Naturstandort von Gaura lindheimeri: Die Prachtkerze kommt in Nordamerika von Texas bis in den Norden Mexikos vor. In europäischen Mittelmeerraum, im Süden Englands und in Südafrika ist sie neophytisch etabliert. In Mitteleuropa kann sie bislang nur unbeständig und punktuell Fuß fassen.
Gaura lindheimeri besiedelt Kurzgras-Prärien und lichte Ränder von Kiefernwälder.
An die Standortbedingungen werden insgesamt geringe Ansprüche gestellt. Entscheidend sind (voll-)sonnige Lagen auf durchlässigen, gerne humusarmen Substraten.
In den USA verbreitet sich die aussattfreudige Art stellenweise auch expansiv in Ruderal- und Brachfluren.
Passend zu den natürlichen Vorlieben wird die Prachtkerze gerne in Kies- und Schotterflächen eingesetzt.
Beschreibung: Prachtkerzen sind buschig-horstige, sommergrüne Stauden. Sie entwickeln sich sehr schnell und erreichen je nach Standortgunst zwischen 50 und 150 cm Wuchshöhe.
Die weißen bis zat rosa farbenen Blüten erscheinen zahlreich und ausdauernd von Mitte Mai bis Ende Juli. V.a. nach Rückschnitt remontiert die Art zuverlässig und blüht dann nicht selten bis zu den ersten Frösten. Der Blütenduft ist relativ ausgeprägt und wird oft als eher unangenehm empfunden.
Im Herbst verfärbt sich das Laub nicht selten zierend gelblich.
In Nordamerika kommt es zwischen den Gaura-Arten häufig zu Hybridisierungen. Die bislang in der Gartenwelt unbedeutende korrekte wissenschaftliche Bezeichnung ist "Oenothera lindheimeri".
Klassisches Arrangement u.a. mit Kissen-Aster, Glattblatt-Aster und Rohr-Pfeifengras.
Verwendungshinweise: Gaura lindheimeri ist seit einiger Zeit immer häufiger in Rabatten, v.a. aber in steppenartigen Anlagen und Kiesgärten zu finden. Mittlerweile wird sie sogar in entsprechenden Staudenanlagen des Straßenbegleitgrüns eingesetzt.
Die - vielleicht etwas strukturlosen - Blütenwolken stellen eine durchaus ansprechende Belebung insbesondere in Matrixpflanzungen aus strukturstarken Gräsern dar.
V.a. bei größeren Pflanzflächen bietet sich die Etablierung in sonnig-warmen Neuanlagen durch Saatgut an. So lassen sich meist rasch und kostengünstig ansehnliche Blühereignisse schon im ersten Jahr der Pflanzung realisieren. Schöne, meist zuverlässige Blüh-Partner für diese Etablierungsstrategie wären z.B. Österreichischer Lein
(Linum austriacum) oder Schopf-Salbei
(Salvia viridis).
Recht beliebt ist die Prachtkerze mittlerweile auch als einjährig kultivierte Kübelpflanze auf Terrassen und Balkonen. Sie überzeugen hier neben der ausgedehnten Blütezeit mit dicht-buschigem Habitus. Eine frostfreie, helle Überwinterung ist aber gut möglich und sorgt für besonders kräftige Exemplare in den Folgejahren.
Die Kübelkultur ist eine schöne Verwendungsform. Kombinationen mit strukturstarken Ziergräsern wie Blaustrahlhafer oder Silber-Rauhgras bieten sich an.
Kultur: Gaura lindheimeri lässt sich auf wärmebegünstigten, möglichst sonnigen Standorten recht unkompliziert kultivieren. Es empfehlen sich skelettreiche, nicht zu nahrhafte Böden, die auch gerne regelmäßig abtrocknen dürfen. Unter diesen Bedingungen ist sie zudem langlebiger und stirbt nicht schon nach dem zweiten oder dritten Jahr ab.
In wintermilden Regionen kommt es v.a. bei den weißen Formen recht zuverlässig zur Selbstaussaat an geeigneten Standorten. Sie kann mitunter sogar lästig werden.
Hilfreich für die Winterhärte ist neben geschützten Sonderstandorten die Beseitigung der Einheitserde aus dem Wurzelbereich von Topfballenware. Die humose Einheitserde ist im Winterhalbjahr dauerfeucht und fördert Fäulnis.
Die weißen Formen gelten als winterhärter.
Es lohnt sich durchaus, sich auch die einzelne Blüte detailliert anzusehen.
Sorten:
- Gambit Rose: kräftig rosa, bis 60 cm hoch
- Siskiyou Pink: rosa, ca. 70 cm hoch
- Summerbreeze: weiß bis zart-rosa, grünliche, mitunter etwas rötlich überlaufene Kelchblätter, gut 100 cm hoch
- Whirling Butterflies: weiße bis zart-rosa-weiße Blüten mit burgunder-roten Kelchblättern , 60 cm hoch