Oenothera lindheimeri (Gaura lindheimeri) // Prachtkerze, Präriekerze

Familie Onagraceae, Nachtkerzengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Oenothera lindheimeri (Gaura lindheimeri)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Oenothera lindheimeri (Gaura lindheimeri)

Die Prachtkerze kommt in Nordamerika von Texas bis in den Norden Mexikos vor. In europäischen Mittelmeerraum, im Süden Englands und in Südafrika ist sie neophytisch etabliert. In Mitteleuropa kann sie bislang nur unbeständig und punktuell Fuß fassen.

Oenothera lindheimeri besiedelt Kurzgras-Prärien und lichte Ränder von Kiefernwälder.

An die Standortbedingungen werden insgesamt geringe Ansprüche gestellt. Entscheidend sind (voll-)sonnige Lagen auf durchlässigen, gerne humusarmen Substraten.

In den USA verbreitet sich die aussattfreudige Art stellenweise auch expansiv in Ruderal- und Brachfluren.


Passend zu den natürlichen Vorlieben wird die Prachtkerze gerne in Kies- und Schotterflächen eingesetzt.

Beschreibung
Prachtkerzen sind buschig-horstige, sommergrüne Stauden. Sie entwickeln sich sehr schnell und erreichen je nach Standortgunst zwischen 50 und 150 cm Wuchshöhe.

Die weißen bis zat rosa farbenen Blüten erscheinen zahlreich und ausdauernd von Mitte Mai bis Ende Juli. V.a. nach Rückschnitt remontiert die Art zuverlässig und blüht dann nicht selten bis zu den ersten Frösten. Der Blütenduft ist relativ ausgeprägt und wird oft als eher unangenehm empfunden. Insekten teilen diese Einschätzung nicht und besuchen die Blüten ausgiebig.

Im Herbst verfärbt sich das Laub nicht selten zierend gelblich.

In Nordamerika kommt es zwischen den Gaura-Arten häufig zu Hybridisierungen.

In der Gartenwelt ist "Gaura lindheimeri" weiterhin die üblichere Bezeichnung.


Klassisches Arrangement u.a. mit Kissen-Aster, Glattblatt-Aster und Rohr-Pfeifengras.

Verwendungshinweise
Gaura lindheimeri ist seit einiger Zeit immer häufiger in Rabatten, v.a. aber in steppenartigen Anlagen und Kiesgärten zu finden. Mittlerweile wird sie sogar in entsprechenden Staudenanlagen des Straßenbegleitgrüns eingesetzt - geht hier aber mangels Betreuung innerhalb weniger Jahre verloren.

Die - vielleicht etwas strukturlosen - Blütenwolken stellen eine durchaus ansprechende Belebung insbesondere in Matrixpflanzungen aus strukturstarken Gräsern dar.

V.a. bei größeren Pflanzflächen bietet sich die Etablierung in sonnig-warmen Neuanlagen durch Saatgut an. So lassen sich meist rasch und kostengünstig ansehnliche Blühereignisse schon im ersten Jahr der Pflanzung realisieren. Schöne, meist zuverlässige Blüh-Partner für diese Etablierungsstrategie wären z.B. Österreichischer Lein (Linum austriacum) oder Schopf-Salbei (Salvia viridis).

Recht beliebt ist die Prachtkerze mittlerweile auch als einjährig kultivierte Kübelpflanze auf Terrassen und Balkonen. Sie überzeugen hier neben der ausgedehnten Blütezeit mit dicht-buschigem Habitus. Eine frostfreie, helle Überwinterung ist aber gut möglich und sorgt für besonders kräftige Exemplare in den Folgejahren.


Die Kübelkultur ist eine schöne Verwendungsform. Kombinationen mit strukturstarken Ziergräsern wie Blaustrahlhafer oder Silberhaariges Raugras bieten sich an.

Kultur
Gaura lindheimeri lässt sich auf wärmebegünstigten, möglichst sonnigen Standorten recht unkompliziert kultivieren. Es empfehlen sich skelettreiche, nicht zu nahrhafte Böden, die auch gerne regelmäßig abtrocknen dürfen. Unter diesen Bedingungen ist sie zudem langlebiger und stirbt nicht schon nach dem zweiten oder dritten Jahr ab.

In wintermilden Regionen kommt es v.a. bei den weißen Formen recht zuverlässig zur Selbstaussaat an geeigneten Standorten. Sie kann mitunter sogar lästig werden.

Hilfreich für die Winterhärte ist neben geschützten Sonderstandorten die Beseitigung der Einheitserde aus dem Wurzelbereich von Topfballenware. Die humose Einheitserde ist im Winterhalbjahr dauerfeucht und fördert Fäulnis.

Die weißen Formen gelten als winterhärter.


Es lohnt sich durchaus, sich auch die einzelne Blüte detailliert anzusehen.

Sorten:
  • Gambit Rose: kräftig rosa, bis 60 cm hoch
  • Siskiyou Pink: rosa, ca. 70 cm hoch
  • Summerbreeze: weiß bis zart-rosa, grünliche, mitunter etwas rötlich überlaufene Kelchblätter, gut 100 cm hoch
  • Whirling Butterflies: weiße bis zart-rosa-weiße Blüten mit burgunder-roten Kelchblättern , 60 cm hoch
  • Bilder
























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    weiß
    rosa
    rosé-weiß
    pink
    Juni
    Juli
    August
    September
    zierende Herbstfärbung
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    vorhanden
    eher unangenehm
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    Mittelamerika
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Insektenweide
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren