Arenaria tetraquetra // Kreuz-Sandkraut, Pyrenäen-Sandkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 50.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Arenaria tetraquetra

Das Pyrenäen-Sandkraut stammt aus den spanischen und französischen Pyrenäen sowie vom Mont Ventoux im Süd-Osten Frankreichs in den sogenannten Provenzialischen Voralpen.

Arenaria tetraquetra besiedelt extrem trockene und extrem stickstoffarme Kalkfels-Habitate in den Hochlagen der Bergregionen.

Die Standorte sind vollsonnig.


Wo man ihm Widerstände vom Laibe hält, kann man einen stetigen Expansionsdrang des Pyrenäen-Sandkrauts erkennen.

Beschreibung
Arenaria tetraquetra ist ein ausgesprochen dichte, hartlaubige Polster oder Polserrasen bildender Zwergstrauch. Es werden Wuchshöhen von etwa 5 cm erreicht. Sehr alte Polster können auch knapp 10 cm Höhe erreichen.

Die immergrünen, sukkulent-reduzierten Blätter sind graustichig Grün. Im Juli sind die Polster kurzzeitig von kleinen, an Kreutzblütler erinnernde, weiße Blüten überzogen.


An vergreisenden Exemplaren treten die ansonsten unter dem dichten Blattwerk verborgenen Grundäste zum Vorschein.

Verwendungshinweise
Ein vitales, altes Polster oder gar ein amöbenartig Felsen umschließender Rasenteppich des Pyrenäen-Sandkrauts sind schon sehr interessante Anblicke.Ma bekommt sie meist nur in Botanischen Gärten zu sehen, gelegentlich auch in fachmännisch betreuten privaten Alpinarien. Im Online-Versand ist die Art aber problemlos erhältlich und gehört unter den Sandkräutern zu den Kulturfavoriten.

Das vollsonnige, warme bis heiße Alpinum mit engen Felsspaltensystemen oder entsprechende Trockenmauern sind die Kernqualifikationen der Art. Natürlich muss man sie nah an Sitzplätzen oder Pfaden drapieren, damit man sie in ihrer ganzen Eigenart wahrnehen kann. Sie zu berühren und sie sich so auch haptisch zu erschließen ist ein geradezu zwanghafter Reflex, den man ermöglichen sollte.

Daneben sind auch Steintröge oder Tuffsteine gut geeignete Einsatzorte.


Sempervivum wulfenii und Arenaria tetraquetra haben sich hier auf eine friedliche Koexistenz verständigt.

Als Partner eignen sich ausschließlich niedrige Polsterpflanzen, wobei man die "Kampfkraft" des Pyrenäen-Sandkrauts auf lange Sicht nicht unterschätzen sollte. Es kann wie ein Leichentuch über zarte Begleiter hinweggehen.

Man wird so oder so nicht umhin kommen, ein waches Auge auf die Entwicklung solcher Pflanzengemeinschaften werfen zu müssen, aber sinnige Partner sind z.B. der ungewöhnliche Hauswurz-Steinbrech (Saxifraga sempervivum), der Zungen-Steinbrech (Saxifraga callosa) mit seinen mächtigen Blütenständen oder auch die Zwerg-Schwertlilie (Iris pumila).


Wo sich höhere Hindernisse in den Weg stellen, werden diese als willkommene Stützen für ungewohntes Höhenwachstum angenommen.

Kultur
Arenaria tetraquetra ist im Prinzip ausreichend winterhart, wenn die Substrate aufgrund hervorragender Drainage auch im Winter niemals feucht sind, sondern im Gegenteil immer mal wieder abtrocknen können. Auch ausgeprägte Stickstoffarmut trägt zur Winterhärte bei und erschwert zudem Wildkräutern das Verdrängungsgeschäft etwas.

Es eignen sich daher im Grunde nur deutlich erhöhte Standorte. Hilfreich sind flachgründige, feinerdearme Schotterauflagen auf mächtigen Grobschotter-Schichten.

Verschattung ist unbedingt zu vermeiden.

Bilder