Eichhornia crassipes // Dickstielige Wasserhyazinthe
Beschreibung
Naturstandort von Eichhornia crassipes
Die Dickstielige Wasserhyazinthe stammt aus dem tropischen Südamerika. Sie bildet bevorzugt Massenbestände in Seen und langsam fließenden, besonnten Flüssen.
Die Art ist mittlerweile weltweit in allen tropischen bis subtropischen Regionen verschleppt und verursacht v.a. in Afrika erhebliche Schäden in Sumpfgebieten (Verschattung der Unterwasserflora) und behindert sogar die Schiffahrt durch Massenaufkommen.
Neophytischer Bestand am Südrand des Kruger Nationalparks.
Auch im subtropischen und wintermilden Europa ist Eichhornia crassipes stellenweise ein invasiver Neophyt mit negativen Auswirkungen auf die Biodiversität und verursacht regional sogar Beeinträchtigungen des landwirtschaftlichen Wassermanagements. Die Art wird daher auf der sogenannten Unionsliste der EU als invasive, gebietsfremde Art geführt und unterliegt europaweit Handels- und Kultivierungsverboten. Dies gilt auch für die Kübelhälterung (Karte der europäischen Verbreitung).
In Deutschland gibt es bislang nur verstreute Einzelfunde in den süd- und mitteldeutschen Wärmegebieten.
Bevorzugt werden (voll-)sonnige, nahrhafte Gewässer.
Beschreibung
Eichhornia crassipes ist eine sommergrüne Schwimmpflanze. Für den Auftrieb sorgen stark aufgeblasene, luftgefüllte Blattstiele. Durch reichliche Ablegerbildung entstehen zügig dichte Schwimmteppiche.
Die hellgründen Blätter sind rundlich. Je nach Standortgunst erreichen die Einzelpflanzen Wuchshöhen zwischen 20 und 40 cm. Die Wurzeln sind bläulich-grau-schwaru und hängen schleierartig im Wasser.
Im Hochsommer erscheinen die hell-blau-violetten Blüten. Sie sind in Scheinähren zu 15 bis 30 Einzelblüten angeordnet.
Eichhornia crassipes akkumuliert große Mengen von Stoffen aus dem Wasser. Es gibt daher Versuche, sie in den Tropen und Subtropen zur Entgiftung von Wasserreservoirs einzusetzen.
Verwendungshinweise
Die Dickstielige Wasserhyazinthe ist eine exotische Schönheit, wenn es gelingt, einen vitalen Bestand zu kultivieren.
Sie fügt sich dann sehr stimmig in mediterrane Gestaltungsansätze insbesondere für Balkon- und Terrassengärten ein. Am überzeugendsten ist die Hälterung in hochwertigen, größeren Wasserschalen.
Hier kann sie minimalistisch als Einartbestand eingesetzt werden. Es sind aber auch interessante Kombinationen insbesondere mit schmalblättrigen, aufstrebenden Sumpfstauden wie Kalmus 'Variegatus' (Acorus calamus), Schwanenblume (Butomus umbellatus), Tannenwedel (Hippuris vulgaris) oder Herzblättriges Hechtkraut (Pontederia cordata) möglich, solange diese die Wasserhyazinthe nicht verschatten.
Im Gartenteich geht sie oftmals unter bzw. bleibt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Die Teiche sollten betont exotisch gestaltet sein mit entsprechenden, (sub-)tropisch anmutenden Begleitern (s.o.).
Eichhornia crassipes kann auch im Flachufer im Sumpf wurzeln.
Kultur
Der Einsatz von Eichhornia crassipes macht in Mitteleuropa nur unter optimalen Bedingungen wirklich Freude.
Sie benötigt möglichst sommerwarme, möglichst sonige und gleichzeitig möglichst luftfeuchte Standorte. Im Verbund mit einer guten Stickstoffversorgung entstehen relativ zügig kleinere Schwimteppiche, die im Hochsommer sogar zur Blüte gelangen. Samen werden aber praktisch nie angesetzt.
In Mitteleuropa sollten relativ niedrige Wasserstände von nicht mehr als 40 cm gewählt werden, um die sommerliche Erwärmung zu begünstigen. Sie gedeiht sogar direkt auf nassem Sumpfboden.
Die Überwinterung erfolgt idealerweise bei 15 bis 20 Grad Celsius und so hell wie möglich. Geeignet sind auch offene Aquarien oder Palludarien mit starker Beleuchtung und hohem Nährstoffgehalt.