Phuopsis stylosa // Scheinbaldrian, Rosenwaldmeister
Beschreibung
Naturstandort von Phuopsis stylosa
Der Rosenwaldmeister ist vom Kaukasus bis in den Nord-Westen des Irans verbreitet.
Phuopsis stylosa besiedelt sonnig-warme bis halbschattige Staudensäume an Gehölzrändern und extensiv beweidete Felshänge.
Die Böden sind skelettreiche, mäßig nahrhafte aber feinerdereiche Schotterböden oder auch lehmige Sandböden mit alkalischer bis schwach saurer Reaktion.
Phuopsis stylosa überzeugt mit reicher Blüte und zartem, dichten Laub.
Beschreibung
Phuopsis stylosa ist eine sommergrüne Staude von etwa 20 bis 30 cm Wuchshöhe. Die niederliegend aufstrebenden Triebe neigen dazu, sich bei Erdkontakt zu bewurzeln. Dadurch entstehen mit der Zeit locker-kissenartige Matten.
Die rosafarbenen Blüten stehen in auffällig kugelrunden Blütenständen. Die Blütezeit reicht ausdauernd von Anfang Juni bis Mitte Juli. Bei ausreichend Sommerfeuchte kommt es zu einer durchaus erwähnenswerten Nachblüte im August, die sich mit Einzelblüten bis in den November fortsetzen kann.
Die ganze Pflanze verströmt einen würzigen Duft, der bei größeren Beständen auch im Vorbeigehen ganz gut wahrnehmbar ist. Die Meinungen über die aufenthaltssteigerne Wirkung des Duftes gehen auseinander. Tendenziell scheinen irritierte Nasen in der Überzahl zu sein.
Das in Quirlen angeordnete Laub erinnert stark an die heimischen Labkrautarten wie den Waldmeister, mehr aber eigentlich noch an das Echte Labkraut.
Die Blattquirle erzeugen schon vor der Blüte interessante Strukturen. Im Vordergrund blüht Nepeta racemosa.
Verwendungshinweise
Phuopsis stylosa ist eine selten eingesetzte, absolut überzeugende Wahl für den sonnigen, frischen bis mäßig trockenen Gehözsaum im Verbund mit niedrigen Horstgräsern. Mit Unterstützung in der Etablierungsphase kann sie sogar im direkten Wurzelbereich von Großgehölzen eingesetzt werden. Dort darf aber kein weiterer Stress z.B. über harte Konkurrenten hinzukommen.
Sehr schön kommt sie auch in mediterranen Anlagen an Trockenmauern oder in Felssteppen-Pflanzungen zur Geltung. Die feine Laubstruktur ist schon vor der Blüte strukturell zierend.
In klassischen Border-Staudenbeeten wird er gerne mit den grünlich-gelben Blüten von Frauenmänteln - insbesondere Alchemilla vulgaris - kombiniert.
'Purpurglut' bietet intensiver gefärbte Blüten.
Kultur/Pflege von Phuopsis stylosa
Der Rosenwaldmeister ist erstaunlich robust und kann sehr zuverlässig kultiviert werden. Der Ausbreitungsdrang ist spürbar und zarte, niedrige Begleiter müssen früher oder später meist aufgeben.
An die Substrate werden recht geringe Anforderungen gestellt. Geeignet ist das ganze Spektrum von mittleren Lehmböden über Schotter- bis hin zu Sandböden. Sie sollten lieber stickstoffarm denn stickstoffreich und gerne wärmebegünstigt sein.
In Mitteleuropa kommt die Art nach der zügig erfolgenden Etablierung auf allen nicht zu leichten Böden ohne Bewässerung über den Sommer. Am üppigsten fällt die Entwicklung aber auf bis zum Sommerafang dauerhaft frischen Standorten aus.
In winterrauhen Regionen mit regelmäßigen, tiefen Kahlfrösten sollten windgeschützte Lagen gewählt werden.
Die Vermehrung ist sehr leicht durch Stecklinge möglich. Am besten bewurzeln sich Abschnitte mit verholzten Grundtrieben. Diese kann man im Frühling auch einfach direkt im Freiland an Ort und Stelle drei oder vier Zentimeter in die Erde einbringen.
Das feine Saatgut wird nicht oder nur minimal mit Substrat bedeckt und läuft bei Temperaturen um 20 Grad rasch auf. Es benötigt keinen Kälteimpuls.
'Purpurglut' am sonnigen Gehölzrand.
Sorten:
'Purpurglut': tief rosa Blüten