Naturstandort von Adenostyles alliariae (Grauer Alpendost):
Adenostyles alliariae ist in den europäischen Gebirgsregionen von der iberischen Halbinsel bis zur Ukraine und Klein-Asiens verbreitet.
In Deutschland kommt der Graue Alpendost in den Alpen, im südlichen Alpenvorland und im Schwarzwald in montanen Höhenlagen vor.
Überall, wo das Weidevieh auf den Almweiden nicht so recht grasen kann, stellt sich der Graue Alpendost zuverlässig ein.
Der Graue Alpendost ist eine Charakterart der kühlen Gebirgs-Hochstaudenfluren und Grünerlengebüsche. Er ist aber auch in lichteren Bereichen von reichen Bergwäldern und entlang von Bachläufen anzutreffen. Er wächst oft in mehr oder weniger dominanten Beständen und ist eines der optisch prägenden Florenelemente der Alpenregion.
Die Standorte sind sonnig bis absonnig und dauerhaft frisch bis feucht, oft auch quellig oder sickerfeucht. Bevorzugt werden Regionen mit hohen sommerlichen Niederschlägen.
Die skelettreich-humosen Bodensubstrate sind sehr stickstoffreich. Gegenüber der Bodenreaktion ist die Art tolerant und kommt sowohl auf stark alkalischen wie sauren Substraten vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)Licht (6) Temperatur (3) Kontinentalität (2) Feuchte (6) Reaktion (-) Stickstoff (8)
Adenostyles alliariae kann ganze Berghänge prägen. Hier bildet er mit Frauenmantel, Schlangen-Knöterich und Wiesen-Storchschnabel eine Blühgemeinschaft.
Beschreibung
Adenostyles alliariae ist eine sommergrüne, breit-horstig wachsende Staude. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 60 und 150 cm, in Ausnahmefällen auch bis 180 cm.
Die Blätter sind rundlich-herzförmig und wirken leicht grau bemehlt. Sie erinnern etwas an die Pestwurz.
Die trüb-rosafarbenen, seltener schmutzig-weißen Blütenstände erscheinen recht ausdauernd je nach Höhenlage im Laufe des Junis.
Mit dem Alpen-Milchattich sieht man den Grauen Alpendost häufig vergesellschaftet. Zusammen erzeugen sie mitunter wahre Blütenwunder.
Verwendungshinweise
Adenostyles alliariae ist im Handel nur unter großen Mühen zu beziehen. Vermutlich, weil die Kultur im Tiefland etwas ansprüchlich ist.
Wo die Kulturbedingungen günstig sind (s.u.) ist die Art aber eine schöne, angenehm ungewöhnliche Alternative für feuchte Staudenfluren vor Gehölzen oder an Gewässerufern.
Mitunter entwickelt die Art auch Dominanzbestände.
Kultur
Der Graue Alpendost tut sich mit den warmen Sommern in tieferen Lagen und den vergleichsweise geringen Sommerniederschlägen etwas schwer. Er ist hier nur unter vollständiger Vermeidung von Trockenphasen dauerhaft zu kultivieren, am Leichtesten noch in ozeanisch geprägten Regionen.
In montanen Höhenlagen ist er dagegen unter geeigneten Bedingungen robust und durchsetzungsfähig. Hier kann er auch in naturnahen Staudenfluren stilecht eingesetzt werden.