Zweifel nur schwerlich wieder aus dem Garten zu entfernen. Sämlinge interessieren sich zudem nicht für Wurzelsperren.
Kombinationen mit anderen Stauden sind praktisch nicht möglich. Mitunter schaffen es Stauden-Sonnenblumen wie Helianthus tuberosus oder Helianthus tuberosus dem Druck Stand zu halten.
Trägwüchsig-horstig wachsendes Exemplar im mäßig trockenen, lichten Schatten im Samenschmuck.
Sorten:
Spectabile: weiß-panaschiertes Laub, 150-180 cm hoch, weniger wuchernd, seltener blühend (kaum im Handel)
var. compactum: bleibt mit max. 100 cm wesentlich niedriger, blüht früher und hat wesentlich kleineres Laub und kleinere Blüten. Noch nicht fest eingebürgert.
var. compactum 'Rosea': bis 50 cm hoch, bodendeckende Qualitäten, rosa Blüten, leicht bräunlich panaschiertes Laub, 5 Pflanzen/m²