Phyllostachys aurea // Goldrohr-Bambus, Knoten-Bambus
Beschreibung
Naturstandort von Phyllostachys aurea
Der Goldrohr-Bambus wächst im Unterwuchs lichter Bergwälder im südlichen China und in Vietnam. In Europa hat er sich neophhytisch in Italien und teilweise auch in England etablieren können. Daneben gibt es verwilderte Vorkommen im Kaukasus, Australien und von den US-Südstaaten über Mittelamerika bis Südamerika.
Alter, vitaler Bestand von Phyllostachys aurea mit etwas aufgeasteten Rohren.
Die humos-skelettreichen Böden sind nahrhaft und mäßig basenreich bis sauer. Die hohen Niederschläge im natürlichen Verbreitungsgebiet sorgen für frische bis sickerfeuchte, nur selten trockenere Bedingungen.
Die gute Drainage bzw. die Hanglagen sorgen aber für guten Wasserabfluss, so dass keine stauende Nässe auftritt.
Etwas unruhige, aber interessante Heckeneinfassung
Beschreibung
Phyllostachys aurea ist ein immergrüner, flächig wuchernder Bambus. Er erreicht am Naturstandort bis zu 12 m Wuchshöhe, in Mitteleuropa ist die wärmebedürftige Art deutlich wuchsschwächer. Je nach Standort vergehen fünf bis zehn Jahre, bis kräftige Wuchsleistungen zu erwarten sind. Erst dann beginnt die Art auch ernsthaft, in die Fläche zu wuchern.
Als Endhöhen sind etwa 5 m zu erwarten. Die Triebe werden bis zu 2 cm im Durchmesser stark (5 cm am Naturstandort). Sie sind im ersten Jahr frisch-grün und leicht bläulich bemehlt. Später nehmen sie eine rein grüne Färbung an. Unverwechselbar wird die Art durch die Stauchungen an den Internodien.
Die Belaubung bleibt auch im Alter mehr oder weniger bodentief erhalten. Die Triebe stehen auch im Alter weitgehend aufrecht und biegen sich relativ wenig zur Seite. Der Farbton des Laubes ist gelblich-grün.
In China werden die jungen Schößlinge verzehrt.
Ähnlich sind die winterhärtere Phyllostachys nuda mit grünen Trieben und die noch wuchskräftigere Phyllostachys aureosulcata mit grünlichen oder orange-gelben Trieben. Als ebenfalls etwas frostempfindlicher gilt Phyllostachys nigra mit schwarz-braunen Trieben.
Verwendungshinweise
Phyllostachys aurea ist von beeindruckender Wuchskraft, wenn er sich voll etabliert hat. Durch das leicht gelbstichige Laub ergänzt er das Sortiment der Phyllostachus-Arten durchaus sinnvoll. Auf manchen Betrachter mag die Laubfärbung aber auch etwas chlorotisch wirken.
Im Unterwuchs lichter Bäume entstehen exotische Waldsituationen. Allerdings muss eine wirkungsvolle Wurzelsperre vorgesehen werden, sollen sich mittelfristig noch andere Stauden oder Sträucher halten und keine Schäden an Wegen und Mauern entstehen. Zumindest als Auftragsplanender sollte man dem ästhetischen Reiz nicht erliegen und früher oder später zu erwartenden Regressansprüchen aus dem Weg gehen, indem man die Art einfach gar nicht erst einsetzt.
Mitunter wird Phyllostachys aurea auch in sehr großen Pflanzgefäßen gehalten. Die Überwinterung im Freien ist hier aber nur mit besonderen Schutzmaßnahmen möglich (insbesondere Reduktion der Verdunstung durch Zusammenbinden der Triebe, Sonnen- und Windschutz sowie fortwährende Wässerung des nicht durchfrierenden Ballens).
Charakteristisch ist das immer leicht gelbstichige Blattwerk.
Kultur
Phyllostachys aurea ist nur in den wärmeren Regionen Mitteleuropas ausreichend winterhart und vital. Hier nimmt er bei ganzjährig guter Wasserversorgung ohne Trockenphasen genug Energie aus dem Sommer mit, um auch mal tiefere Frostphasen zu überstehen. Auch verträgt er keine Wintersonne in Verbindung mit gefrorenen Böden. Es kommt rasch zu erheblichen Trockenschäden.
In rauhen Lagen/Regionen friert die Art alle paar Jahre gänzlich zurück. Um möglichst vitale Bestände zu erhalten, sollten daher generell windgeschützte, wärmebegünstigte aber trotzdem luftfeuchte Lagen gewählt werden. Während bei ausreichender Bodenfeuchte im Sommer sonnige Standorte wegen der höheren Wärmemenge günstig sind, sollten die tiefer stehende Sonne im Winter von Gebäuden oder dichten Baumkronen abgefangen werden.
Soll die Art ihre volle Wuchskraft entfalten, sollten längere Trockenphasen vermieden werden. Allerdings sind etablierte Exemplare auf tiefgründigen Böden erstaunlich trockenheitsverträglich und müssen selbst in mittelueropäischen Trockenregionen nicht unbedingt bewässert werden.
Phyllostachys aurea sollte generell mit effektiven, tiefreichenden Wurzelsperren versehen werden. Die Rhizome sind in der Lage, auch Mauerwerk zu beschädigen.
Großflächiger Frostschaden, der aber noch nicht zum völligen Absterben der Triebe geführt hat.
Sorten:
Holochrysa: wie der Typ, aber mit zunächst grünen, später gelb ausfärbenden Trieben (Synonym: 'Kansai')
Koi: wie der Typ, aber mit gelb ausfärbenden Trieben mit grünem Strich über den Knospen der Seitentriebe