Sasa palmata // Palmen-Bambus

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 1.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von :

Der Palmen-Bambus stammt aus dem nördlichen Japan, den Kurilen und möglichwerweise von der Koreanischen Halbinsel. In Neuseeland, Frankreich und auf den Britischen Inseln gilt er als neophytisch eingebürgert.

Sasa palmata steht im Unterstand von luftfeuchten Wäldern, auf sonnigen Lichtungen und an Waldrändern.

Die Substrate sind humos-skelettreich, nahrhaft und schwach alkalisch bis sauer.

Die Wasserversorgung ist aufgrund der ganzjährig gleichmäßig hohen Niederschlagsraten von über 1.000 mm/a dauerhaft frisch bis feucht. Trockenstress tritt nie auf.

Im Januar/Februar liegen die durchschnittlichen Tages-Minimumtemperaturen im nördlichen Verbreitungsgebiet unterhalb von -10 Grad Celsius.



Sasa palmata in vollsoniger Lage im alten Botanischen Garten Potsdam

Beschreibung: Sasa palmata ist ein immergrüner, stark ausläufertreibender Bambus. Die Rhizome etablierter Exemplare sind ausgesprochen weit- und tiefstreifend.

In Mitteleuropa erreicht er Wuchshöhen von 150 bis 250 (300) cm. Am Naturstandort wird er bis zu 400 cm hoch.

Auffällig sind die bis zu 30 cm langen, bis zu 10 cm breiten Blätter. Die Blattanordnung erinnert entfernt an palmenartige Strukturen.

Ältere Halme erhalten durch die tief-grüne Rinde und die haften bleibenden, strohigen Halmscheiden ein markantes Ringelmuster.

Die Triebschößlinge sind roh und gekocht essbar.



Vorfrühling zusammen mit Sasa veitchii und Pseudosasa japonica im Hintergrund


Verwendungshinweise: Sasa palmata hat einen eigenständigen, recht prägnanten Habitus, der ihn von anderen Bambusarten gut unterscheidbar macht.

Sein breites Laub verbreitet ein exotisches Urwaldflair. Er ist dadurch gut geeignet für urige Waldsituationen in weiträumigen, parkartigen Anlagen. Die Art wird auf geeigneten Standorten früher oder später unduldsam und ist für die Verwirklichung kleinteiliger Pflanzkonzepte nicht der ideale Partner.

Auch im Schatten von hohen Mauern und Gebäuden ist die Art reizvoll, allerdings müssen hier Fundamente, Wegebefestigungen und Begleitpflanzen vor den wuchernden Rhizomen durch effektive, tiefreichende Wurzelschutzsperren geschützt werden. Dann kann er auch in intimeren Raumsituationen verwendet werden und drückt z.B. kleineren Innenhöfen seinen Stempel auf.

Eine weniger wuchtige, durch das panaschiert wirkende Winterlaub zudem ungewöhnliche Alternative wäre Sasa veitchii.



Winterstruktur

Kultur: Sasa palmata ist in Mitteleuropa ausreichend winterhart. Wie die meisten wintergrünen Pflanzen leidet sie unter Wintersonne bei gefrorenem Boden und wohlmöglich auch noch windigen Standorten. Oberirdische Frost- und Trockenschäden sind dann möglich, die Art treibt aber eigentlich immer willig wieder aus.

Generell werden die Bestände mit der Zeit etwas unansehnlich, weil sich abgestorbenes Laub und geknickte Halme ansammeln. Jährlich im Frühjahr zurückgeschnittene Bestände machen einen gepflegteren Eindruck.



Sasa palmata als flächige Unterpflanzung ohne hinreichende "Strukturpflege"

Wo Wert gelegt wird auf hohe Exemplare, müssen regelmäßig unansehnliche Halme entfernt werden. Oft sieht man Bestände, deren Blattmasse sich auf die obersten Blattschöpfe beschränkt. Diese sind aufgeastet worden, um den palmenartigen Duktus zu betonen und um das zierende Muster der Halme zu präsentieren. Ohne Schnitt bleibt Sasa palmata mehr oder weniger bodentief belaubt.

Die Art kommt in ganz Europa nicht ohne Bewässerung über die Sommer, zumindest nicht ohne sichtbaren Vitalitätsverlust.

Bei ausreichender Boden- und Luftfeuchtigkeit können die Standorte auch sonnig sein. Die Art wirkt mit ihren breiten "Schattenblättern" hier aber meist deplaziert.

Quelle Verbreitungskarte: POWO (2021). Plants of the World Online. Facilitated by the Royal Botanic Gardens, Kew. Published on the Internet; / Retrieved 19.03.2021.

Bilder





















POWO (2021)