Agrostemma githago // Kornrade, Kornnelke

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 40.00
Wikipedia Agrostemma githago
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Agrostemma githago

Die Kornrade ist eine alte Kulturbegleitpflanze, die ursprünglich wohl im Mittelmeerraum von Italien bis zum Nahen Osten sowie rund um das Schwarze Meer beheimatet ist.

Heute ist sie als Kulturfolger des Getreideanbaus auf nahezu der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. In Deutschland gilt sie ebenfalls als Archeophyt. V.a. im westlichen Norddeutschen Tiefland sind die Bestände aber fast flächendeckend durch Herbizideinsatz und die effektive Saatgutreinigung erloschen. Sie gilt als vom Aussterben bedroht.

Naturalistische Simulation einer Getreideunkrautflur mit Kornrade, Klatschmohn und Kornblume.

Agrostemma githago ist ein klassischer Ackerbegleiter, kommt aber auch in kurzlebigen Ruderalfluren und Brachflächen vor. Sie ist auf regelmäßig stark gestörte Standorte angewiesen, um sich bestandserhaltend jährlich versamen zu können.

An die Bodeneigenschaften selbst stellt sie dafür keine Ansprüche und gedeiht auf reichen wie armen, basenreichen wie basenarmen Substraten gleichermaßen.

Auch bezüglich des Wasserhaushaltes ist sie nicht ansprüchlich und besiedelt mäßig trockene oder sommertrockene bis relativ feuchte Lagen.

Die Art ist allerdings lichtliebend und fällt bereits auf halbschattigen Standorten früher oder später aus.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (-)  Reaktion (-)  Stickstoff (-)

Orlaya grandiflora ist in jeder Hinsicht ein idealer Blühpartner für die Kornrade.

Beschreibung
Agrostemma githago ist eine Einjährige mit etwas graustichigen, lanzettlichen Blättern. Sie erreicht in Abhängigkeit von der Standortgunst Wuchshöhen von 50-90 cm.

Die leuchtend pinkfarbenen Blüten erscheinen ab Mitte Juni bis Anfang August.

Die ganze Pflanze einschließlich der Samen ist stark giftig.

Nur dichte, idealerweise flächige Bestände kommen optisch zur Wirkung.

Verwendungshinweise
Die Kornrade ist sicherlich neben Klatschmohn und Kornblume das Symbol archaischer Vorstellungen von ökologisch-nachhaltigem Feldbau.

Im Gartenkontext ist sie eine schöne, etwas nostalgische Option für Rabatten in ländlichen Gärten. Interessant ist auch der Einsatz in mediterranen Pflanzungen oder als Bledner für die ersten ein bis zwei Jahre in steppenartigen Anlagen.

Die Kornrade kommt nur in größeren Gruppen bzw. in individuenreichen, flächigen Beständen zur Geltung. Das liegt auch daran, dass die Blütenkrone bei seitlicher Betrachtung nur eine geringe Anischtsfläche bietet.

'Milas' zeigt eine dunklere Aderung als die Wildform.

Kultur
Die Kultur ist einfach, allerdings muss jährlich neu ausgesäät werden oder die Wuchorte jährlich im Herbst/Frühjahr erheblichen Bodenverletzungen zugefügt werden. Dann versamt sie sich sehr willig und zuverlässig selbst.

An die Standorteigenschaften werden sehr geringe Anforderungen gestellt, solange sie ausreichend sonnig sind. Sie gedeiht auch auf armen, reinen, mäßig trockenen Sandböden und entwickelt sich hier keineswegs deutlich zierlicher als auf schwereren, nahrhaften, frischen Böden.

Sorten:
  • Milas: wie die Art, Blüten allerdings mit dunklerer Aderung
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