Arisaema fargesii // Farges-Feuerkolben, Farges-Kobralilie

Familie Araceae
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Arisaema fargesii

Farges-Feuerkolben kommt in den Ausläufern des Himalayas im östlichen China vor. Er besiedelt lichte Bergwälder, Waldlichtungen und Wegränder sowie Gebüsche.

Die Standorte sind licht halbschattig bis licht schattig und frisch bis sickerfeucht. Die Bodensubstrate sind vorrangig humose, lockere bis skelettreiche Waldböden mit mehr oder weniger guter Stickstoffversorgung.

Gegenüber dem pH-Wert ist Arisaema fargesii anspruchslos und meidet nur die betont basischen bzw. sauren Bereiche.



Die interessanten Blüten werden rasch unter dem Blattaustrieb verborgen.

Beschreibung
Arisaema fargesii ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 40 cm.

Der Austrieb der dreilappigen Laubblätter erfolgt spät ab Mitte/Ende Juni. Im Herbst verfärben sie sich zierend-gelblich, insbesondere an Standorten mit etwas direkter Sonneneinstrahlung.

Die typische Spatha der Aronstabgewächse erscheint kurz vor den Laubblättern Ende Mai/Anfang Juni, wird aber rasch von diesen überdacht. Die Spatha ist braun mit weißen Streifenzeichnungen.

Der Duft der Blüten ist sehr schwach und nur temporär wahrnehmbar, spielt also für die Gartenwertigkeit keine Rolle.

Die roten Beerenfrüchte werden im Herbst nach dem Blatteinzug sichtbar und sind durchaus zierend. Sie sorgen aber bei Hautkontakt für mitunter heftige Hautreizungen.

Die winterliche Ruhephase wird in Knollenform verbracht.



Die unreifen Fruchtstände verstecken sich noch unter dem Blattwerk.

Verwendungshinweise
Arisaema fargesii ist zweifellos eine exotische Erscheinung, auch wenn es Gattungsvertreter mit eindrucksvollerem Habitus und besser präsentierten Blüten gibt.

In tropisch oder mediterran anmutenden Pflanzungen sind sie dennoch brauchbare Ergänzungen, insbesondere im Verbund mit Waldgräsern und Farnen eingesetzt werden.

Arisaema fargesii ist nur mit einiger Mühe zu beziehen. Handelsüblicher ist Arisaema candidissimum mit hellerer Spatha, die zudem in der Kultur noch etwas weniger ansprüchlich zu sein scheint.



Der Blattschmuck lebt vorrangig von der ungewohnten Struktur und Form.

Kultur
Arisaema fargesii ist in geschützten Lagen ausreichend winterhart. Durch den späten Austrieb ist sie auch nicht spätfrostgefährdet. Winterliche Ausfälle entstehen v.a. durch Nässe und damit verbundene Fäulnis. Gut durchlässige Substrate und/oder eine Dränschicht unter den Knollen sind daher empfehlenswert. Die Winterhärte kann zudem verbessert werden, wenn die Knollen etwas tiefer gesetzt werden (bis 30 cm). Die günstigste Pflanzzeit ist der Herbst in Knollenform.

Bei ausreichend Bodenfeuchtigkeit ist sie in humosen, nahrhaften Böden auch in sonnigen Lagen wüchsig. Lufttrockenheit mindert aber die Vitalität ebenso wie längere Zeit trockenfallendes Substrat während der Vegetationsperiode.



An Standorten mit direkter Sonneneinstrahlung ist auch die herbstliche Verfallsphase nicht ohne Reiz.

Unter guten Bedingungen produziert die Art nennenswerte Mengen von Tochterknollen. Diese können zur Vermehrung im Spätherbst von der Mutterpflanze abgetrennt werden bzw. lösen sich dann meist schon von alleine. Belässt man die Tochterknollen im Boden, entwickeln sich mit der Zeit Gruppen.

Die Samen sind in der Regel innerhalb von ein bis zwei Monaten bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad keimfreudig. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Komposterde und feinkörniger Lava/Blähton. Sie scheinen es zu mögen, wenn sie dicht an dicht ausgesät werden.

Die frischen Samen können gut über den Herbst und Winter im Kühlschrank in einer Plastiktüte aufbewahrt werden und dann ab Mitte März zur Keimung gebracht werden. Es ist hilfreich, die Samen über ein bis zwei Tage in ein Wasserbad zu legen und dabei das Wasser einige Male das Wasser auszutauschen. Dadurch werden keimhemmende Stoffe in der Samenschale beseitigt.

Die Jungpflanzen können in ihrer zweiten Ruhephase als Knollen entnommen und ins Freiland verpflanzt werden. Es dauert allerdings etwa 3-4 Jahre, bis sie dann tatsächlich etwas her machen.

Bilder