Dactylorhiza majalis // Breitblättriges Knabenkraut
Beschreibung
Naturstandort von Dactylorhiza majalis
Das Breitblättrige Knabenkraut kommt in Mittel- und Nord-Europa bis in das westliche Sibirien vor.
In Deutschland ist es von den Tiefebenen bis in die alpine Stufe flächendeckend, wenn auch selten vertreten.
Dactylorhiza majalis ist eine Kennart der feuchten bis nassen Pfeifengras- und Kleinseggenriede.
Es gedeiht auf mageren, basenreicheren Niedermoorböden in sonnigen Lagen. Die Unterart Dactylorhiza majalis ssp. alpestris bevorzugt dagegen eher saure Substrate mit extremer Stickstoffarmut.
Unter nahrhafteren Kulturbedingungen entwickeln sich prächtige Exemplare.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (8) Reaktion (7) Stickstoff (2)
Beschreibung
Dactylorhiza majalis ist eine sommergrüne Erd-Orchidee. Sie bildet durch Tochter-Knollen mit der Zeit kleine Horste von 15 bis 35 cm Wuchshöhe. Die Blätter weisen eine chrakteristische, braun-rote Sprenkelung auf.
Die purpur-roten Einzel-Blüten stehen in dichten Blütenständen und erscheinen im Mai. Gelegentlich sind die Blüten auch hell-rosa oder gar weiß.
Ähnlich ist das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), das jedoch basenarme Standorte benötigt.
Verwendungshinweise
Das Breitblättrige Knabenkraut ist eine schöne Option für naturhafte, nährstoffarme Nasswiesen und sonnige Gewässerränder.
Auch wenn Knabenkräuter sehr seltene Gäste in der Gartenkultur sind und der Einsatz von Orchideen exaltiert erscheinen mag, so fügen sich zumindest die Vertreter dieser Gattung mit unaufdringlich-naturhaften Charme in feuchte bis nasse Magerwiesen ein.
Selbstredend sind sie nur etwas für intime Privatgärten, in denen die Betrachter Zeit und Muße mitbringen.
Im Spezialhandel ist die Art zuverlässig erhältlich, der Bezug ist allerdings kostenintensiv.
Naturidentische Feuchtwiese mit verwilderndem Bestand.
Kultur/Pflege von Dactylorhiza majalis
Auf armen, dauerhaft feuchten bis nassen Böden ist die Art erstaunlich pflegeleicht und hält sich sogar an halbschattigen Standorten gut. Günstiger sind aber sonnige Lagen.
Auf nahrhaften Standorten werden die Pflanzen deutlich kräftiger und können größere, bis zu 60 cm hohe Horste entwickeln, wenn die pflegende Hand Konkurrenzstauden regelmäßig und konsequent zurückhält.
Die Verwendung zwischen Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) ist risikobehaftet, ohne Hilfe geht das nicht dauerhaft gut.