Helleborus x sternii // Garten-Nieswurz
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Familie |
Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
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Pflanzen pro qm |
4.00
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Beschreibung
Herkunft von Helleborus x sternii
Die Garten-Nieswurz ist eine nur in Kultur vorkommende Hybride. Die Elternarten sind die Balearen-Nieswurz (Helleborus lividus) und die Korsische Nieswurz (Helleborus argutifolius).
Die Elternarten kommen nur auf Mallorca (Helleborus lividus) bzw. Korsika (Helleborus argutifolius) vor.
Sie besiedeln basenreiche, schottrige, sonnige bis halbschattige Hänge, Gebüsche und sommertrockene Flussbetten bzw. auch sickerfrische Bachufer. Auf sommertrockenen Standorten ziehen beide Arten oft im Sommer ein und treiben mit den ersten Herbst-Niederschlägen wieder aus.
Helleborus lividus ist nur wenig frosthart, während Helleborus argutifolius in den korsischen Bergen bis in Höhenlagen mit nennenswerten winterlichen Frostphasen vordringt.
Helleborus x sternii darf man als Blattschmuckpflanze betrachten, auch wenn nicht alle Formen eine aufregende Laubzeichnung zu bieten haben.
Beschreibung
Helleborus x sternii ist eine wintergrüne, horstige, am Grund stammbildende Staude. Der Wuchs wirkt breit-buschig, es werden Höhen von 50 cm erreicht.
Die ledrigen, grünen, mitunter rötlich geaderten Blätter sind meist ausgeprägt gezähnelt.
Die Blüten sind bräunlich-rötlich bis grünlich-rosa und erscheinen im Spätwinter.
Die Hybride ist recht variabel und trägt oft etwas unberechenbar unterschiedliche Anteile der Elternarten in sich. Die in Mitteleuropa nicht winterharte Helleborus lividus wurde eingekreuzt, weil sie eine aparte, rötliche Grundtönung des Laubes und eine feine, ebenfalls rötliche Zeichnung aufweist.
Neuere Sorten setzen verstärkt darauf, einen silbrigen Schimmer der Blätter hervorzuheben. Seit den 1970er Jahren wird auch die Christrose (Helleborus niger) eingekreuzt. Diese Hybriden werden als "Helleborus x ericsmithii" bezeichnet.
'Silver Lace' hat eine ansprechende, aber nicht spektakuläre Blattzeichnung.
Verwendungshinweise
Helleborus x sternii ist mehr eine Blattschmuckstaude, auch wenn die Blüten -zumal ob der sehr frühen Blütezeit im Februar-April - durchaus ansprechend sind.
Wer mehr Wert auf den Blüten- denn auf den Blattschmuck legt, greift auf die bekannteren Sorten von Helleborus x hybridus zurück.
Die Pflanzen sind in geschützten Lagen ganzjährig eine eindrucksvolle, strukturstarke Bereicherung. Sie wirken am überzeugendsten als lockerer Verbund von Solitären.
Sie kommen insbesondere am sonnigen Gehölzrand gut zur Geltung. Sie entfalten einen etwas exotischen Duktus und passen gut in mediterrane Situationen.
In milden Wintern oder geschützten Lagen bleibt das Laub unbeschadet.
Kultur
Helleborus x sternii ist langlebig, ind der Jugendentwocklung träge und nach der etwas längeren Etablierungsphase robust. Er benötigt sonnig-warme, winterlich geschützte Standorte. In wärmebegünstigten Lagen/Regionen sind auch halbschattige Standorte geeignet. In rauhen Lagen führt Wintersonne in Verbindung mit gefrorenem Boden zu unschönen Trockenschäden.
Das - gerne kalkreiche und relativ nahrhafte - Bodensubstrat muss skelettreich-durchlässig sein, v.a. um winterliche Nässe zu vermeiden. Eine Düngergabe im Spätwinter bis Frühling sorgt für kräftigen Wuchs.
Älteren Exemplare machen sommerliche Trockenphasen in Mitteleuropa keine Schwierigkeiten und werden ohne Bewässerung überstanden.
Sie mögen es aber nicht mehr, verpflanzt zu werden. Auch die Vermehrung durch Teilung ist aufgrund der stammbilodenden Wuchsweise nicht möglich. Die Hybride ist dafür fertil und versamt sich willig.
Zur Unterbrechung der Keimruhe benötigt der Samen zunächst eine etwa achtwöchige Warmphase bei gleichmäßiger Substratfeuchte. Danach verfährt man weiter wie bei den Kaltkeimern.
Die Blütenfarben reichen von frischen Grüntönen bis zu grünlich-violetten Mischfarben.
Sorten:
Die Sorten sind recht variabel, da sie überwiegend aus Saatgutvermehrung stammen. Invitro-Klone von Saatgut-Sorten gibt es ebenfalls, jeder Klon konserviert aber im Prinzip lediglich die Varianz der Mutter-Pflanze.
Ashwood Strain: grau-grünes Laub mit silbriger Aderung, kompakter Wuchs (30 cm hoch)
Blackthorn: rötliche Stengel, grau-grünes Laub mit roter Aderung und rötlich überlaufenen, im Grundton grünlichen Blüten
Silver Dollar: ca. 50 cm hoch, grünlich-weiße Blüte, dunkel-grünes, breites Laub mit silbrigem Überzug
Silver Lace: 40 cm hoch, grünlich-braun-violette Blüte, silbrig geaderte Blätter, wird im Handel auch direkt Helleborus argutifolius zugeordnet
Tom: ca. 50 cm hoch, bräunliche Blüte, grünes Laub
Wintersilber: silbrig marmoriertes Laub