Cardamine pratensis // Wiesen-Schaumkraut
Beschreibung
Naturstandort von Cardamine pratensis
Das Wiesen-Schaumkraut ist auf der Nordhalbkugel nahezu circumpolar verbreitet.
Auch in Deutschland fehlt es in keinem Naturraum und ist praktisch überall mehr oder weniger häufig.
Extensive Feuchtwiesen tragen oft Massenbestände von Cardamine pratensis.
Cardamine pratensis und besiedelt in verschiedenen Unterarten v.a. frische bis feuchte Wiesengesellschaften und weist eine breite standörtliche Amplitude auf.
Das Wiesen-Schaumkraut ist eine Kennart des Wirtschaftsgrünlandes, in niederschlagsärmeren Regionen tritt die Art allerdings vorrangig in Feucht- und Nassswiesen bzw. feuchten Hochstaudenfluren auf ehemaligen Bruch- und Auwaldstandorten auf.
Die relativ schattentolerante Art gedeiht aber -weniger auffällig, da kaum Massenbestände bildend - auch stetig in Buchen-, Erlen- und Auwäldern sowie in frischen, absonnigen Staudensäumen an Waldrändern und Waldwegen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (4) Temperatur (-) Kontinentalität (-) Feuchte (6) Reaktion (-) Stickstoff (-)
Wiesen-Schaumkraut in einer im Frühjahr feuchten, später frischen Mähwiese.
Beschreibung
Cardamine pratensis ist eine sommergrüne, horstige Staude von 40 cm Wuchshöhe.
Der Blütenstand entspringt einer grundständigen Rosette und trägt weiße bis zat rosé-violette Blüten. Die Blütezeit beginnt ab Mitte April und reicht bis Ende Mai.
Blätter und Blüten sind als Salatbeilage verwendbar.
Cardamine pratensis am Ufer eines Wiesen-Tümpels.
Verwendungshinweise
Das Wiesen-Schaumkraut ist einer der prägenden Frühlingsaspekte in Wiesenlandschaften und spielt entsprechend eine wichtige Rolle bei der Gestaltung blütenreicher Wiesen und naturhafter Gewässerufer.
V.a. auf feuchten, im Vorfrühling sogar überschwemmten, mäßig nahrhaften und sonnigen Standorten können sich rasch größere Bestände aufbauen, die die zarte Art erst wirksam zur Geltung bringen.
Schon in einigen Tagen stehen diese Wiesen-Schaumkräuter im Schatten des Schilfs
stehen.
Kultur
Cardamine pratensis ist sehr gut Mahdverträglich und wird durch eine mehrschüriges Schnittregime stark begünstigt. Sie hält sich aber auch im Unterwuchs von Hochstauden, kommt hier aber weniger zur Geltung.
Auch gegenüber den Bodeneigenschaften ist die Art sehr tolereant, leichte und durchlässige Böden werden allerdings nur bei geringem Grundwasserflurabstand besiedelt. Generell günstig sind Lehm-, Ton- und Niedermoorböden.
An zusagenden Standorten benötigt die Art keine gärtnerische Unterstützung.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Sorten:
Plena: wie die Art, mit gefüllten Blüten
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
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horstartig 30-60 cm Höhe
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weiß rosé-weiß
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April Mai
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grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig essbar Heil-/Gewürzpflanze
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unbedeutend
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frisch nass nicht austrocknend feucht
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vollsonnig sonnig halbschattig absonnig
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mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm Ton humos organische Böden starker Wurzeldruck kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Gewässer/Gewässerrand |
mittlere Böden reiche Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Tiefland Mittelgebirge (montan) alpin Nordeuropa Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus mediterraner Schwerpunkt Hügelland (collin) Asien Ostasien/China/Mandschurei Japan/Korea/Sachalin/Taiwan Sibirien Zentral-Asien Afrika Nordafrika Amerika Nordamerika
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gut Gering aspektbildender Flächenfüller verträglich
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Stillgewässer Kalkreich Mesotroph Nährstoffreich Fliessgewässer Quellfluren Bäche
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Moore und Sümpfe |
Wiesen |
Staudenfluren |
Gebüsche |
Wälder |
Niedermoore Großröhrichte Großseggenriede Kleinseggenriede
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Nasswiesen Feuchtwiesen Frischwiesen
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Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
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Feuchtgebüsche Grauweidengebüsche
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Laubwälder Buchenwälder Mull-Buchenwälder Montane Buchenwälder Feuchtwälder Erlenbruchwälder Auwälder
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Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Ländlicher Garten Wassergarten Waldgarten Klostergarten Wiese/Prärie
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Hauptsortiment
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sommergrün
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Gehölz/Wald Wasserrand/Sumpf Wiesen Gehölzrand/Staudenfluren
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