Cicerbita plumieri // Französischer Milchlattich

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00

Beschreibung

Naturstandort:

 Der Französische Milchlattich (Cicerbita plumieri) hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den Hochlagen der Gebirgen Europas von den Pyrenäen bis zu den Süd-Alpen.

In Deutschland kommt er nur im Hochschwarzwald vor, ist hier aber von Natur aus ausgesprochen selten.

Der Französischer Milchlattich ist in Mitteleuropa eine Kennart der hochmontanen und subalpinen Hochstaudenfluren und Grünerlengebüsche am Rande und oberhalb der Waldgrenze.

Daneben findet sich die Art auch in montanen Schlagfluren von Wäldern auf eher kalkarmen Substraten.



Cicerbita plumieri im naturgetreuen Alpinarium des Botanischen Gartens Kiel.

Die skelettreichen Mineralböden sind gut drainiert, durch die ganzjährig hohen Niederschläge aber dauerhaft frisch bis sickerfeucht.

Die Bodenreaktion ist mehr oder weniger neutral, die Stickstoffversorgung gut bis sehr gut.

Die Wuchsorte sind höhenbedingt kühl und finden sich selten in Südlagen. Die Standorte sind sonnig bis absonnig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (5)  Temperatur (3)  Kontinentalität (1)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (7)

Beschreibung

Der Französische Milchlattich ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 70 und 140 cm.

Die Blütenköpfe mit den blauen Zungenblüten stehen in Rispen-Dolden. Sie erscheinen im Juli. Die Samenstände sind trotz der weißen, dem Löwenzahn sehr ähnlichen Pappusfrüchte nicht sonderlich zierend.

Mit der ähnlichen, deutlich häufigeren Cicerbita alpina wird eine natürliche Hybride gebildet (Cicerbita x faratii).

Mitunter wird die Art auch als Lactuca plumieri bezeichnet. Tatsächlich ist die Art enger mit dem Kopfsalat (Lactuca sativa) verwandt und wird sogar entsprechend verwendet.



Blüten und Samenstände erscheinen über einige Zeit gemeinsam.

Verwendungshinweise

Cicerbita plumieri ist während der Blüte eine durchaus imposante und interessante Erscheinung, reicht aber nicht an die Grazie des Alpen-Milchlattichs heran. Insbesondere das groß-lappige Laub macht einen etwas ungeordneten Eindruck und der abgeblühte Samenstand ist eher struppig.

In Verbindung mit anderen alpinen Hochstauden im fallen diese strukturellen Defizite nicht so sehr ins Gewicht. Zur Blütezeit ist sie jedenfalls eine brauchbare Bereicherung.

Im Handel ist sie vorwiegend als Saatgut erhätlich, mit etwas Mühe aber auch als Topfballenware.

Kultur

Auf nahrhaften, dauerhaft frischen, feinerdereichen Mineralböden in möglichst kühlen Lagen ist die Art robust. Soll sie im Tiefland kultiviert werden, sollten absonnige Lagen gewählt werden, die weniger wärmeanfällig sind. Im Vergleich zum Alpen-Milchlattich ist er zuverlässiger zu halten.

Unter günstigen Bedingungen neigt die Art zur Versamung, manchmal kann sie sogar lästig werden. Der Rückschnitt der Samenstände ist dann erwägenswert, zumal er ästhetisch nicht zu überzeugen weiß.

Bilder