Dicksonia antarctica // Australischer Taschenfarn, Baumfarn

Familie Dicksoniaceae, Taschenfarngewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Dicksonia antarctica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Dicksonia antarctica

Der Australischer Taschenfarn ist ausschließlich an der subtropischen Süd-Ostküste Australiens in den dortigen Küstengebirgen heimisch. Er steigt hier bis in Höhen von etwa 1.000 m auf. Hier dominieren Nebelwälder, in denen mitunter auch kurzzeitig niedrige Frostgrade eintreten. Er ist hier aber seltener.

Neophytische Vorkommen gibt es in Südafrika und Großbritannien.

Eindrucksvolle Anlage mit Regenbogenfarn im Unterwuchs.

Dicksonia antarctica wächst im Unterwuchs immergrüner Feuchtwälder, deren Bestand aber stark zurückgegangen ist. Auch infolge von Raubbau an den Wildstandorten für die Gartenkultur ist dieser ehemals häufige Farn huete gefährdet.

Die Standorte sind ausgesprochen luftfeucht, die Niederschlagsraten sehr hoch. Er wächst auf stark humosen Böden mit mehr oder weniger neutraler bis saurer Bodenreaktion.

Entlang von Bächen, in engen Schluchten und regenreichen Berhängen sind die Böden sickerfeucht, auf Kuppen über felsigem, durchlässigem Grund zumindest dauerhaft frisch.

Baumfarne wie D. antarctica sind klassische Elemente der südenglisch geprägten Gartenkultur.

Beschreibung
Dicksonia antarctica erreicht am Naturstandort bis zu 15 m Wuchshöhe, die Wedel schaffen eine Krone mit bis zu 6 m im Durchmesser. Alte Stämme sind bedeutsame Habitate für Aufsitzerpflanzen wie Orchideen,, andere Farne und Moose. In Mitteleruopa benötigt es allerdings Jahre, bis ein nennenswerter Stamm gebildet wird.

Der Stamm ist ein aufrecht wachsendes Rhizom, das von einem dichten Geflecht aus drahtig-haarigen Rhizomwurzeln bedeckt ist. Gelegentlich wird die Art daher im Handel auch als geköpfter, von Blattwedeln befreiter und wurzelloser Rhizom-Stamm angeboten. Unter günstigen Bedingungen treibt er neue Wurzeln und Wedel aus.

Das Mark des Rhizomes wird in Australien gekocht oder roh verzehrt. Eine Option, die in Mitteleuropa wohl eher nicht in Frage kommt.

Sehr ähnlich, weniger bekannt aber wuchsfreudiger ist der Schuppen-Bücherfarn (Cyathea cooperi).

Verwendungshinweise
Dicksonia antarctica ist ohne Zweifel eine spektakuläre Erscheinung, deren exotisch-tropischer Duktus kaum zu überbieten ist. In Mitteleuropa ist eine Freiland-Überwinterung aber nirgends zu empfehlen.

Eine Verwendung kommt nur in intensiv gepflegten, repräsentativen Anlagen in Frage. Am einfachsten und bereits sehr überzeugend ist die Kultur in Pflanzgefäßen. Repräsentative Gebäudeteile erhalten durch einen gut gepflegten, großen Taschenfarn ein distinguiertes und dennoch anregendenes Flair.

Mindestens ebenso aufregend ist die "Freilandkultur" mit Hilfe versenkter Pflanzgefäße. Im Halbschatten von alten Bäumen in Kombination mit anderen exotisch anmutenden Begleitern entstehen eindrucksvolle Bilder. Stimmige Kombinationen ergeben sich mit anderen Farnen, Bambus oder ungewöhnlichen Blattschmuck-Sträuchern wie z.B. Zimmer-Aralie (Fatsia japonica), Reispapierbaum (Tetrapanax papyrifer) oder auch Faserbanane (Musa basjoo).

In den Subtropen ist das erreichbare Dschungel-Feeling natürlich noch eindrucksvoller - und v.a. mit wenig Aufwand zu erreichen.

Kultur
Dicksonia antarctica ist etwas frosthart, die Wedel überstehen auch einige Tage auftretende Temperaturen von 3-4 Grad Minus unbeschadet. Kurzzeitig tiefere oder länger anhaltende Fröste werden zwar oft überstanden, allerdings sterben die Wedel ab bzw. vertrocknen spätestens im nächsten Frühling. Die Pflanze kann im Frühling durchaus wieder austreiben, fällt aber oft auch aus bzw. ist stark geschwächt und mangels Vitalität wenig überzeugend.

Es kommt in ganz Mitteleuropa, auch in wintermilden Regionen, nur eine "Schein-Freilandkultur" in Frage. Die Pflanzen werden dabei in größeren Plastikkörben oder stark gelochten Eimern gehältert, die in die Erde eingelassen werden. Vor den ersten Nachtfrösten werden die Pflanzen an einen hellen, weitgehend frostfreien Platz verlegt.

Dicksonia antarctica kann aber auch ganzjährig in Innenräumen gehalten werden oder warm, sehr hell und luftfeucht überwintert werden. Die "Auswilderung" im Freiland stellt dann aber einen Stressfaktor dar, der oft zum Verlust der "Zimmer-Wedel" führt.

Normalsterbliche werden sich mit der Kübelkultur arrangieren müssen.

Dicksonia antarctica entwickelt sich am besten, wenn er dauerhaft gut wasserversorgt wird und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Wo diese Bedingungen erfüllt sind, kann er auch sonnig stehen. Die höhere Jahreswärmemenge befördert die Entwicklung. Allerdings wirkt so ein Baumfarm in der Sonne etwas deplaziert.

In licht absonnigen oder halbschattigen, windgeschützten Lagen kommt er auch einige regenfreie Sommertage ohne Bewässerung aus. Die Wedel sind steif und robust genug, um nicht gleich zu vergehen. Die Wässerung sollte bei älteren Exemplaren den Stamm einbeziehen, da hierüber effektiv Wasser aufgenommen werden kann. Bei alten, hochstämmigen Exemplaren dürfte die Wasseraufnahme über den "Stamm" sogar der wichtigste Versorgungsweg sein.

Die Art liebt eine kräftige Mulchschicht aus Laubkompost. Eine regelmäßige Düngung während der Vegetationsphase von Ende Mai bis Mitte September wirkt sich natürlich positiv auf das Wuchsergebnis aus.

Bilder