Monarda didyma // Indianernessel, Scharlach-Monarde
Beschreibung
Naturstandort von Monarda didyma
Die Scharlach-Monarde stammt aus den nordöstlichen USA und den angrenzenden Provinzen Kanadas. Sie kommt hier von den Küstenregionen bis in montane Höhen der anschließenden Bergregionen vor.
Monarda didyma besiedelt Waldlichtungen und halbschattige Waldränder, Gebüsche, Auwiesen und Bachufer.
Die Standorte sind überwiegend sonnig bis halbschattig, mitunter sogar licht absonnig. Sonnige Situationen weisen meist einen zusätzlichen Wasserzufluss auf.
Die Wasserversorgung ist meist dauerhaft frisch bis feucht, entlang von Gebirgsbächen oder im Fußbereich von Hängen auch sickerfeucht. Bevorzugt werden nahrhafte, skelettreich-humose Lehmböden oder nicht zu leichte, humose Sandböden mit saurer bis höchstens schwach alkalischer Reaktion.
Knall-Gelb ist möglicherweise nicht die ideale farbliche Ergänzung für die Scharlach-Monarde.
Beschreibung
Monarda didyma ist eine sommergrüne, durch Ausläufer breit-horstige bis leicht in die Fläche tendierende Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 70 bis 130 cm. Die Horste tendieren durch kurze Rhizome spürbar in die Breite.
Unverwechselbar sind die scharlach-roten Blütenköpfe mit den weinroten Hochblättern, die ab Mitte Juni bis in den August hinein ausdauernd erscheinen. Sie werden rege von Insekten frequentiert. Am Naturstandort sind sie auch für Kolibris eine wichtige Nahrundgsquelle.
Das Laub duftet aromatisch oregano-minzartig. Es wird ebenso wie die Blüten zum Würzen von Speisen oder für Teeaufgüsse verwendet. Die ätherischen Öle werden auch als Antiseptikum und Wurmmittel eingesetzt.
Die Scharlach-Monarde spielt für die Gartenkultur eine zentrale Rolle, ist sie doch an nahezu allen Monarda-Hybriden beteiligt. Wichtigste Kreuzungspartner sind Monarda media mit nahezu identischen Standortansprüchen und - bedeutsamer noch - die trockenheitstolerantere Monarda fistulosa.
Verwendungshinweise
Die Scharlach-Monarde hat eine sehr auffällige, durch das intensive Rot etwas plakative Wirkung. Sie ist nicht ganz leicht in Arrangements zu integrieren. Dennoch ist sie in klassichen Rabatten eine gern gesehener Akzent.
Überzeugend ist sie in Kräutergärten, kann aber auch in Pflanzgefäßen auf Balkonen und Terrassen verwendet werden.
Ihr etwas romantisierender Habitus macht eine Verwendung auch in ländlich/bäuerlichen Gärten sinnfällig.
In naturalistischen Situationen sieht man sie in Mitteleuropas Gärten praktisch gar nicht. Im frischen Halbschatten mit klassichen Waldrandstauden, wohlmöglich sogar mit Farnen entstehen etwas verwirrende Bilder, die auf den zweiten Blick aber einen interessanten Reiz entfalten.
In natürlichen, frischen bis sickerfeuchten und oft halbschattigen Staudenfluren sind bekannte Sonnenhüte wie Rudbeckia triloba oder Rudbeckia fulgida stetige Begleiter. Als luftiger Binder eignen sich z.B. Palmwedel-Segge oder Plattährengras.
Verkahlende Stängel deuten auf etwas zu trockene Standorte hin, sind aber oft auch einfach Zeichen der mäßigen Vitalität der Art in Europa.
Kultur
Monarda didyma ist auf allen guten, nicht austrocknenden Gartenböden problemlos zu kultivieren. Insgesamt zeigt sie sich in Mitteleuropa aber nicht so vital wie Monarda fistulosa.
Sie kann auch in voller Sonne gehalten werden, benötigt dann aber regelmäßig Bewässerung, um über den Sommer ansehnlich zu bleiben.
Trockenstress ist der Vitalität abträglich, sie neigt dann zum Verkahlen im unteren Stengelbereich und die Pflanzen sehen schon früh im Sommer mitgenommen aus. Im nächsten Frühling zeigen sie sich aber normalerweise wieder gut erholt.
Durch einen geschickten Schnitttrythmus kann man das Potenzial von Monarda didyma optimieren. Dazu erfolgt gegen Ende Mai ein Rückschnitt vor der Blüte um ca. ein Drittel. Die Triebe verzweigen sich, der Habitus wird buschiger und der - etwas später einsetzende - Blütenansatz üppiger. Ein zweiter Rückschnitt kurz vor dem Ende der Hauptblüte erzeugt bei ausreichender Wasserversorgung einen ansehnlichen Zweitflor im Frühherbst.
Die Beseitigung der Blüten vor dem Samenansatz steigert zwar die Vitalität und Ausdauer der Hybriden, man verzichtet dann aber auf die zierende Struktur der Samenstände.
Bei vielen Sorten kommt es zur moderaten Selbstversamung, die meist nicht sortenecht erfolgt. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Die Vermehrung ist auch über Kopfstecklinge von Mai bis August leicht möglich.
Gerne wird Monarda didyma von Mehltau befallen. Dies wird v.a. auf verdichteten, staufeuchten Substraten, bei hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftzirkulation begünstigt. Aber auch Vitalitätsverluste durch Trockenstress begünstigen den Befall.
Sorten:
Gardenview Scarlet: sehr wüchsige Sorte, 120-140 cm hoch
Jacob Cline: bis 120 cm hohe, wüchsige Sorte, große Blüten, standfest, relativ widerstandfähig gegen Mehltau
Squaw: mittelhohe Sorte, 70 bis 100 cm, der Art sehr ähnlich, etwas anfälliger für Mehltau (Handelsstandard)