Liriope spicata // Lilienschwertel, Lilientraube

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Liriope spicata

Der Lilienschwertel kommt vom östlichen China über Korea und Taiwan bis nach Japan vor. In den USA ist er vereinzelt eingebürgert.

Liriope spicata tritt in Bergregionen von den Tallagen bis in etwa 1.800 m Höhe auf.



Liriope spicata am licht-schattigen Gehölzrand

Die Lilientraube ist ein charakteristisches Element der Krautschicht in Mischwäldern und Gebüschen. In höheren Lagen werden auch gehölzfreie, grasdominierten Berghängen besiedelt.

Die Standorte sind halbschattig bis licht schattig, in den Hochlagen auch sonnig. Bevorzugt werden relativ stickstoffreiche, humos-skelettreiche Lehmböden mit mehr oder weniger neutraler Bodenreaktion. Die Wasserversorgung ist mehr oder weniger frisch.



Die Blütenstände sind von begrenztem Zierwert.

Beschreibung
Die Lilientraube ist eine winter- bis immergrüne, durch Ausläufer lockere Rasen bildende Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis 30 cm. Außerhalb der Blütezeit wirkt die Art grasartig und erinnert ein wenig an Carex-Sylvatica-Flächen.

Der blass hell-violette Blütenstand ab Ende August bis Anfang Oktober erhebt sich nicht über die Blattschöpfe und bleibt noch unscheinbarer als der der Liriope-muscari-Wildform. Die Früchte sind bläulich-schwarz, fallen aber kaum auf.

Die ähnliche Liriope muscari wächst streng horstig und ist im Handel wesentlich sicherer erhältlich. Von ihr gibt es zudem blühstärkere Auslesen. Die größte Ähnlichkeit besteht aber zu der günen Wildform von Ophiopogon planiscapus. Diese wächst ebenfalls bodendeckend und entwickelt die dichtere, apartere Laubstruktur.



Die Bestände werden mitunter nicht so dicht, wie man sich das von einem Bodendecker wünschen würde.

Verwendungshinweise
Liriope spicata ist eine zurückhaltende, selten zu sehende Option für nicht zu schattige Partien unter alten Baumbeständen. Gegenüber der bekannteren Liripe muscari hat sie den Vorteil, größere Flächen begrünen zu können, ist aber wesentlich unauffälliger.

Ihren Wert hat sie v.a. zur Begrünung von Wurzeltellern alter Bäume, auf denen nicht allzuviele ansprechende Alternativen bereit stehen. Sie wird am Besten mit niedrigen bis mittelhohen Waldgräsern und nicht wuchernden Farnen kombiniert. Sie kann auch als Hauptbestandsbildner eingesetzt werden und entwickelt unter lichten Baumkronen eine subtil-exotische Krautschicht.



'Variegata'

Kultur
Wo Wurzel- und mäßiger Schattendruck kaum kräftige Wildkräuter aufkommen lassen, ist die Lilientraube mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Im Wurzelteller von Sträuchern und Bäumen muss zumindest in der Etablierungsphase sommerliche Bewässerung möglich sein. Auch eine jährliche Düngung im Frühling ist hier sinnvoll, um den Flächenschluss zu beschleunigen.

Im tiefen Schatten ist die Art nicht ausdauernd. Sie kann dagegen sonnig kultiviert werden, wenn der Boden nicht länger/regelmäßig austrocknet. Nach der Etablierung werden mitteleuropäische Trockenphasen auf nicht zu leichten Böden ansonsten überstanden, mindern aber die Konkurrenzfähigkeit.

Vor winterlichen Nord- und Ostwinden geschützte Lagen mindern die Gefahr von Frostschäden wirkungsvoll. In exponierten, winter-sonnigen Lagen verbraunt das Laub im Verlauf des Winters, kann aber im Frühjahr zurück geschnitten werden und treibt dann willig wieder aus.

Sorten:
  • Alba: wie der Typ aber mit rein-weißen Blüten
  • Variegata: mit weiß gestreiftem Laub, trägwüchsiger als der Typ
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