Naturstandort von Vitex agnus-castus: Der Mönchspfeffer ist im gesamten Mittelmeeraum und rund um das Schwarze Meer heimisch. Nach Osten dringt er über den Iran bis Afghanistan, Turkmenistan und Pakistan vor. In Tielem der US-Südstaaten, Mittelamerika, Brasilien und Peru ist er neophytisch eingebürgert
(Karte der Gesamtverbreitung).
Vitex agnus-castus wächst ursprünglich auf den hochgelegenen Schotterablagerungen der mediterranen Gebirgsflüsse, an Uferabbrüchen und Steilküsten der Meere.
Sekundär tritt er aber auch an halbruderale Straßenböschungen und anderen gestörten Plätzen auf.
Die Substrate sind entsprechend durchlässige Schotter oder sehr gut drainierende, leichte Lehmböden in Steillagen. Die Nährstoffversorgung ist mäßig, die Bodenreaktion schwach sauer bis alkalisch.
In den Sommermonaten kann auf den (voll-)sonnigen Standorten kurzzeitig Trockenstress auftreten.
Etwa vier bis fünf Jahre braucht ein Möchspfeffer, bis seine Blütenstände zierende Größenordnungen erreichen.
Beschreibung
Vitex agnus-castus ist ein sommergrüner Kleinstrauch. Er erreicht in Mitteleuropa unter günstigen Bedingungen gut 2,00 m Höhe.
Charakteristisch sind die fünffingrigen, seidenmatt glänzenden, grünen Blätter mit der silbrigen Unterseite.
Die meist blau-violetten Blüten erscheinen ab Mitte/Ende Juli. Es gibt auch natürlicherweise Farbvarianten in Rosa oder Weiß. Die Blüten von Jungsträuchern sind nach der Pflanzung eine Weile lang recht enttäuschend, die Blütenstände werden aber mit jedem Jahr länger.
Im Herbst verfärbt sich das Laub relativ zierend, aber unspektakulär gelblich.
Die Pflanze verströmt einen mäßigen, würzig-pfeffrigen Duft. Die schwarzen Samen galten in Antike und Mittelalter als Mittel, die männliche Libido zu mindern und die weibliche Keuschheit zu fördern. Heute werden Trockenextrakte der Früchte in der Frauenheilkunde zur Minderung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Rosa blühende Farbschläge treten gelegentlich auf.
Verwendungshinweise
Der Mönchspfeffer ist eine sehr schöne Alternative oder Bereicherung zu den bekannten und viel häufiger verwendeten Arten mit "Mittelmeerflair" wie Blauraute
(Perovskia atriplicifolia) oder Bartblume
(Caryopteris x clandonensis). Ein guter Blühpartner ist auch Hibiskus
(Hibiscus syriacus).
Wer allerdings schon in den ersten zwei bis drei Jahren die auf Bildern zu bewundernden Blütenpracht erleben will, wird zunächst enttäuscht sein. Die Blütenstände sind erstmal nicht der Rede wert, werden aber mit jedem Jahr länger und zahlreicher.
Durch die interessante Textur der Blätter und die zierend-silbrige Blattunterseite ist der Mönchspfeffer aber während der gesamten Vegetationsperiode ein wohltuender Anblick.
Auch ein Einsatz in großen Pflanzgefäßen ist eine sinnvolle Erwägung. Sehr schön sind hier Kombinationen mit horstigen Ziergräsern. Der Wurzelballen darf aber keinesfalls durchfrieren, eine vor dauerhaftem Frosteinfluss geschützte Überwinterung muss gewährleistet sein.
Mediterranen Strauchpflanzung mit rosa und blauem Mönchspfeffer.
Kultur
Vitex agnus-castus benötigt unbedingt wärmebegünstigte, möglichst sonnige Lagen, um sich erfreulich zu entwickeln.
An die Bodeneigenschaften stellt er in Kultur geringe Anforderungen, solange niemals stauennde Feuchtigkeit auftritt. Trockenphasen werden idealerweise vermieden, stellen die Art aber auch nicht vor existenzielle Probleme.
V.a. im Winter ist es eher zu feuchtes Substrat, dass die Pflanze ausfallen lässt, als zu tiefe Temperaturen. Letztere führen im Zweifel meist nur zu absterbenden Zweigen, die aber mit dem Neuaustrieb rasch kompensiert werden.
Es ist ohnehin empfehlenswert, die Sträucher im Frühjahr um ein Drittel zurückzuschneiden. Der Habitus bleibt dann kompakter und die Blühwilligkeit steigt, da am neuen Holz geblüht wird.
Diese Altsträucher erreichen gut 200 cm Höhe.
Sorten:
- Silver-Spire: mit weißen bis zart rosa-weißen Blüten