Melampyrum arvense // Acker-Wachtelweizen

Familie Orobanchaceae
Pflanzen pro qm 80.00
Wikipedia Melampyrum arvense
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Melampyrum arvense

Der Acker-Wachtelweizen ist in Europa von der iberischen Halbinsel bis in das südliche Skandinavien verbreitet. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Baltikum, Weiß-Russland und die Ukraine sowie das westliche Afghanistan.

In Deutschland fehlt er nur in der Nord-Westdeutschen Tiefebene. V.a. die Populationen im Tief- und Hügelland sind stark rückläufig.



Ausgesprochen individuenreicher Bestand des Acker-Wachtelweizens am Rand eines Kontinentalen Steppenrasens.

Melampyrum arvense kommt in einer Reihe deutlich wärmebegünstigter Wiesengesellschaften (halbruderale Queckenfluren, Halbtrockenrasen), kurzlebigen, gräserbetonten Unkrautfluren, Ackerrändern und Staudensäume vor.

Der Acker-Wachtelweizen besiedelt mäßig trockene bis frische, dann aber meist sommertrockene, leichte Lehmböden mit geringer Stickstoffversorgung.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und sehr gut basenversorgt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (5)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Weiß-gelblich blühende Exemplare finden sich immer mal wieder in natürlichen Beständen.

Beschreibung
Melampyrum arvense ist eine Einjährige, die als Halbparasit vorwiegend an Gräsern schmarotzt. Sie erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 cm.

Die gelb-violetten Blüten werden von auffälligen, purpur-violetten, seltener hell-gelben Tragblättern überragt. Die Blütezeit erstreckt sich ausdauernd von Anfang Juni bis Ende Juli.

Die ungewöhnlich großen, nahrhaften Samen werden u.a. durch Ameisen verbreitet.



Acker-Wachtelweizen als Teil einer Nachbildung eines Tiefland-Steppenrasens u.a. mit Phleum phleoides, Euphorbia esula, Echium vulgare, Stipa capillata und Stipa pulcherrima.

Verwendungshinweise
Der Acker-Wachtelweizen spielt in der Gartenkultur praktisch keine Rolle, weshalb er Pflanzungen eine individuelle Note verleiht und das Interesse der Betrachtenden auf sich zieht.

Er bildet mit seinen leuchtenden Blüten über einen Zeitraum von gut zwei Monaten v.a. in kleinen oder größeren Gruppen auffällige, sehr attraktive Aspekte in naturhaften Extensiv-Wiesen und warmen Wiesen-Säumen.

Er passt aber auch ebensogut als dynamischer Farbtupfer in mediterrane Anlagen zwischen entsprechende Halbsträucher, in den Kiesgarten oder naturhafte, trocken-warme Staudenbeete.

Im Versandandel ist - sinnvoller Weise - nur Saatgut zu beziehen.



Und in einer Nachbildung eines Sand-Trockenrasens u.a. mit Festuca ovina, Euphorbia cyparissias und Helichrysum arenarium.

Kultur
Die gartenkulturelle Ignoranz gegenüber de Acker-Wachtelweizen ist sicherlich in der Vermutung begründet, dass Einjährige dauerhaft nur mit Mühe in einer Pflanzung erhalten werden können.

Das ist in diesem Falle nicht zwangsläufig richtig. Wo in sonnigen, stickstoffarmen Wiesen oder Staudenpflanzungen ausreichend freie Bodenstellen verbleiben oder regelmäßige Bodenverletzungen auftreten, samt sich die Art willig aus und kann sich dauerhaft alleine erhalten. In nährstoffreichen Wiesen und Säumen wird die Art dagegen tatsächlich rasch verdrängt.

Geeignete Substrate sind reine Sand- oder Schotterböden sowie leichte Lehmböden jeweils mit oder ohne Humusanteilen.

Der Bezug und die Etablierung müssen über Saatgut erfolgen und gelingt sicher, wenn Süßgäser als Wirtspflanzen und offene Bodenstellen zur Verfügung stehen.

Bilder






























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
einjährig
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
bis 15 cm Höhe
15-30 cm Höhe
hell-gelb
gelb
violett
pink
Juni
Juli
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
giftig
unbedeutend
trocken
mäßig trocken
frisch
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
sehr arme Böden
arme Böden
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Zentral-Asien
Kleinasien
gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Frischwiesen
Trockenrasen Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
Sandtrockenrasen
Steppenrasen
Submediterrane Halbtrockenrasen
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Wacholdergebüsche
Mediterraner Garten
Steppenpflanzung
Gründächer
Substratstärke 8-15 cm
Substratstärke über 15 cm
Rabatte
Insektenweide
Wiese/Prärie
Raritäten/Saatgut
Belaubung Lebensbereich
sommergrün
Wiesen
Felssteppen
Steppen
Gehölzrand/Staudenfluren